Hechingen

Weil sie den Hechingern wichtig ist: Benefizkonzert für die Orgel in der Stiftskirche

05.09.2023

von Olga Haug und Pressemitteilung

Weil sie den Hechingern wichtig ist: Benefizkonzert für die Orgel in der Stiftskirche

© Michael würz

Am Sonntag, 10. September, erklingt in der Stiftskirche Hechingen das Konzert des Jakobus-Vokal-Ensembles Hechingen.

Kulturelles Erbe bewahren: Das Jakobus-Vokal-Ensemble Hechingen lädt am Sonntag, 10. September, zum Spendenkonzert in die Stiftskirche St. Jakobus Hechingen ein – zugunsten der vom jüngsten Unwetter beschädigten Orgel. Wie hoch der Schaden ist, ist derzeit noch unklar.

Neben vielen anderen Dächern, wurde auch das Dach der Stiftskirche Hechingen bei dem schweren Unwetter, das am 24. August im Zollernalbkreis wütete, stark in Mitleidenschaft gezogen. Das eindringende Wasser beschädigte unter anderem die prachtvolle Göckel-Orgel, die seit 2004 in den Gottesdiensten und in zahlreichen Orgelkonzerten viele Zuhörer und Zuhörerinnen begeisterte. Das Instrument ist folglich aktuell nicht bespielbar.

Konzertreihe beginnt am Sonntag

Die Chöre der katholischen Kirchengemeinde St. Luzius Hechingen möchten durch Konzerte ihren Beitrag dazu leisten, dass die Orgel bald wieder bespielt und das kulturelle Erbe der Stiftskirche Hechingen auch in Zukunft erhalten werden kann, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Die Konzertreihe beginnt am Sonntag, 10. September, am Tag des offenen Denkmals um 18 Uhr mit dem Jakobus-Vokal-Ensemble in der Stiftskirche unter der Leitung von Mario Peters. „Wir möchten Sie herzlich einladen, sich mit uns auf eine musikalische Reise der besonderen Art zu begeben“, schreibt Mario Peters, Kantor der Hechinger Stiftskirche, in einer Pressemitteilung. Der Eintritt ist frei. Es werden jedoch Spenden für die Erhaltung und Restaurierung der Göckel-Orgel und den Erhalt der Stiftskirche dankbar angenommen, heißt es weiter.

Gutachten muss erst erstellt werden

Wie hoch der Schaden an der Orgel ist, das kann derzeit noch nicht beziffert werden, sagt Peters auf Nachfrage des Zollern-Alb-Kuriers. Am Donnerstag soll erstmal ein Besprechungstermin stattfinden und das weitere Vorgehen erarbeitet werden. Zunächst bedarf es eines Gutachtens. Der Schaden werde letztlich als Versicherungsfall laufen, erklärt Peters, der den Schaden an der Orgel wenige Tage nach dem Unwetter als erster entdeckt hatte.

Unwetter hat gezeigt, wie wertvoll die Kirche für die Hechinger ist

Für den Erhalt der Orgel und der Stiftskirche fallen ganz losgelöst von den Unwetterschäden immer Kosten an, betont Peters. Das Unwetter habe aber gezeigt, wie wertvoll Kirche und Orgel sind – vor allem für die Hechinger. Peters werde vermehrt angesprochen. „Ich war überrascht und überwältigt von der Rückmeldung der Hechinger“, sagt der Kantor, der daraufhin entschieden hat, künftige Konzerte zugunsten des Erhalts der Stiftskirche und der Orgel zu geben.

Musikalisches Potpourri endet mit deutschsprachigen Chorstücken

Das Programm für das anstehende Sonntagskonzert beschreibt Peters wie folgt: Auf den Spuren von Gabriel Fauré genießen die Besucher das „Cantique de Jean Racine“ und „Je vous salue Marie“ aus der Feder von Fr. Jean-Baptiste de la Sainte Familie. Chorstücke von Peter C. Leavitt (Missa Festiva: Kyrie und Gloria), Bob Chilcott (Peace Mass: Kyrie und Gloria) und Peter C. Lutkin (The Lord bless you and keep you) führen nach Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Schweden wird repräsentiert durch „Bred dina vidar vingar“ von Thomas Kladeck und nach Litauen führt Vyautas Miskinis und sein „Cantate Domino“. „Unser musikalisches Potpourri beenden wir mit einigen deutschsprachigen Chorstücken und letztlich sind auch Sie herzlich eingeladen, Ihre musikalischen Qualitäten und Ihre Freude am Singen bei einigen Liedern unter Beweis zu stellen“, richtet Peters einen direkten Appell an alle Interessierten.

Das höchste Gebäude ist das Wahrzeichen der Stadt

Die Kirche sei das höchste Gebäude der Stadt, sie präge die Silhouette Hechingens, erklärt Peters. Nicht verwunderlich also, dass sie den Bewohnern der Zollernstadt am Herzen liegt. „Die im Jahr 1783 eingeweihte Stiftskirche St. Jakobus Hechingen wird von uns als Wahrzeichen Hechingens gesehen und ist im Laufe der Zeit konfessionsübergreifend als ein Gebäude mit historischer und musikalischer Stahlkraft zur Herzensangelegenheit vieler geworden“, betont Peters, der das Zusammenspiel aus Kirchenraum und dem Klang der Orgel als ein Gesamtkunstwerk bezeichnet.

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