Zum Tode von Änne Grupp aus Burladingen: Ein Familienmensch im besten Sinne
23.03.2016
Mit 95 Jahren starb Änne Grupp. Ihr Vater gründete die Firma Gebrüder Mayer, heute Trigema. Sie fühlte sich dem Unternehmen lebenslang verbunden. Vor allem aber war sie ein Familienmensch.
Änne Grupp wurde 1920 als Tochter von Katharina Mayer, geborene Müller, und Josef Mayer in Tübingen geboren. Ihr Vater Josef Mayer gründete 1919 die Trikotwarenfabriken Gebrüder Mayer, heute Trigema.
Änne Grupp besuchte die Volksschule in Burladingen und später die höhere Mädchenschule in Lindau. Danach vervollständigte sie Ihre Sprachkenntnisse in einem Internat in der Schweiz am Genfer See sowie mit einem mehrmonatigen Aufenthalt in England.
Am 3. Juli 1939 heiratete sie Dr. Franz Grupp. Sie schenkte drei Kindern das Leben. 1989 feierte sie mit ihrem Mann das Fest der Goldenen Hochzeit. Ihren Mann pflegte Sie aufopferungsvoll bis zu seinem Tode im Jahr 2003. Änne Grupp war mit ihrer Heimatstadt Burladingen stets eng verbunden und pflegte bis ins hohe Alter engen Kontakt mit vielen Bürgern. Bis Mitte der 80er Jahre hielt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Maja Graf die alte Tradition des „Weisens“ (Besuch bei der Familie eines Neugeborenen) in Burladingen aufrecht.
Änne Grupp begleitete den Werdegang der Firmen Trigema in Burladingen und Plastro Mayer in Rangendingen – sie wurde 1957 als Tochterfirma gegründet – mit großem Interesse und ließ es sich nicht nehmen, stets an allen Jubilarehrungen und Firmenfeiern teilzunehmen. Während der Besatzungszeit der Franzosen in Burladingen konnte Änne Grupp ihre französischen Sprachkenntnisse unter Beweis stellen, sie beherbergte in ihrem Haus eine französische Generalsfamilie, mit der sie auch nach Abzug der Alliierten freundschaftlich eng verbunden blieb. Mit ihrer feinfühligen Art, konnte sie in der schwierigen Nachkriegszeit viele Probleme auch für die Firma Gebrüder Mayer regeln.
Neben ihren Aufgaben als Gesellschafterin der Firmen Trigema und Plastro Mayer war sie jedoch vor allem Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter. Sie bildete stets den Mittelpunkt ihrer Familie. Immer hatte sie ein offenes Ohr für alle Anliegen und versuchte, allen ein Zuhause zu geben. Dafür fühlt ihre Familie sich ihr zu allergrößtem Dank verpflichtet.
Während der Krankheit ihres Mannes verzagte sie nie und fand immer Halt in ihrer Familie und vor allem in ihrem Glauben. Nach längerer Krankheit durfte sie nun im 96. Lebensjahr im Kreise ihrer Familie und versehen mit den Sterbesakramenten friedlich einschlafen. Ein Kondolenzbuch liegt ab Dienstag, 29. März, ab 12 Uhr in der Aussegnungshalle der Fideliskirche Burladingen aus.
Der Rosenkranz für Änne Grupp wird am Mittwoch, 30. März, um 13 Uhr in der Fideliskirche in Burladingen gebetet, anschließend sind der Trauergottesdienst und die Beerdigung. hz
