Balingen

Unwetter und Hochwasser: So ist die Situation am Tag danach auf der Balinger Gartenschau

08.05.2023

Von Klaus Irion

Unwetter und Hochwasser: So ist die Situation am Tag danach auf der Balinger Gartenschau

© Klaus Irion

Die Gartenschau-Ehrenamtlichen Anita Eppler und Günter Beier im Einsatz gegen die Folgen des Hochwassers. Am Wiesenhang lässt sich sehen, wie hoch die Eyach tags zuvor noch angeschwollen war.

Hagel, Gewitter, Unwetter, Hochwasser – und dazwischen auch viel Sonne. Die Balinger Gartenschau hat am Wochenende so ziemlich alles abbekommen, was man sich meteorologisch so vorstellen kann. Die gute Nachricht: Das Gelände hat die Wetterkapriolen weitestgehend gut überstanden, das Hochwasserkonzept hat funktioniert. Das mehrmonatige Großereignis kann am heutigen Montag weitergehen.

Es ist Montagmorgen, 8 Uhr. An den Eyachterrassen in Sichtweite zum Balinger Stauwehr beim Zollernschloss kehren Anita Eppler und Günter Beier Äste und Pflanzenreste beiseite. Die beiden Mitglieder des ehrenamtlichen Gartenschau-Teams beseitigen die noch sichtbaren Spuren des sonntäglichen Hochwassers. „Es ist ganz prima, dass sich unsere Ehrenamtlichen auch hier wieder kurzfristig einbringen“, sagt Annette Stoll-Zeitler, Leiterin des Bereichs Ausstellung und Betrieb bei der Gartenschau. Parallel dazu habe man aber auch bereits die am Gesamtkonzept beteiligten Fachbetriebe kontaktiert und um Mithilfe gebeten.

Pegel stieg auf 2,03 Meter

Direkt neben ihnen fließt derweil die Eyach noch immer mit Hochgeschwindigkeit stadtauswärts dem Neckar entgegen. „Der Pegel aber nimmt stetig ab“, sagt Annette Stiehle, die technische Geschäftsführerin der Balinger Gartenschau. Allerdings nicht ganz so schnell wie er am Sonntag gestiegen war. Laut Stiehle lag der Eyachpegel zu Beginn des Unwetters bei rund 50 Zentimeter, „schon anderthalb Stunden später hatten wir den Höchststand mit 2,03 Meter“.

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Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Roland Beck/Volker Ling

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Roland Beck/Volker Ling

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Roland Beck/Volker Ling

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Roland Beck/Volker Ling

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Roland Beck/Volker Ling

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Roland Beck/Volker Ling

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Roland Beck/Volker Ling

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Paul Braun

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Paul Braun

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Paul Braun

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Paul Braun

Eindrücke des Eyachhochwassers auf dem Balinger Gartenschaugelände.

© Paul Braun

Zu viel, um die Gartenschautore geöffnet zu lassen. „Da ging die Sicherheit der Besucher, aber auch aller Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer einfach vor“, betont Niko Skarlatoudis, Balingens Wirtschaftsförderer und Gartenschau-Chef. Er zeigte sich am Montag vor allem darüber erleichtert, dass beim Unwetter und dem daraus resultierenden Hochwasser niemand körperlich zu Schaden kam.

Hochwasseropfer im Blick

Skarlatoudis Gedanken waren auch nicht in erster Linie bei den Pflanzenschäden auf dem Gartenschau-Gelände – „das sind Dinge, die wird man wohl in zwei Tagen gar nicht mehr groß sehen“ –, vielmehr bei den Hochwasseropfern im Zollernalbkreis. „Ich bewohne in Wellendingen eine alte Mühle, und weiß leider auch, was es heißt, wenn einem das eigene Haus überflutet wird.“

Gleichmaßen froh waren Stoll-Zeitler, Stiehle und Skarlatoudis darüber, „dass der Hochwasserschutz genau so funktioniert hat, wie man sich das in der Theorie erhofft hatte“. Wenngleich es allen Drei lieber gewesen wäre, man hätte es bei den theoretischen Berechnungen belassen können.

„Räder haben ineinandergegriffen“

Ebenso gut geklappt habe die Kommunikation unter allen Helfern auf dem Gelände. Gerade auch als es galt, die Gartenschau am Sonntag vorzeitig zu schließen. „Alle Räder haben dabei perfekt ineinandergegriffen“, lobt Skarlatoudis. Die Einweisungen und Schulungen seien das eine, der Ernstfall ist dann wieder ganz etwas anderes.

Nur für einen ganz kleinen Moment habe man auch die Unterstützung durch Mitarbeiter des Balinger Bauhofs benötigt. Denn klar sei gewesen, dass an diesem Nachmittag die örtlichen Feuerwehren und auch teilweise der Bauhof vor allem in den vom Hochwasser betroffenen Stadtgebieten außerhalb des Gartenschaugeländes zuvorderst gebraucht würden.

Tore wieder offen

Am Montagmorgen jedenfalls konnten die Gartenschautore, wie geplant, ohne räumliche Einschränkungen wieder geöffnet werden. Die Verantwortlichen hoffen nun darauf, dass der Großevent vor weiteren Unwettern verschont bleibt.

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