Stetten a.k.M.

Keiner pendelt gerne für lange Zeit

28.01.2015

von Susanne Grimm

Eine kleine, aber feine Runde hat sich am Montagabend im Gasthaus Krone in Frohnstetten eingefunden. Die Besucher wollten den Bürgermeisterkandidaten Jörg Gröner aus Ostfildern kennenlernen.

Keiner pendelt gerne für lange Zeit

© Susanne Grimm

Kandidat Jörg Gröner diskutierte angeregt mit den Bürgern, die zu seiner Veranstaltung in die Frohnstetter Krone gekommen waren.

Der Bewerber um den frei werdenden Bürgermeistersessel im Stettener Rathaus sah die geringe Zuhörerzahl der Wahlkampfübersättigung geschuldet, zumal erst drei Tage zuvor in der Alemannenhalle eine große Vorstellungsrunde stattgefunden hatte. Aber auch dem heftigen Wintereinbruch an diesem Abend mit Schnee und Glatteis hatte sicher den einen oder anderen davon abgehalten, aus dem Haus zu gehen. Dennoch oder gerade deshalb entwickelte sich eine lebhafte Gesprächsrunde, die unter anderem die Pendlerunterkünfte für Soldaten zum Thema hatte.

Jörg Gröner hatte bereits in der ersten großen Vorstellungsrunde in Storzingen von einer „Bürgerbaugenossenschaft“ gesprochen, mit dem man das Problem der fehlenden Kleinwohnungen für die Pendler der Bundeswehr angehen könnte. In seinem Wohnort Ostfildern sei ein solches Projekt erfolgreich zum Abschluss geführt worden. „In diesem Fall war das Ziel der Bürgergenossenschaft, erneuerbare Energien zu fördern“, sagte Gröner. „Hier in Stetten könnte man mit einer Bürgerbaugenossenschaft die finanziellen Mittel für ein entsprechendes Wohnobjekt zusammenbekommen“. Hierbei kann jeder beliebige Bürger Anteile in individueller Höhe kaufen („zeichnen“). Der studierte Finanzexperte listete die Vorteile auf: „Man hat im wahren Wortsinn vor Augen, was mit seinem Geld geschieht, fördert mit seinen Anteilen die örtliche Infrastruktur und langfristig eventuell auch Zuzüge von Soldatenfamilien. Denn: „Keiner pendelt gerne über lange Zeit“, sagte Gröner, der lange Zeit ebenfalls Soldat, unter anderem auch in Stetten a.k.M., war.

Daneben profitiere ein Anteilseigner auch persönlich in Form von Renditen. „Wir dürfen jedenfalls nicht mehr den selben Fehler machen wie 2007, als beim Aufwuchs des Kampfmittelbeseitigungszentrums nicht genügend Wohnraum zur Verfügung stand und deshalb viele zuversetzte Soldaten in die umliegenden Ortschaften zogen“, so Gröner. Weitere Diskussionspunkte waren die Verkehrsanbindungen, landkreisübergreifend sowohl den öffentlichen Personennahverkehr, als auch Schwerlastverkehr betreffend. „Wie soll sich denn hier Industrie ansiedeln können, wenn ein Lastwagen in Kaiseringen nicht mehr weiterkommt“, wies ein Gast auf die Eisenbahnbrücke in dem kleinen Straßberger Ortsteil hin. Die Storzinger Bahnhofsanlage müsste besser genutzt werden, war eine Anregung aus der Runde. Die kleine aber überaus agile Runde gab Jörg Gröner eine Menge Anregungen mit auf den Weg als möglicher Bürgermeister.

Und sie vergaßen auch nicht, ihm zu sagen: „In Frohnstetten werden die Wahlen entschieden“. Alle vorangegangenen Wahlen hätten gezeigt: „Frohnstetten ist die Bürgermeisterschmiede“!

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