„Vorlesen schult das Sprechdenken. Lesen Sie also jeden Morgen Ihrer Frau laut aus der Zeitung vor.“ Mit diesem augenzwinkernden Ratschlag eröffnete Moderator Markus Brock den Abend.

Schließlich steht auch das geschriebene, gelesene, gesprochene oder gesungene Wort im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe, der Literaturtage Albstadt.

30 Veranstaltungen mit hochkarätigen Künstlern

Und zu Wort kamen auch gleich die Verantwortlichen und Sponsoren bei einer Gesprächsrunde. Vorneweg Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, der sich begeistert zeigte ob der Vielfalt der diesjährigen Literaturtage.

Immerhin stehen bis 29. November insgesamt 30 Veranstaltungen mit hochkarätigen Künstlern auf dem Programm.

Hier zeigte sich Kulturamtsleiter Martin Roscher dankbar gegenüber den Arbeitskreisen und Sponsoren, die diese Veranstaltung erst ermöglicht haben.

Menschen, die etwas Sinnvolles zu sagen haben

So etwa Robert Kling von der Volksbank Albstadt: „Ich finde es wunderbar, dass solche Formate nun wieder möglich sind und Menschen zusammenkommen, die etwas Sinnvolles zu sagen haben.“

Seine Motivation, die Literaturtage zu unterstützen, untermalte Klaus Koch mit einer Anekdote, die ihm in einem seiner Edeka-Märkte widerfahren sei:

„Ein Kunde hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass auf einem Schild vor dem Markt das Wort Parkplatz ausgeschrieben sei und er fände es besser, wenn man das gegen ein Parkplatz-Symbol austauschen würde, dann könne man das schneller verstehen und müsse das Wort Parkplatz nicht bis zum Ende lesen.“

Andreas Steidel plauderte aus dem Nähkästchen

Das habe ihm zu denken gegeben und allein deshalb schon finde er die Literaturtage sehr sinnvoll.

In seiner Funktion als diesjähriger Albschreiber, der die Literaturtage mit gespitztem Bleistift begleitet, plauderte Andreas Steidel aus dem Nähkästchen seines langjährigen journalistischen Wirkens.

Auftritt von Rufus Beck strapazierte das Zwerchfell

Ein Höhepunkt des Abends war sicherlich der Auftritt von Rufus Beck. Theaterschauspieler, Filmschauspieler, Hörbuchsprecher, Synchronsprecher, Vorleser, Regisseur – die Liste seiner Berufsbezeichnungen ist lang. Vielen dürfte er jedenfalls noch aus dem Film „Der bewegte Mann“ von 1994 bekannt sein, bei dem er für die Rolle der Waltraud einen Bambi erhielt.

Eine halbe Stunde lang strapazierte er das Zwerchfell seines Publikums, indem er mit viel Gestik und Mimik Passagen aus Mark Twains Satire-Essay „Über die schreckliche deutsche Sprache“ vortrug, der sich über Sinn und Unsinn der teutonischen Grammatik auslässt.

„Moinsch, mei Mo mog mi no?“

Gleichfalls amüsant präsentierte sich das schwäbische Kabarett-Duo Wolfgang Heyer und Barny Bitterwolf. Temporeich zeigten sie die Vorzüge und Eigenheiten des Ländle-Dialekts auf sowie dessen verwandtschaftliche Nähe zu asiatischen Sprachen – „Moinsch, mei Mo mog mi no?“

Beswingt durch den Abend mit Fola Dada

Musikalisch führte Fola Dada durch den Abend. Zusammen mit Pianistin und Kontrabassist begleitete die Stuttgarter Jazzsängerin die Veranstaltung auf der Bühne sowie beim abschließenden Stehempfang im Foyer.

Das Programm der Literaturtage ist auf albstadt-tourismus.de abrufbar.