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Vierter Zu-Null-Sieg in Serie: Balinger Bollwerk auch von „Hoffe zwo“ nicht zu bezwingen

15.11.2022

von FKAM

Vierter Zu-Null-Sieg in Serie: Balinger Bollwerk auch von „Hoffe zwo“ nicht zu bezwingen

© Eibner

Pedro Almeida Morais (links) schnürte einen Doppelpack.

Die Erfolgsserie der TSG Balingen geht weiter. Im Nachholspiel bei der TSG Hoffenheim 2 setzte sich das Team von Trainer Martin Braun am Dienstagabend in der Regionalliga Südwest mit 2:0 (1:0) durch. Damit verbuchten die Eyachstädter den vierten Sieg am Stück und schoben sich in der Tabelle auf den fünften Platz vor.

Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Tagen hatten die Balinger die Reise in den Kraichgau antreten müssen, nachdem die Partie am vergangenen Freitag wegen starken Nebels bereits nach zwei Minuten abgebrochen worden war. Bei der Neuauflage sah sich der bisherige Tabellensiebte einer stark besetzten Hoffenheimer Formation gegenüber, in der mit Ermin Bicakcic, Finn Ole Becker und Muhammed Damar ein Trio aus dem Bundesligakader stand. Die Schwaben entgegneten dem Hoffenheimer Ensemble mit einem starken Abwehrbollwerk, das in der eigenen Hälfte mit viel Power gegen den Ball zu Werke ging. Fünf Verteidiger warteten förmlich auf die Angreifer der Blau-Weißen, unterstützt wurden sie von zwei ebenfalls defensiv orientierten Sechsern und, wenn es sein musste, von den Offensivakteuren.

Plan geht auf

Der Plan ging im ersten Durchgang auf. Zwar setzte Andu Kelati früh einen Warnschuss knapp links am Balinger Tor vorbei (4. Minute), so recht durch drangen die Hoffenheimer sonst aber nicht – und wurden in der zwölften Minute eiskalt erwischt: Nach einem Pass aus dem Mittelfeld hatte Angreifer Pedro Almeida Morais plötzlich freie Bahn und ließ sich die Chance nicht nehmen. Er zimmerte die Kugel stramm aus knapp 20 Metern in die Maschen, „Hoffe zwo“-Schlussmann Dominik Draband hatte keine Chance.

Binanzer auf dem Posten

Dabei beließen es die Balinger bis zum Seitenwechsel in der Offensive, sie gingen wieder in den Verteidigungsmodus. Beim Torschuss von Umut Tohumcu (16.) mussten sie nicht eingreifen, der Ball segelte über das Tor. Gefährlicher wurde es in der 28. Minute beim Versuch von Angreifer Nick Proschwitz, der am Strafraum aufzog und die rechte Ecke anvisierte. Keeper Marcel Binanzer war jedoch auf seinem Posten.

Elfmeterpfiff bleibt aus

Bis zur 34. Minute hatten die Balinger ihren Gefahrenbereich einigermaßen im Griff – dann allerdings wurde es für einen kurzen Moment wild im Strafraum, bei einer der Schlüsselszenen der Partie: Nach einem Hoffenheimer Angriff über links landete der Ball im Strafraum bei Felix Hagmann, der freie Schussbahn hatte, zumal Binanzer bereits am Boden lag und nicht mehr eingreifen konnte. Das tat dafür der auf die Linie zurückgeeilte Kaan Akkaya, der Hagmanns Schuss klärte. Die Bundesliga-Reserve protestierte, wollte ein Handspiel gesehen haben. Der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus – die Hoffenheimer ärgerten sich, die Balinger atmeten durch.

Morais schlenzt den Ball ins lange Eck

Der zweite Durchgang begann wie der erste – mit Hoffenheimer Angriffen, denen die Durchschlagskraft fehlte. Allerdings bekamen die Balinger nun mehr Räume zum Kontern und wussten damit etwas anzufangen. Ein Schuss von Leander Vochatzer ging noch knapp am linken Pfosten vorbei ins Toraus (52.). In der 59. Minute machte es Morais bei seinem zweiten Torschuss besser und schlenzte den Ball nach einem Gegenstoß über links in die rechte Ecke. Das 2:0 war letztlich die Entscheidung. Hoffenheim blieb am Drücker, hatte aber nur noch eine Chance, als Proschwitz den Pfosten traf (80.). Auf der Gegenseite blieb Akkaya in der kurzen Ecke an Draband hängen (87.). Es blieb beim Balinger Erfolg.

TSG Balingen: Binanzer; Kuhn (68. Vogler), Eisele, Schmitz, Wöhrle, Akkaya (90.+2 Müller), Ramser, Foelsch, Vochatzer, Vegelin (68. Meiser), Almeida Morais (90.+1 Viventi).

Tore: 0:1, 0:2 Almeida Morais (12., 59.).

Schiedsrichter: Marcel Rühl (Wettenberg).

Zuschauer: 160.

„Erstaunlich, was mein Team defensiv zu leisten imstande ist“

Zufrieden ging Martin Braun einige Minuten nach dem Schlusspfiff in Hoffenheim vom Platz, schüttelte noch ein paar Hände und gab bereitwillig Auskunft zu dem, was seine Mannschaft gegen die Zweitvertretung des Bundesligisten aufs Feld gebracht hatte. „Es ist schon erstaunlich, was mein Team defensiv zu leisten imstande ist, vor allen Dingen, wenn man bedenkt, welches Potenzial der Gegner heute offensiv aufgeboten hat“, stellte der Trainer der TSG Balingen nach dem 2:0-Erfolg seiner Schützlinge heraus. Er ergänzte: „Hoffenheim hatte im ganzen Spiel vielleicht zwei, drei Großchancen, da hatten wir auch ein wenig Glück. Ansonsten haben wir es hinten supergut verteidigt und vorne selbst zwei schöne Tore erzielt.“

Zwei Schlüsselszenen hatten die Partie im Dietmar-Hopp-Stadion vor der Pause geprägt. Einerseits der 1:0-Führungstreffer, der mitten in die erste Hoffenheimer Drangphase hineinfiel. „So ein Treffer hilft natürlich ungemein. Er hat uns ein gutes Gefühl gegeben. Wir haben gesehen, dass wir hier unsere Möglichkeiten bekommen werden. Gerade diese Situation haben wir extrem gut ausgespielt“, lobte Braun.

Andererseits hatten die Balinger vor dem Seitenwechsel auch einmal Glück, als die Hoffenheimer beim Handspiel im Strafraum von Kaan Akkaya in der 34. Minute einen Elfmeter hätten bekommen können, wahrscheinlich sogar müssen. „Wir hätten uns sicherlich nicht beschwert, wenn der Schiedsrichter gepfiffen hätte“, räumte Braun ein, um zu ergänzen: „Es war allerdings kein aktives Handspiel von Kaan. Es ist dann immer auch Auslegungssache. Diesmal war die Entscheidung auf unserer Seite.“

Mit dem vierten Sieg in Folge setzten die Balinger ein Ausrufezeichen, sind nun punktgleich mit den viertplatzierten Hoffenheimern. „Das tut uns gut. Wir genießen das und freuen uns schon aufs nächste Spiel“, kommentierte Braun den Sprung in der Tabelle.

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