Balingen

Werkzeug für Umgang mit Familien

08.05.2017

von Pressemitteilung des Landratsamts

Landratsamt richtet bei seinem Fachtag den inhaltlichen Fokus auf Kinder aus suchtbelasteten Familien. Besonders der Expertenvortrag von Jürgen Kähni interessiert die über 80 Zuhörer.

Den Blick auf Gelingendes richten und Kraftquellen von Kindern und ihren Eltern erkennen – das waren die Inhalte des Fachtags „Kinder aus suchtbelasteten Familien stärken“, der jüngst im Landratsamt stattfand. Die Tagung richtete sich an Fachkräfte in Hilfesystemen und der Jugendarbeit, um ihnen Werkzeuge für die Unterstützung betroffener Kinder zu geben.

Kinder aus suchtbelasteten Familien sind häufig vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Sie erleben nicht selten Grenzüberschreitungen, extreme Stimmungsschwankungen, unberechenbare Verhaltensweisen der Vertrauenspersonen, Trennungen und Scheidungen oder sind Opfer von Misshandlungen. Um Unsicherheiten im Umgang mit Kindern aus suchtkranken Familien abbauen zu können, organisierten der Verein Huckleberry und Pippilotta, die Diakonische Suchtberatungsstelle Balingen und der Landkreis den Fachtag. Über 80 interessierte Fachkräfte aus Jugend-, Gesundheits-, Sucht- und Selbsthilfe sowie Kindergärten und Schulen nahmen teil.

Die Veranstaltung sollte zur Sensibilisierung und Festigung des Handelns bei Fachkräften beitragen. Neben aktuellen Zahlen und Erkenntnissen wurden Projekte und Angebote im Landkreis vorgestellt. Im Mittelpunkt stand der Expertenvortrag von Jürgen Kähni, Systemischer Therapeut und Supervisor, der einen erfahrungsorientierten Input gab, der die Fachkräfte anregte, hilfreiche Ideen im Umgang mit der Familie zu entwickeln. Es ging darum, die Verhaftung in Problemen hinter sich zu lassen und den Blick auf Fähigkeiten und Gelingendes zu richten. Anhand einer simulierten Beratungssituation wurde den Fachkräften eine lösungsorientierte Beratung dargestellt. Der lebendige und interaktive Expertenvortrag konnte Unsicherheiten im Umgang mit suchtkranken Familien abbauen und das professionelle Handeln der Fachkräfte festigen.

Ein weiteres Ziel an diesem Tag war die bessere Vernetzung und der fachliche Austausch untereinander. Netzwerke sollten neu belebt und weiter ausgebaut werden. Der Fachtag gab genügend Raum und Möglichkeit für diesen fachlichen Austausch.

Damit Kinder und Jugendlichen aus suchtkranken Familien auch in Zukunft noch besser aufgefangen werden können, planen Margarete Dieringer von der Suchtberatungsstelle, Helga Huber vom Verein Huckleberry und Pippilotta sowie Lisa Wagner vom Landratsamt für die Zukunft weitere Fortbildungen und Seminare für Fachkräfte.

Weitere Informationen gibt es auf www.huckleberry-und-pippilotta.de oder telefonisch unter der Nummer 07433/ 9097364.

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