Zollernalbkreis

Verdi ruft zu Warnstreik am 4. Mai auf – ÖPNV in Landkreisen Zollernalb und Sigmaringen betroffen

03.05.2023

von Pressemitteilung

Verdi ruft zu Warnstreik am 4. Mai auf – ÖPNV in Landkreisen Zollernalb und Sigmaringen betroffen

© dpa

Die Gewerkschaft Verdi ruft am Donnerstag zu Streiks bei der SWEG auf (Symbolfoto).

Am Donnerstag, 4. Mai, ist der zweite Warnstreik in der Tarifrunde Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) angekündigt. Die Gewerkschaft Verdi ruft bei der SWEG erneut zu befristeten Warnstreikaktionen auf. Laut Mitteilung ist der ÖPNV in Baden-Württemberg betroffen – auch im Zollernalbkreis und im Landkreis Sigmaringen. Am Tag des Ausstands ist um 9.15 Uhr eine kleine Kundgebung am Busbahnhof in Gammertingen geplant.

Nach der zweiten ergebnislosen Verhandlungsrunde am 28. April dieses Jahres mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen (AGVDE) für rund 5000 Beschäftigte, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, ruft Verdi die Beschäftigten mehrerer Verkehrsunternehmen bundesweit zum Warnstreik am 4. Mai auf. Das teilt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung mit.

Jan Bleckert, Verdi Baden-Württemberg, wird darin zitiert: „Ein Warnstreik hat leider noch nicht gereicht. Lediglich kosmetische Änderungen im Angebot der Arbeitgeber zwingen uns nun, die Beschäftigten bei der SWEG ein zweites Mal zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen. Wir hoffen, dass dieser Weckruf ausreicht, um die Arbeitgeber wachzurütteln.“

Beschäftigte sind aufgerufen, Arbeit ganztägig niederzulegen

In Baden-Württemberg sind die Beschäftigten der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH aufgerufen, die Arbeit ganztägig niederzulegen. Für diesen zweiten Warnstreik in der laufenden Runde sind wieder ganztägige Aktionen in vielen Betriebsteilen geplant. Dazu zählen auch die Standorte Gammertingen und Hechingen. Verdi wird in den Betrieben und Betriebshöfen über die konkreten Planungen informieren.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass es wie beim ersten Warnstreik am 26. April im Busverkehr auch wieder in mehreren Gebieten – darunter die Landkreise Zollernalb, Sigmaringen, Reutlingen, und Tübingen – zu Beeinträchtigungen kommen kann. Außerdem wird es im Schienenpersonennahverkehr in den Netzen Netz 8, Netz 12, Netz 14 und Netz 15 Beeinträchtigungen geben.

Hintergrund des Ausstands

Verdi fordert laut eigener Erklärung für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll um 250 Euro steigen. Das Angebot der Arbeitgeberseite sieht hingegen eine Laufzeit von 26 Monaten und eine Tabellenerhöhung erst ab Mai 2024 um 8 Prozent beziehungsweise mindestens 300 Euro vor. Im Jahr 2023 bieten die Arbeitgeber die Zahlung einer steuerfreien Sonderzahlung in Höhe von 1080 Euro und elf monatliche Einmalzahlungen von 160 Euro bis April 2024 an.

Am ersten Warnstreik in dieser Tarifrunde am 26. April hatten sich bundesweit über 2000 Beschäftigte beteiligt, allein in Baden-Württemberg rund 800.

Der Tarifvertrag ist seit dem 1. April gekündigt. Im Februar hatte die Gewerkschaft ihre Forderungen aufgestellt. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 5. Mai in Fulda statt.

SWEG nennt Auswirkungen auf Bus- und Bahnbetrieb

Auch die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) teilt mit, dass streikbedingt am Donnerstag in weiten Teilen des Verkehrsgebiets der SWEG mit Fahrtausfällen sowohl im Bus- als auch im Bahnverkehr der SWEG zu rechnen ist. Dies könne auch auf Schulbusse zutreffen, was insbesondere Schüler beachten sollten, bei denen am 4. Mai wichtige Prüfungen anstehen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verkehrsunternehmens.

Da die Zugleitstelle in Gammertingen vom Streikaufruf betroffen sei, ergeben sich voraussichtlich zusätzlich Auswirkungen auf den Zugverkehr der Schwäbischen Alb-Bahn auf der Strecke Gammertingen – Engstingen – Schelklingen.

Die SWEG werde alles unternehmen, um die Auswirkungen des Streiks für ihre Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, heißt es ferner in der Mitteilung. Jedoch werden im Streikzeitraum an manchen Standorten die Verkehre unter Umständen vollständig eingestellt bleiben müssen. Eine Ersatzbeförderung für die Fahrgäste sei nicht möglich. Telefonische Auskünfte erteilt die SWEG-Servicezentrale unter Telefon 07821 9960770.

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