Zollernalbkreis

Zusätzliche Schulbusse: Landratsamt geht in Vorleistung und vertraut auf Förderzusagen

23.10.2020

Von Klaus Irion

Zusätzliche Schulbusse: Landratsamt geht in Vorleistung und vertraut auf Förderzusagen

© Olga Haug

Der Landkreis entschärft die Schulbussituation und geht dabei in finanzielle Vorleistung.

Das Land Baden-Württemberg erhöht den Fördersatz für zusätzliche Schulbusse, verlangt dafür aber auch Flexibilität vor Ort. Der Zollernalbkreis zahlt derweil mal für zusätzliche Busfahrten. Getreu dem Motto: Sicherheit der Schüler geht vor Sicherheit in Sachen Fördermittel.

Der Zollernalbkreis hatte nach den Sommerferien relativ rasch auf die wieder steigenden Coronazahlen reagiert und zusätzliche Schulbusse geordert. Erleichtert hatte dem Landkreis diese Entscheidung die Zusage der Landesregierung, 80 Prozent der Kosten der zusätzlichen Schülerbeförderung zu übernehmen.

Neue Regelungen

Dieser Tage nun wurde diese Regelung auf 95 Prozent der Kosten angehoben und die Zahl der Fahrgäste, ab der zusätzliche Schulbusse eingesetzt werden, gesenkt. Bislang konnte ein weiterer Schulbus geordert werden, wenn alle Sitzplätze und 40 Prozent der Stehplätze belegt waren. Nun genügen bereits die komplett belegten Sitzplätze. Bei Niederflurbussen die komplett belegten Sitzplätze plus 20 Prozent belegte Stehplätze.

Schulbeginn entzerren

Allerdings, und das ist der Haken, „muss sich die jeweilige Schulkonferenz vor Ort für eine Entzerrung der Schulanfangszeiten entscheiden“. So steht es in einer Pressemitteilung, die die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Balingen, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, dieser Tage verschickt hat.

Begrenzte Kapazitäten

In welchem Umfang der Landkreis zusätzliche Busse einsetzt, wird laut Landratsamtssprecherin Marisa Hahn an den objektiven Gegebenheiten geprüft, „um einen optimalen Einsatz der nur begrenzt vorhandenen Kapazitäten an zusätzlichen Fahrzeugen und vor allem Fahrern zu gewährleisten“.

Verkehrsamt prüft ständig

Da die Auslastung der Schulbusse ständig variiere, stehe das Verkehrsamt in engem Kontakt mit allen Verkehrsunternehmen, um etwaige Bedarfe für Zusatzfahrten frühzeitig zu erkennen. „Darüber hinaus gehen wir Hinweisen von Eltern, Schülern oder Lehrern auf überfüllte Busse nach und machen uns auch selbst ein Bild vor Ort“, so Hahn.

Prinzip Hoffnung

Und das alles quasi nach dem Prinzip Hoffnung auf finanzielle Abfederung , denn: „Das Land hat bisher noch nicht bekannt gegeben, wie das Förderprogramm abgewickelt wird.“ Man gehe daher im Moment in Vorleistung und haben noch keine Gewissheit darüber, dass dem Landkreis die Kosten später in vollem Umfang erstattet werden. „Vor dem Hintergrund auch im Zollernalbkreis steigender Infektionszahlen schien uns dieses pragmatische Vorgehen notwendig, um die Infektionsgefahr in den Schulbussen rasch zu minimieren“, betont Hahn.

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