Balingen

Weiterbetrieb privater PV-Anlagen: Sonnenenergie Zollernalb schreibt offenen Brief an Bareiß

01.07.2020

von Pressemitteilung

Weiterbetrieb privater PV-Anlagen: Sonnenenergie Zollernalb schreibt offenen Brief an Bareiß

© Pixabay

Viele Photovoltaikanlagen fallen demnächst aus der Vergütung über das EEG heraus.

Die Verantwortlichen des Vereins Sonnenenergie Zollernalb sehen dringenden Handlungsbedarf, was den Weiterbetrieb älterer Photovoltaik-Anlagen angeht. Die Forderung: Die Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie ist in nationales Recht umzusetzen. In einem offenen Brief wendet sich der Verein deshalb an den Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Bareiß.

Nachdem der sogenannte „Deckel von 52 GWp“ die parlamentarischen Hürden genommen hat und die gesamte Solarbranche habe aufatmen lassen, müsse ein weiteres Problem dringend angegangen werden. Mit diesen Worten beginnt der offene Brief des Verein Sonnenenergie Zollernalb an Thomas Bareiß.

Thema betrifft viele Bürger

Die Verantwortlichen des Vereins gehen an die Öffentlichkeit, um die Bedeutung des Themas herauszustellen. Denn viele Bürger, die Photovoltaikanlagen betreiben, stünden vor der Frage, wie es im Anschluss an die Einspeisevergütung nach EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) weitergeht.

Unterzeichnet ist der Brief vom Vorsitzenden Thomas Friedrich und dessen Stellvertreter Martin Kohlmann.

Weiter heißt es in dem Schreiben (wir veröffentlichen den Brief im Wortlaut):

Demnächst fallen 176.600 Photovoltaik-Anlagen aus der Vergütung über das EEG heraus, 85 Prozent davon mit weniger als fünf Kilowatt Leistung.

Weiterbetrieb ohne Störungen

Die vordringliche Aufgabe ist deshalb eine glatte Überführung der meist störungsfrei und wartungsarm laufenden Privatanlagen in den Weiterbetrieb.

Die Strommengen dürfen nicht für den Klimaschutz verloren gehen. Die Lösung ist in der EU- Richtlinie enthalten.

Zum ersten Mal erhalten Stromverbraucher europaweit das Recht, Strom selbst zu erzeugen, zu speichern und zu verkaufen, ohne dass sie dabei mit diskriminierenden Vorgaben, unverhältnismäßigen bürokratischen Hindernissen oder Abgaben und Umlagen belastet werden dürfen.

Aufforderung an Bareiß: Jetzt handeln!

Dies hat das Europäische Parlament am 13. November 2018 im Rahmen der Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EE-Richtlinie) beschlossen. Diese Richtlinie ist zum 30. Juni 2021 in nationales Recht umzusetzen. Machen Sie dies jetzt!

Ein CDU-geführtes Wirtschaftsministerium, dessen führender Vertreter Sie sind, muss diese Maßnahme vorantreiben, welche für den Klimaschutz und den Arbeitsmarkt eine sehr hohe Bedeutung hat.

Man hat den Eindruck, als wollten Sie die Bürgerenergiewende stoppen. So würden auch die aktuellen Vorschläge (Prosumer-Modell) der Bundesnetzagentur die Bürgerenergiewende untergraben und den dringend benötigten Speicherausbau für den Eigenverbrauch zum Erliegen bringen.

Große Verunsicherung unter Besitzern von älteren PV-Anlagen

Treten Sie diesem Eindruck mit Nachdruck entgegen und handeln Sie mit gleichen Engagement wie bei der Corona-Krise.

Tausende Besitzer dieser Alt-Anlagen sind massiv verunsichert, enttäuschen Sie diese Bürger nicht! Viele Bürger wollen in eigene Anlagen mit Speicher investieren. Schaffen Sie hier Planungssicherheit. Für die Mobilitätswende werden diese Anlagen gebraucht.

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