26.000 Euro für krebskranke Kinder: Winterlinger ML Shop feiert zum Jubiläum Charity-Party

1974 eröffnete Monika Lorch ihren ML Shop in Winterlingen. Der 50. Geburtstag des Bekleidungsgeschäfts markiert eine bemerkenswerte Entwicklung: 2023 war das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Shops. Und während andere Einzelhändler in der Corona-Zeit ums Überleben kämpften, steigerten die Gründerin und ihre Tochter Nina Lorch-Beck in jener Zeit ihre Umsätze.

Es ist ein dreifaches Phänomen: Ein Einzelhandelsgeschäft für hochwertige Damenbekleidung behauptet sich in der schwäbischen Provinz, weitab von den auf Hochglanz polierten Einkaufsmeilen der Metropolen. Es ist, zweitens, erfolgreich mit einer konsequenten Offline-Strategie – der ML Shop betreibt keinen Online-Handel, sondern setzt auf individuelle Beratung vor Ort. Und drittens: Das Geschäft ist selbst während der Corona-Pandemie gewachsen.

Hinter diesem stabilen Erfolg steckt kein Geheimnis, wohl aber eine bemerkenswerte Kombination von Eigenschaften, die Gründerin Monika Lorch und ihre Tochter Nina Lorch-Beck in die Wiege gelegt scheinen: Bodenständigkeit und Ideenreichtum, Lebensfreude und Durchhaltevermögen, kaufmännisches Geschick und nicht zuletzt die persönliche Beratung der Kundinnen.

Vom „Textilen“ geprägt

Letzteres hat natürlich auch mit der „textilen“ Vergangenheit der beiden zu tun, die sie geprägt hat: Sie entstammen sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits Familien, denen das Textilgeschäft im Blut liegt. Und wenn heute viele den Mut bewundern, den Monika Lorch aufgebracht haben musste, um in den 70er-Jahren einen Laden für hochwertige Damenbekleidung in der schwäbischen Provinz zu eröffnen, dann relativiert sie das mit unprätentiöser Selbstverständlichkeit: „Mut würde ich das gar nicht nennen, es hat sich im Grunde einfach aus der Entwicklung heraus ergeben.“

Dennoch war der Shop anfangs alles andere als ein Selbstläufer. Ganz im Gegenteil, wie Monika Lorch erzählt: „Die ersten Jahre waren wirklich schwer.“

Inzwischen ist der ML Shop aber längst etabliert. Ihr Erfolgsrezept sei eigentlich ganz einfach, meint Nina Lorch-Beck: „Unsere Stärke ist unsere Schwäche für Mode. Und unsere Liebe – zueinander und zu dem was wir tun. Und nicht zuletzt zu den Menschen, mit denen wir tagtäglich in Berührung kommen.“

Herzensanliegen: Spenden für Tannheim

Sie ist auch die Basis für eine Tradition, die Nina und ihre Mutter seit mehr als 25 Jahren pflegen: Spenden sammeln für die Nachsorgeklinik Tannheim bei Villingen-Schwenningen. Das Haus ist Rückzugs-, Behandlungs- und Erholungsort für Familien mit Kindern, die zum Beispiel unter einer Krebs-, Herz- oder Mukoviszidose-Erkrankung leiden. Hier erfahren sie und ihre ganze Familie nicht nur eine hoch qualifizierte Behandlung. Sie erleben auch menschliche Wärme und Geborgenheit – was in ihrer Situation genauso wichtig ist wie die rein medizinisch-therapeutische Nachsorge.

„Wann immer ich nach Tannheim komme“, erzählt Nina Lorch-Beck, „umfängt mich diese wunderbare, ganz spezielle Aura, die dort herrscht. Das ist einfach nur schön zu erleben. Und mit ein Grund, weshalb wir immer wieder Charity-Veranstaltungen machen und auch jetzt zum 50. Geburtstag unseres Shops wieder Spenden sammeln.“

Die Geburtstagparty für geladene Gäste fand vergangene Woche im Capitol-Kino in Ebingen statt. Mit buntem Programm von Modenschau bis Talkrunde, illustren Gästen – und einer Spenden-Tombola für Tannheim, versteht sich. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Monika Lorch und Nina Lorch-Beck sowie Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut überreichten Roland Wehrle, Geschäftsführer der Nachsorgeklinik, vor vollen Kinosaalrängen und unter großem Applaus einen Spendenscheck über 26.000 Euro.