Balingen

Wie sicher ist der neue Balinger Kreisel?

23.11.2016

von Maya Maser und Michael Würz

Gute Nachrichten für Autofahrer in Balingen: Der Kirchplatzkreisel ist nun befahrbar. Doch bereits am Mittwochmittag wurde Kritik laut: Passanten sorgen sich angesichts der scharfen Metallkante zwischen Fahrbahn und Fußweg. 

Pünktlich zum Balinger Weihnachtsmarkt ist es endlich soweit: Am frühen Mittwochmorgen gab Bürgermeister Helmut Reitemann im Beisein von Vertretern des Gemeinderats und der Baufirmen den Kreisverkehr am Hinteren Kirchplatz für den Verkehr offiziell frei.

Wie sicher ist der neue Balinger Kreisel?

Balingens Oberbürgermeister eröffnete am frühen Morgen den Balinger Kreisel. Foto: Maya Maser

Eine der wichtigsten innerstädtischen Verbindungen ist damit von nun an ampelfrei. Zudem gilt Tempo 30. Die Busse halten zukünftig direkt an der Straße, um Mitfahrende am Citycenter aus- und einsteigen zu lassen.

Baubeginn des Kreisverkehrs war bereits im April, doch die Arbeiten verzögerten sich in den vergangenen Wochen mehrfach. Grund dafür ist der Beton, der anstatt des normalen Asphalts verwendet wurde. Dieser musste zunächst 28 Tage trocknen, bevor das erste Auto drüber rollen durfte.

Kritik an scharfen Kreiselkanten

Doch bereits am Mittwochmittag äußerten Passanten Kritik am neuen Kreisel. Stein des Anstoßes: eine Metallkante, die den gesamten Kreisel umspannt. Sie trennt den Kreisverkehr vom Fußgängerweg. Ein Mann streicht mit seinem Finger darüber. „Die ist messerscharf“, sagt er. „Wenn ein Kind oder ein Radfahrer hier stürzt, geht das böse aus.“ Die Passanten vermuten außerdem, dass sich Radler Plattfüße an ihren Fahrrädern einfangen könnten. Zudem kritisieren sie die aus ihrer Sicht mangelnde Barrierefreiheit. 

Wie sicher ist der neue Balinger Kreisel?

Die Metallkante – Passanten bezeichnen sie als messerscharf – trennt den Kreisverkehr vom Fußweg. Foto: Michael Würz

Auch die Platzierung der großen Steine um den Kreisel halten sie für misslungen: „Wir haben das eine ganze Weile beobachtet“, sagen Spaziergänger. „Die Leute, die aus dem Parkhaus kommen, gehen alle intuitiv über den Kreisverkehr anstatt über den Zebra-Streifen.“ Hier zumindest ist aber baldige Abhilfe in Sicht – die Steine sind nur vorläufig angebracht und sollen den Autofahrern während der Bauarbeiten am Kirchplatz bessere Orientierung bieten. 

Ein weiterer Kritikpunkt stammt vom Regierungspräsidium Tübingen. Den Berechnungen nach liege die Luftverschmutzung am Hinteren Kirchplatz über den Grenzwerten. Doch Oberbürgermeister Reitemann ist sicher, dass sich die Vorwürfe durch den neuen Kreisel und das das Tempolimit relativieren. „Das werde ich den Tübingern auch noch mal mitteilen“, so Reitemann. „Vielleicht verstehen sie dann endlich, dass wir hier in Balingen tolle Sachen machen.“

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