Rosenfeld

Windpark bei Brittheim: Wie der Zeitplan für das geplante Projekt aussieht

22.07.2022

Von Jelena Marjanov

Windpark bei Brittheim: Wie der Zeitplan für das geplante Projekt aussieht

© Pascal Tonnemacher

Der Windpark soll auf Oberndorfer und Epfendorfer Gemarkung entstehen, in direkter Nähe zu Brittheim (im Hintergrund zu sehen). Diese Drohnenaufnahme ist ziemlich exakt am Standort des Brittheim am nächsten gelegenen Rotors und auf der dort angedachten Windradhöhe aufgenommen worden.

Am Donnerstag hielt der Gemeinderat Rosenfeld seine letzte Sitzung vor den Sommerferien ab. In der umfangreichen Tagesordnung war unter anderem der geplante Windpark auf Oberdorfer und Epfendorfer Gemarkung, der direkt an Brittheim grenzt, ein Thema. Zwei Vertreter der „Badenova-Wärmeplus“-Tochter „Das Grüne Emissionshaus“ stellten dem Gremium das Projekt und die weitere Vorgehensweise vor.

Tamara Raschhofer (Leiterin des Projekts in Oberndorf und Epfendorf) sowie Kai Bekel berichteten über das Vorhaben. „Zunächst möchte ich sagen, dass das alles noch in Planung ist“, betonte Bürgermeister Thomas Miller direkt. „Es ist noch kein förmliches Verfahren.“ Man wolle aber frühzeitig über das Projekt informieren.

Genauer Standort steht noch nicht fest

Tamara Raschhofer erklärte dem Gremium, wie man zu den Standorten der Windparks kommt: „Wir schauen, ob es irgendwo kommunale Flächen gibt und beziehen die Gemeinden in die Planung mit ein.“ Dann schaue man nach der Wohnbebauung. Eine Karte zeigte Ortschaften, die rosa eingekreist und Einzelhöfe, die orange eingekreist waren. Kreise um die geplanten Anlagen symbolisieren Puffer, die für die spätere Planung essentiell sind. „Wir müssen nämlich auf Schutzgebiete und genügend Abstand zu den Straßen achten“, sagte sie.

So werde die große Fläche, in der die Windparks angedacht sind, im Laufe des Prüfverfahrens immer kleiner. Und damit auch der Standort der Anlagen genauer. Denn sowohl dieser als auch die Anzahl der Anlagen stünden noch nicht explizit fest. Des Weiteren kam sie auf die Windverhältnisse in Oberndorf und Epfendorf zu sprechen: „Wir haben hier in 160 Metern Höhe eine Windgeschwindigkeit von 5,7 bis 6 Meter pro Sekunde.“

50 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich

Damit könne man im Jahr 50 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. Michael Halter (Unabhängige Wählergemeinschaft) interessierte sich dafür, ob die angegebenen Kilowattstunden die maximale Leistung oder ein Durchschnittswert seien. „Wir rechnen immer mit konservativen Werten, deshalb gehen wir davon aus, dass das die durchschnittliche Jahresproduktion sein wird“, antwortete Raschhhofer.

Der erzeugte Strom könne für die Kommunen eine Einnahmequelle sein, denn die kommunale Abgabe sei 2021 durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz eingebracht worden. Über einen Standardvertrag könne die Stadt Rosenfeld damit aus den 50 Millionen Kilowattstunden etwa 20.000 Euro Beteiligung erhalten. „Und das bedarf keiner Gegenleistung“, fügte Raschhhofer an. Auch bestätigte sie die Frage von Ratsmitglied Dr. Hans Leidig (Unabhängige Wählergemeinschaft), ob der erzeugte Strom ins allgemeine Netz eingespeist wird.

Als Kommune oder Privatperson profitieren

„Sie können übrigens sowohl als Kommune als auch als Privatperson über Energiegesellschaften Anteile am Windpark kaufen“, ergänzte sie. Auch Raschhofer betonte, dass man mit dem Windpark in der Nähe zu Brittheim ganz am Anfang stehe: Bis zum Herbst soll der Pachtvertrag aber abgeschlossen sein.

„Wird es auch Untersuchungen über die Lärmauswirkungen für Brittheim geben?“, wollte Stadtrat Klaus May (Unabhängige Wählergemeinschaft) wissen. Diese sollen 2023 im Zuge der artenschutzrechtlichen Untersuchung, einer Visualisierung des Windparks sowie der Schall- und Schattenanalyse erfolgen, so Raschhofer. 2024 soll der notwendige Antrag eingereicht werden, damit der Windpark 2025/2026 erbaut und in Betrieb genommen werden kann. Noch dieses Jahr im September möchte das Team von DGE eine Info-Veranstaltung im Ortschaftsrat Brittheim abhalten.

„Noch nichts in Stein gemeißelt“

Es ist also noch nichts in Stein gemeißelt, so Bürgermeister Miller. „Das Ganze hat eine gewisse Dynamik, es wird sich alles noch zeigen.“ Auch die angegebenen Werte würden sich anhand der bevorstehenden Messungen noch konkretisieren.

Kai Bekel wies darauf hin, dass das Unternehmen bis dato 200 Windanlagen führt. Zudem seien um die 100 Städte und Gemeinden an dem Mutterkonzern „Badenova“ beteiligt, man suche also nach Lösungen für und mit den Kommunen.

Der Klimawandel, die Energiewende und die Ressourcenabhängigkeit sind für Bekel Gründe für die Windkraft. „Wir werden in den kommenden Jahren immer mehr Strom brauchen, allein wegen der E-Mobilität“, sagte er. „Außerdem resultieren aus Projekten wie dem Windpark lokale Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätze.“

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