Weil Schäden entstehen können: Straßberger Gemeinderat gibt Beweissicherung in Auftrag
03.03.2021
© Horst Schweizer
Ein beschädigter Einlaufschacht ist schon die Ausnahmen in Straßberg. Jährlich werden nach dem Winter Straßen, Randsteine, Schächte und Straßeneinläufe in Straßberg und Kaiseringen vom Ingenieurbüro Czerwenka überprüft.
Nach Ostern wird mit der Erneuerung der Kanäle und Straßen in der Straßberger Bohlsiedlung begonnen. Der Gemeinderat gab dazu eine Beweissicherung in Auftrag, da Schäden an den Gebäuden entstehen könnten.
Mit ein Grund dafür ist die recht enge und schmale Straßenführung in der Bohlsiedlung. Im Zuge der großen Baumaßnahme in der Morstraße, Rieseweg, Banater Straße, Bohlstraße, Franzfeldstraße und Bergstraße mit einer gesamten Fläche von 4400 Quadratmetern muss aufgrund des Straßenzuschnitts teils sehr nahe an Bestandsimmobilien gegraben werden.
Bevor die Firmen, welche günstigste Bieterinnen waren, Clemens Müller aus Lautlingen (Angebotssumme zirka 1,,3 Millionen Euro) mit dem Tiefbau und die Firma Eger-Rohrleitungsbau aus Albstadt (Angebotssumme rund 100.000 Euro) mit dem Wasserleitungsbau nach Ostern beginnen, wird eine Beweissicherungsmaßnahme an 39 Gebäuden und deren Umfeld durchgeführt.
Durch die Baumaßnahme können Schäden an den Gebäuden entstehen
„Es kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass durch die Baumaßnahmen auch Gebäude beschädigt werden“, erklärte Bürgermeister Markus Zeiser in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend.
Problematisch sei, dass Grundstückseigentümer auch vorhandene Altschäden auf die Straßensanierungen zurückführen könnten.
„Bei einem möglichen Schadenersatzverfahren müsste die Gemeinde beweisen, welcher Schaden auf Sanierungsmaßnahmen ursächlich zurückgeführt werden kann und welcher bereits vorhanden war“, so der Rathauschef.
Streitfälle sollen vermieden werden
Da bei ähnlich gelagerten Bauprojekten durch ein Beweissicherungsverfahren Streitfälle vermieden werden konnten, schlug die Verwaltung ein solches für die Bohlsiedlung vor.
„Ich finde es absolut sinnvoll, diese Gutachten zu machen“, sagte Unternehmer Helmut Hartmann.
Susanne Gschwind fragte nach, ob die Maßnahme nur für Gebäude oder auch Höfe oder Mauern vorgesehen sei.
39 Wohnungshäuser und ihre Nebengebäude werden kontrolliert
Der anwesende Ingenieur Peter Czerwenka, zugleich Bauleiter der großen Maßnahme, erklärte, dass alle 39 Wohnhäuser, bei welchen der Kanal ausgewechselt wird, und ihre Nebengebäude einzeln kontrolliert werden.
Die Frage von Hubert Buck, ob die Eigentümer ein Protokoll über den Vorherzustand erhalten würden, beantwortete Czerwenka mit ja. Alle erhielten entsprechende schriftliche Unterlagen und eine CD dazu.
Ein Angebot zur Beweissicherung hatte er bei drei Firmen angefragt. Zwei Firmen gaben ein Angebot ab. Das Büro Engbarth & Yilmaz Ingenieure, welches für alle möglichen 49 Gebäude in der Bohlsiedlung mit Kosten von rund 20.000 Euro kalkulierte, gab das günstigste Angebot ab.
Mit Engbarth & Yilmaz habe er in Albstadt, Meßstetten und früher in der Straßberger Adlerstraße gute Erfahrungen gemacht, so Czerwenka. Der Gemeinderat entschied einstimmig, dass nur für 39 Gebäude, zu welchen Kanäle verlegt werden, eine Beweissicherung gemacht wird. Somit verringerte sich der Vergabepreis auf zirka 16.000 Euro.
Ausschreibung Schächte und Straßen
Die Gemeindestraßen in Straßberg sind in einem vergleichbar sehr guten Zustand. Dies ist darauf zurückzuführen, dass im Zuge der Unterhaltungsarbeiten jährlich nach dem Winter Straßen, Randsteine, Schächte und Straßeneinläufe in Straßberg und Kaiseringen vom Ingenieurbüro Czerwenka überprüft werden.
Die Auswahl an Maßnahmen treffen Verwaltung und Ingenieur in Absprache. Der Gemeinderat hatte im November beschlossen, die Maßnahme beschränkt auszuschreiben. Alle vier kontaktieren Firmen gaben ein Angebot ab. Günstigste Bieterin war mit zirka 84.000 Euro die einheimische Firma Heinrich Teufel Einstimmig wurde der Auftrag erteilt wurde.
