Wandert der Ebinger Wochenmarkt noch dieses Jahr in die Marktstraße? Der HGV ist skeptisch
29.07.2021
© Holger Much
Die Stadt Albstadt möchte den Ebingen Markt vom Hufeisen in die Marktstraße verlegen. Der HGV Ebingen sieht dieses Vorhaben äußerst kritisch.
Die Verwaltung möchte die Stände des Ebinger Wochenmarktes aus dem Hufeisen in den Bereich beim Rathaus verlegen. Der Ebinger HGV ist davon aber nicht überzeugt. Was 100 Jahre im Hufeisen funktioniert habe, müsse nicht geändert werden. Zudem stellten die Parksituation und Stromzufuhr weitere Probleme dar.
Die Stadt, so erläuterte Michael Röck, der Leiter der Abteilung Liegenschaften bei der Stadtverwaltung, jüngst in der Sitzung des Handels- und Gewerbevereins Ebingen (HGV), beabsichtige, den Ebinger Wochenmarkt zu verlegen.
Ziel ist die Belebung der Innenstadt
Die traditionsreiche Einrichtung soll nach rund 100 Jahren vom Bereich des Hufeisens in die Marktstraße wandern. Noch vor September werde der Tagesordnungspunkt im Gemeinderat beraten.
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Michael Rock von der Stadtverwaltung stellte in der Sitzung des HGV Ebingen die Pläne zur Verlegung des Marktes vor.
„Wir wollen“, schickte Michael Röck im Rahmen seiner Vorstellung der Pläne gleich vorweg, „niemanden ärgern“ mit diesem Plan. „Wir wollen mit der Maßnahme etwas zur weiteren Belebung der Ebinger Innenstadt tun.“
Bis etwa 1910 war der Markt in der Marktstraße
Auch „sterben lassen“, wie in der Versammlung gemutmaßt wurde, wolle die Stadt den Markt nicht. Der habe immerhin eine lange Tradition, so Röck, sei eine der „ältesten Einrichtungen der Stadt“ und als solche solle der Markt auch unbedingt erhalten bleiben. Nur eben an einem prägnanteren und attraktiveren Ort. Zudem, fügte Michael Röck hinzu, habe sich der Ebinger Wochenmarkt bis etwa 1910 in der Marktstraße befunden, die ja deshalb auch diesen eindeutigen Namen trage.
Resonanz bei Anwohnern war äußerst gering
An rund 250 Anwohner habe die Stadt, so Röck, ein Schreiben geschickt, um eine Stellungnahme zu erhalten. Nur neun reagierten darauf. Und von den rund 25 aktuellen Marktbeschickern, sagte Röck, hätten immerhin sechs reagiert, alle rundum positiv.
„Eher dagegen“ sei, wie Ramon Binder vom HGV jedoch betonte, die Ebinger Geschäftswelt. Dies hätten, so Binder, zahlreiche persönliche Gespräche mit Geschäftsinhabern gezeigt. Sollte es so kommen und sollte der Gemeinderat positiv abstimmen, erläuterte der zweite Vorsitzende, werde man das natürlich nicht torpedieren, aber man müsse die Planung doch kritisch hinterleuchten.
Geschäfte sollen nicht behindert werden
Beispielsweise sei, war man sich bei der Hauptversammlung einig, die Parksituation für den Markt im Hufeisen deutlich besser als für die Marktstraße. Auch existierten in der Marktstraße, so Binder, zu wenig Stromquellen für den Markt.
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In dem Plan der Stadtverwaltung sind die Plätze, an denen künftig die Marktstände stehen könnten, blau eingezeichnet.
Das müsse noch aufgestockt werden. Zudem wurde die Frage von Mitgliedern des HGV gestellt, warum man denn an einer Einrichtung, die nun seit über 100 Jahren am selben Platz funktioniere, etwas ändern solle.
Stände vor allem bei Rathaus und den Banken
Dass die Verlegung mehr Leute in die City bringe, wurde eher bezweifelt. Auf die Sorge der Geschäftsleute, dass am Samstag – einem der verkaufsstärksten Tage der Woche, so Binder – die Läden oder Schaufenster durch Marktstände verbarrikadiert würden, hat die Stadt in ihrem bisherigen Entwurf bereits reagiert und die Stände vor allem vor Rathaus und Banken platziert. Über die Hauptversammlung des HGV Ebingen werden wir noch weiter berichten.
