Handball

Ungleiches Duell: Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten fordert Primus SC Magdeburg

22.05.2024

Von Larissa Bühler

Ungleiches Duell: Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten fordert Primus SC Magdeburg

© Eibner-Pressefoto / Dinkelacker

Die knappe Niederlage im Derby gegen Stuttgart hat dem HBW auch Mut gemacht.

Duell der Gegensätze in der Handball-Bundesliga: Das Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten ist am Donnerstagabend (19 Uhr) beim Spitzenreiter SC Magdeburg gefordert. Der darf sich im Titelrennen keinen Patzer erlauben.

Gemischte Gefühle herrschten nach dem 27:30 im Derby beim HBW. Einerseits trauerten die „Gallier“, die zwei Minuten vor Schluss die Chance zum Ausgleich hatten, einem möglichen Punktgewinn hinterher. Andererseits präsentierte sich der HBW nach der Klatsche gegen Eisenach endlich wieder konkurrenzfähig.

„Es ist eine Mischung aus beidem – mit der Tendenz eher zu den erfreulicheren Themen. Dass die Leistung im Gesamten doch so war, dass man darauf aufbauen kann“, erklärt Interimstrainer Tobias Hotz. „Wir haben wieder einige Dinge gesehen, die wir brauchen, um Spiele zu gewinnen.“ Insbesondere das Tempospiel gefiel dem 39-Jährigen. Dieses stand auch in den ersten Trainingseinheiten nach dem Derby im Fokus, ab Montag beschäftigten sich die Schwaben dann mit dem SC Magdeburg.

„Eine Topmannschaft“

Die Bördeländer sind unbeirrt weiter auf Titelkurs, brachten am vergangenen Spieltag dem HC Erlangen eine 27:32-Niederlage bei. Nach Pluspunkten ist der SCM weiter gleichauf mit Verfolger Berlin, der aktuell jedoch zwei Spiele mehr absolviert hat. Noch hat der Vize der Vorsaison den Titel also nicht in der Tasche – und wird deshalb auch am Donnerstag gegen die „Gallier“ mit höchster Konzentration zu Werke gehen.

Ein Erfolg des Schlusslichts ist unwahrscheinlich, das wissen natürlich auch die HBW-Verantwortlichen. „Magdeburg ist eine Topmannschaft, gespickt mit hoher individueller Klasse auf jeder Position“, weiß auch Hotz. Die hohe Qualität im Eins-gegen-Eins und im Passspiel des SCM begeistert den Balinger Interimstrainer. „Es ist schon interessant zu sehen, wie gefühlt einfach Handball manchmal sein kann“, sagt Hotz. „Was sie im Angriff machen, ist schon auf ganz hohem Niveau.“

Volle Konzentration

Das überrascht beim Blick in den SCM-Kader nicht. Torgefährlichster Werfer ist Omar Ingi Magnusson im rechten Rückraum, gefolgt von Mittelmann Felix Claar, „der eine unglaubliche Saison spielt“, betont Hotz. Aber auch Janus Smarason, Gisli Thorgeir Kristjansson und Albin Lagergren sorgen auf diesen Positionen für Gefahr. „Auf den Außenpositionen haben sie mit Musche, Mertens und Hornke drei deutsche Nationalspieler, mit Saugstrup einen der weltbesten Abwehrspieler am Kreis. Und auch im Tor können sie richtig was“, zählt Hotz auf. „Wenn man sich da zu sehr auf den einen Spieler konzentriert, bereitet einem eben ein anderer Probleme.“

Die Vorgabe an seine eigene Mannschaft ist deshalb klar. „Man darf nie abschalten, man muss immer präsent sein“, so der Balinger Interimstrainer, der über 60 Minuten maximalen Fokus von seinen Spielern fordert: „In jedem Moment kann etwas passieren.“

Verzichten müssen die „Gallier“, die schon gestern nach Magdeburg reisten, wohl auf Oddur Gretarsson. Der laboriert nach dem Derby an einer Zerrung am Oberschenkel. „Aber wir sind mit Patrick Volz und Tim Grüner auf Linksaußen gut aufgestellt“, versichert Hotz. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Tobias Heinzelmann, der mit einer Fußverletzung das Derby verpasst hatte. „Das Ziel ist schon, dass er ein paar Minuten bekommt.“

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