Balingen

„Zottelbären“ suchen Verstärkung: Kinder singen und tanzen im Dürrwanger Haus der Volkskunst

15.03.2024

Von Jasmin Alber

„Zottelbären“ suchen Verstärkung: Kinder singen und tanzen im Dürrwanger Haus der Volkskunst

© Jasmin Alber

Kurze Tanz- und Singunterbrechung fürs Foto: Die „Zottelbären“ – sieben aus der Gruppe für die jüngeren Kinder, ein Mädchen der Gruppe der älteren – mit Leiterin Caroline Bruckner tanzen immer montags im Haus der Volkskunst.

Die „Zottelbären“ sind die Kleinsten bei den Frommerner Volkstänzern. Kinder zwischen 3 und 11 Jahren singen gemeinsam und lernen Volkstänze. Das macht nicht nur Spaß, sondern bringt neue Freundschaften und Selbstständigkeit. Neue Gesichter sind nach dem Neustart nach der Corona-Pause immer willkommen. Was geboten ist, was die Ziele sind und wie man ganz einfach mitmachen kann.

„Jakob hin, Jakob her, Jakob isch an Zottelbär“ – Diese Textzeile weckt bei so manchem vielleicht Erinnerungen. Angelehnt an das eingängige Kinderlied haben die Frommerner Volkstänzer ihrer Kindergruppe den Namen Zottelbären gegeben. Streng genommen sind es sogar zwei Gruppen, die sich montäglich im Haus der Volkskunst zum Singen und Tanzen treffen – erst die Kleinen im Alter von 3 bis 5 Jahren, danach die Großen von 6 bis 11. Zwischendurch wird auch eine Viertelstunde gemeinsam getanzt.

„Wir tanzen und singen zusammen, vor allem schwäbische, aber auch internationale Volkstänze und -lieder“, berichtet Caroline Bruckner, die gemeinsam mit Julia Schairer die „Zottelbären“ leitet. Vor allem an Kindertänzen gebe es im Haus der Volkskunst ein sehr großes Repertoire. Aber es wird auch mal gebastelt oder gespielt. Eben ganz nach dem Wunsch der Kids.

Kinder bestimmen, was sie singen und tanzen wollen

Dass sie die Richtung der 45-Minuten-Einheiten angeben, wird beim Besuch schnell klar. „Worauf habt ihr Lust?“, fragt Caroline Bruckner, nachdem alle Mädchen und der Junge, die an jenem Montag dabei sind, Mama, Papa oder Oma verabschiedet und ihre Jacken ausgezogen, die Trinkflaschen fürs Päusle zwischendurch bereitgestellt haben. „Blauer Fingerhut!“, kommt wie aus der Pistole geschossen. „Danach aber ‚Rote Kirschen‘“, meldet sich ein anderes Mädchen zu Wort. Und der „Bi-Ba-Butzemann“ darf natürlich auch nicht vergessen werden. Gewünscht, getan: Die Hintergrundmusik kommt aus dem Lautsprecher, der Gesang ist live. Und die Tänze sowieso. Mal wird im Kreis getanzt, mal paarweise, mal wird der Inhalt der Lieder tänzerisch dargestellt. Und man muss ganz schön gut aufpassen, damit man beim gleichzeitigen Singen und Tanzen nicht durcheinander kommt.

„Zottelbären“ suchen Verstärkung: Kinder singen und tanzen im Dürrwanger Haus der Volkskunst

© Jasmin Alber

Die Treffen der beiden „Zottelbären“-Gruppen überschneiden sich immer um 15 Minuten, in denen die 3- bis 11-Jährigen zusammen singen und tanzen.

Die 24-jährige Leiterin macht natürlich mit, hilft auf die Sprünge, wenn eines der Kinder mal im Text nicht mehr weiter weiß oder den nächsten Tanzschritt nicht mehr im Kopf hat. Dass alle mit viel Spaß bei der Sache sind, wird deutlich. Auch dann, als die beiden größeren Kinder dazustoßen. Da kann man ganz schön viel voneinander lernen – auch ein Stück weit Selbstständigkeit, denn die (Groß-)Eltern warten in einem anderen Raum oder gehen wieder nach Hause und holen den Nachwuchs nach den 45 Minuten wieder ab.

Im Oktober 2022 die erste Gruppe nach Corona

Die „Zottelbären“ gibt es schon recht lange. Früher haben viele Kinder hier die ersten Berührungspunkte zum Volkstanz und zu (schwäbischen) Volksliedern bekommen. Während Corona dann der Stopp von jetzt auf gleich. „Nach der Coronazeit gab es gar keine Gruppe mehr.“ Im Oktober 2022 hat man das Angebot wieder gestartet, „wir haben einen neuen Versuch gewagt“, so Caroline Bruckner, die selbst im Alter von 8 Jahren bei den Volkstänzern angefangen hat und seither dabei ist. 2023 war geprägt von der Beteiligung bei der Gartenschau, bei dem die Volkstanzgruppe unter anderem an allen Veranstaltungstagen eine eigene Bühne bespielt hat – ein Kraftakt für alle Mitglieder der Volkstänzer, die dem Schwäbischen Albverein angehören. Hier hatten die „neuen“ Zottelbären-Kinder auch schon erste Auftritte.

Nach dem sanften Neustart vor rund anderthalb Jahren sollen die Gruppen aber jetzt so richtig neuen Schwung gewinnen. Das Ziel: Beim großen Fest am 1. Mai mitzuwirken und aufzutreten. Dafür sind neue Kinder willkommen – vor allem bei den Großen: hier sind aktuell nur ein Junge und ein Mädchen regelmäßig dabei. Aber auch bei den Kleinen, derzeit ist knapp ein Dutzend 3- bis 5-Jährige dabei, gibt es noch viel Platz im Saal, damit viele weitere Kids mitmachen können. Denn je größer die Gruppe, desto mehr Spaß macht’s. Auch was neue Freunde betrifft: Viele kennen sich zwar schon aus dem Kindergarten oder aus der Grundschule, aber bei den „Zottelbären“ wurden schon viele neue Freundschaften geschlossen.

Wer will mitmachen?

Erfahrung im Tanzen und Singen oder sonstige Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wie die Leiterin berichtet. Es ist auch keine Mitgliedschaft bei den Frommerner Volkstänzern notwendig, aber – wer möchte – natürlich gerne möglich. Auch die Trachten für die Auftritte können ausgeliehen werden.

Wer Lust bekommen hat, ist herzlich eingeladen, einfach vorbeizukommen und reinzuschnuppern, lädt Caroline Bruckner alle interessierten Kids und Eltern ein. Die kleinen „Zottelbären“ treffen sich immer montags um 17 Uhr, die großen um 17.30 Uhr für jeweils eine dreiviertel Stunde.

Informationen gibt’s auch im Voraus im Haus der Volkskunst, Telefon 07433 4353.

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