Im Geislinger Industriegebiet fand am Wochenende das elfte „Umsonst und Draußen Zollernalb“ statt, wobei die Tradition bis ins Jahr 1986 zurückgeht.

In diesem Jahr war das Rockfestival von angenehm trockenem Wetter begleitet. Der helle Vollmond am schwarzen Nachthimmel machte sich besonders gut, denn der erste Akt am Freitagabend kam in schaurig dunkler Atmosphäre auf die Bühne.

Der Sänger der Band „Scarcrow“ aus Donaueschingen bewegte sich schwerfällig und bedrohlich mit schwarz-weiß bemaltem Gesicht. Unterstützung gewann er durch eine Gastsängerin, die er mit „help from the wolf in sheeps closing“, also: Hilfe vom Wolf im Schafspelz, anmoderierte. Sie bewegte sich schaurig schön mit verführerischen Bewegungen.

Wildes Headbangen

„Mission In Black“ bauten wildes Hadbangen in ihre Performance ein. Die Sängerin setzte Haare, Lippen und Augen tiefschwarz in Kontrast zur alabasterfarbenen Haut. Äußerliche Vorboten ihrer dunklen Seite, denn auch ihre volle und temperamentvolle Stimme wurde zuweilen von tiefem Kehlgesang durchbrochen. Headliner des Abends war „PhallaX“. Die Songs durchdrangen das Gehör der Zuschauer mit schwerem Beats und harten Gitarrenriffs.

In der Interaktion zwischen den Tracks wirkten die coolen Musiker wie ausgewechselt. Sie machten gerne Witze, lachten viel und strahlten dem Publikum mit sonnigheiterem Gemüt entgegen.

Stefanie Stuber, die Sängerin von Mission in Black, nimmt gerade an der Pro-7-Show „The Voice“ teil. Am Donnerstag qualifizierte sie sich für die nächste Runde.

Die Bands am Samstag rockten das Festival, was das Zeug hielt. Bereits nachmittags startete „Vex“. Es folgten „Source of Levitation“, „Rock’n’Roll Asshole“, „Silent Fox“ und „Endlevel“. Headliner war die Power-Metal-Band „Torian“. Alle Bands des Abends spielten aus voller Leidenschaft und lediglich für eine Fahrtkostenpauschale. Nur Headliner „Torian“ erhielt eine Gage.

Besucher waren begeistert

Besucher Heiko aus Geislingen nahm schon oft am „Umsonst und Draußen Zollernalb“ teil und wunderte sich am Freitagabend darüber, dass nicht mehr los war: „Bei schlechtem Wetter kann ich es verstehen, aber bei gutem Wetter wie heute sollte jeder hier sein, der Zeit hat. Die Bands sind einfach klasse!“ Denno von „Source of Levitation“ ließ sich die Musik der anderen Bands nicht entgehen und war am Freitag als Gast mit Freunden anwesend.

Mia und Sameena zählten mit ihren drei Jahren definitiv zu den jüngsten Besuchern des Abends. Sie erlebten beim „Umsonst und Draußen“ ihr erstes richtiges Konzert.

Organisationsteam denkt schon ans kommende Jahr

„Am Sonntag findet geht es dann zu wie immer“, berichtete Vorsitzender Christoph Arndt, „Beim Abbau fluchen wir und beschließen: es war schön, aber es reicht. Am Wochenende darauf überlegen wir aber schon wieder, wen wir uns beim nächsten Mal holen.“

Ob es im Jahr 2020 ein „Umsonst und Draußen Zollernalb geben wird, werden die Finanzen entscheiden. „Bisher halten wir es wie Kretschmann mit seiner erneuten Kandidatur: Im Moment ist niemand da, der uns würdig folgen könnte“, bemerkte Konrad Flegr vom Vorstandsteam.