Wintersport

Winter-Bilanz von Luca Roth: Saison gleicht einer EKG-Kurve

26.03.2024

Von Matthias Zahner

Winter-Bilanz von Luca Roth: Saison gleicht einer EKG-Kurve

© IMAGO/Eibner

Beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen war Luca Roth auch neben der Schanze gefragt.

Skispringer Luca Roth hat in diesem Winter den nächsten Karriereschritt gemacht. Der 23-Jährige stand im Continentalcup zweimal auf dem Podest. Davon konnte er einen Wettbewerb sogar für sich entscheiden.

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Luca Roth durfte die Saison mit dem Weltcup-Skifliegen in Planica beenden. Es ist ein malerischer Ort, das Tal der Schanzen, in den Julischen Alpen im Nordwesten Sloweniens. „Es war richtig, richtig cool – ein Hammer-Saisonfinale“, blickt Roth zurück. Dass der Schwabe überhaupt die Gelegenheit bekam, sich nochmals der Elite des Skispringens zu messen, kam für ihn unerwartet. Denn Bundestrainer Stefan Horngacher nominierte Roth überraschend für die sechsköpfige DSV-Mannschaft. „Es stand ein bisschen im Raum, dass das Weltcup-Team noch mal verändert wird, aber so richtig dran geglaubt habe ich nicht“, sagt Roth.

Von Zakopane direkt nach Planica

Denn am Wochenende zuvor war der Meßstetter noch in Zakopane beim Finale des Continentalcups am Start gewesen. Die Wettbewerbe in Polen, die aufgrund des Schneemangels auf Matten stattfanden, beendete er auf den Plätzen zehn und 23. Bei der Rückreise aus Zakopane erfuhr Roth von seinem Glück. „Ich habe mich super gefreut, dass ich da mit darf“, sagt Roth. Am Mittwoch ging es nach Slowenien. Einen Tag später stand die Qualifikation für den Wettbewerb am Freitag auf dem Terminplan. In der Probe hatte Roth mit 197 und 202,5 Metern starke Flüge gezeigt. „Ich konnte mich ziemlich schnell auf die Schanze einstellen“, so der Heuberger.

Als 40. in den Wettbewerb

Ausgerechnet sein Qualisprung gelang dem 23-Jährigen nicht wie gewünscht. Nach 184 Metern hatte er wieder Schnee unter den Skiern. „Da habe ich zu viel Kraft reingelegt. Das ist beim Skifliegen nicht vorteilhaft“, sagt Roth. Dennoch schaffte er es als 40. und damit letzter Springer in den Wettbewerb. In diesem landete er mit 202,5 Metern auf Rang 34 und verpasste knapp den zweiten Durchgang der besten 30. „Es haben zwei bis drei Meter gefehlt“, erklärt Roth.

Für das Teamspringen am Samstag wurde Roth nicht berücksichtigt. Somit war seine Saison, die so erfolgreich begonnen hatte, für den Meßstetter am Freitagmittag beendet.

Erster COC-Sieg in Lillehammer

Zum Auftakt des Winters gewann Roth das Continentalcup-Springen in Lillehammer (Norwegen) – eine Premiere in seiner Skispringer-Laufbahn. „Da habe ich gleich gezeigt: Hallo hier bin ich“, blickt Roth zurück. „Danach hatte ich Schwierigkeiten, das Niveau zu halten.“ Das nächste Highlight wartete mit der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen. Doch beim Neujahrsspringen plagten den 23-Jährigen Rückenprobleme, deshalb konnte er sein volles Leistungsvermögen nicht abrufen. „Aber es hat trotzdem vor der Kulisse sehr viel Spaß gemacht“, so Roth. Seinen zweiten Podestplatz des COC-Winters feierte der DSV-Adler in Brotterode.

„Der Winter macht Lust auf mehr“

Anschließend ging es für ihn zum Skifliegen nach Oberstdorf. Im Allgäu knackte er erstmals offiziell die magische 200-Meter-Marke. Diese überflog er auch in Planica – verbesserte seine persönliche Bestleistung um einen Meter. „Grundsätzlich bin ich zufrieden mit dem Winter. Es war alles dabei – vom Sieg bis zum Ausscheiden. Es war eine Saison wie eine EKG-Kurve mit Höhen und Tiefen“, sagt Roth, „Der Winter macht Lust auf mehr. Ich bleibe jetzt dran. Und irgendwann wird der Knoten aufgehen.“

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