Gegen den ambitionierten Landesligisten vertraute TSG-Trainer Martin Braun auf seine arrivierten Akteure – nicht ein Neuzugang stand in der Startelf. Die Balinger erwischten den besseren Auftakt, dominierten das Pokalspiel über die gesamte Spieldauer und hatten auch die erste Möglichkeit. Doch Matthias Schmitz köpfte nach einer Akkaya-Ecke noch vorbei (1. Minute). Die SG mühte sich um defensive Stabilität, das gelang den Gastgebern jedoch nur stellenweise. Vielmehr fanden die Balinger Regionalliga-Fußballer immer wieder Lücken in den gegnerischen Reihen und kombinierten sich vor allem auch über die Außenbahnen durch. Pedro Almeida Morais zog aus zwölf Metern überhastet ab, zu überhastet (4.).

Die Balinger gestaltet die Erstrunden-Partie wie erwartet einseitig, allein es fehlte die Präzision im letzten Drittel. Und bei hochsommerlichen Temperaturen wurde die Braun-Elf in der 9. Minute plötzlich kalt erwischt, als der Ex-Balinger Daniel Seemann seinen Teamkollegen Nikolai Scheurenbrand freispielte – und der den Ball aus kurzer Distanz ins lange Eck zum zwischenzeitliche 1:0 einschoss.

Braun zufrieden – Ferdinand mit Doppelpack

„Beim Gegentor haben die Empfinger ihre Überzahl klug ausgenutzt“, stellte Braun nach dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison fest, um dann versöhnlich zu betonen, dass er mit seiner Elf zufrieden sei. „Das war sehr ordentlich“, sagte Braun. „Wir hatte gute Kombinationen drin, haben uns regelmäßig Chancen herausgespielt – das war ein guter Auftritt.“

Denn vom frühen Rückstand ließ sich die TSG nicht aus der Fassung bringen, generierte weiter lange Ballbesitzzeiten, suchte und fand Lücken – scheiterte jedoch nicht nur einmal an Florian Werth. Doch nachdem der starke Empfinger Keeper dann das erste Mal geschlagen war, war denn auch der Widerstand des Außenseiters gebrochen: Erst gelang Jan Ferdinand per Kopfball das 1:1 (21.), dann dem Favoriten noch vor der Pause die Ergebniswende: Laurin Curda brachte das Spielgerät mit letztem Einsatz auf Leander Vochatzer, der Werth mit einem feinen Heber zum 2:1 düpierte (39.).

Vochatzer trifft und legt vor

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Die Braun-Truppe blieb am Drücker, erarbeitete sich nun zudem eine Vielzahl an Standards. Wirklich gefährlich waren die Aktionen allerdings selten. Stattdessen brachte ein Konter über Vochatzer die Entscheidung. In der Box stand Ferdinand blank, der netzte überlegt zum 3:1 (53.) ein. Von Empfingen kam offensiv wenig – allein Seemann setzte sporadisch Akzente. Anders Balingen: Braun brachte mit Neuzugang Walter Vegelin einen frischen Stürmer, der die gegnerische Defensive bis zum Schlusspfiff noch das ein oder andere Mal beschäftigte.

In der zweiten Runde, die für nächsten Samstag (15.30 Uhr) anberaumt ist, trifft die TSG nun auf den SV Zimmern (Landesliga) oder dessen Erstrunden-Gegner SSV Reutlingen 05 (Oberliga). Beide Teams treten am Sonntag (17 Uhr) gegeneinander an. Am SSV 05 war die Braun-Elf vergangenes Jahr in der 3. Runde des württembergischen Verbandpokals in der Verlängerung gescheitert (1:2).

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Schmitz, Wöhrle, Curda, Vochatzer (83. Kölsch), Akkaya (80. Müller), Ramser, Almeida Morais (88. Fritschi), Dierberger (63. Vegelin), Ferdinand.

Tore: 1:0 Scheurenbrand (9.), 1:1 Ferdinand (21.), 1:2 Vochatzer (39.), 1:3 Ferdinand (53.).

Schiedsrichter: Daniel Leyhr (Reutlingen).

Zuschauer: 350.