Bettina Siefert ist federführend beim Orga-Team für das Festival und erklärt, sie sei bereits mehrfach gefragt worden, ob sie sich in der falschen Jahreszeit befände. Der Grund dafür sind die Springerle-Kekse, die sie gemeinsam mit den beiden Jugendlichen Emeline Schädler und Milena Nöller backt.

Was sind Springerle?

Springerle sind (wie Spekulatius zum Beispiel) ein Bildgebäck, das im Süddeutschen Raum und der Schweiz eine lange Tradition hat. Entgegen der Annahme sind Springerle aber nicht nur Weihnachtsgebäck.

Traditionell wurden die harten Kekse nämlich sowohl an kirchlichen Feiertagen als auch an familiären Festen – zum Beispiel zur Hochzeit oder Taufe – mit den passenden Motiven versehen und gebacken. Oft wurden diese Motive (Model) extra für den Anlass angefertigt.

König David ist das Maskottchen

Diese Tradition möchte Siefert mit dem Haus der Volkskunst wiederbeleben. Sie und ihr Team ließen für das Harfenfestival ein Model, das König David mitsamt Harfe abbildet, anfertigen. Eine Statue Davids, nach dessen Abbild das Model erstellt wurde, steht in der Dürrwanger Kirche. Außerdem ist er das „Maskottchen“ beziehungsweise ist er auf dem Logo des Festivals zu sehen.

Internationale Harfe

Bei „Harfen in Schwaben“ dreht sich alles rund um das vielseitige Zupfinstrument. Viele, zum Teil internationale, Dozenten reisen nach Balingen, um im Haus der Volkskunst und auf der Gartenschau Konzerte und Workshops zu geben. Es wird südamerikanische, schottische, niederländische, irische aber auch bayrische und schwäbische Harfenmusik zu hören geben.

Harfenbau und Konzerte

Laut Bettina Siefert plane man das mehrtägige Festival bereits seit September. Es findet vom 16. bis zum 18. Juni statt. Die Dozenten stellen bei den Konzerten ihr Können und im selben Zug die typischen Merkmale ihrer Harfen vor. Außerdem zeigen einige Harfenbauer am Sonntag ihr Handwerk auf dem Gartenschau-Gelände. Zum Beispiel der Rangendinger Harfenbauer Eric Kleinmann.

Kekse für die Teilnehmenden

Jeder Teilnehmer soll eines der David-Springerle erhalten. Man rechne mit circa 30 Stück. Beim Workshop oder beim gemeinsamen Backen auf der Gartenschau gibt es jedoch wahrscheinlich auch für die Zuschauer etwas zu naschen.

Model sind zum Teil sehr alt

Die Model, mit welchen das Muster auf die Springerle gestanzt wird, erklärt Siefert „haben alle unterschiedliche Motive. Daran sieht man, dass es nicht nur Weihnachtskekse sind."

Und historisch seien die geschnitzten Holzblöcke meist auch. „Das sind teilweise richtige Familienerbstücke", so Milena Nölke, eine der Helferinnen.

Was, wann, wo?

Die Kurse und Dozentenkonzerte finden größtenteils im Haus der Volkskunst in Dürrwangen statt. Auf der Albvereinsbühne seien jeweils „Mini-Konzerte“ geplant. Doch auch, wer auf den Geschmack der Springerle gekommen ist, wird nicht enttäuscht: Am Samstagmittag wird sich Ingeborg Hölzle aus Kirchheim unter Teck, ebenfalls auf der Gartenschau, von Interessierten über die Schulter schauen lassen. Sie erklärte bereits Bettina Siefert an einem Harfenwochenende der Volkstanz-Gruppe im April , wie die Kekse gelingen.

Harfe hat Tradition

Harfen haben in unserer schwäbischen Musiktradition eine sehr wichtige Rolle gespielt. Das sieht man zum Beispiel auch an dem Harfenspieler an der Balinger Stadtkirche. Daher sind Bettina Siefert und fast das gesamte Haus der Volkskunst bereits Feuer und Flamme, interessierten Besuchern etwas mehr über das Saiteninstrument beizubringen. Außerdem freue man sich bereits sehr, mit den verschiedenen Dozenten ins Gespräch und mit ihnen in den kulturellen Austausch zu treten.