FUSSBALL

Torloser Regionalliga-Auftakt: TSG Balingen kommt in Fulda nicht über ein Remis hinaus

04.03.2023

Von Marcel Schlegel

Torloser Regionalliga-Auftakt: TSG Balingen kommt in Fulda nicht über ein Remis hinaus

© Rolff

Jonas Vogler (im roten Trikot) und die TSG Balingen holten in Fulda einen Punkt.

Wie im Hinspiel hat sich die TSG Balingen von der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz mit 0:0 getrennt. Die Punkteteilung in Spiel eins nach der Winterpause ging aus Sicht der Balinger Regionalliga-Fußballer in Ordnung.

Sie hatten beide ihre Chancen, sie schenkten sich nichts – davon zeugen allein die zehn gelben Karten, sechs für die Gäste von der Schwäbischen Alb. Und deshalb war das torlose Remis zum Auftakt in die Rest-Rückrunde zwischen der SG Barockstadt Lehnerz-Fulda und der Balingern am Ende ein gerechtes. Und ein 0:0 der besseren Sorte war’s ohnehin.

Pressekonferenz TSG Balingen
05:37 min
Pressekonferenz TSG Balingen

Die einen nun konnten, die anderen mussten am Samstag mit dem Punkt leben. Denn während Balingens Trainer Martin Braun mit dem Auftritt seiner etwas ersatzgeschwächten Mannschaft und auch mit dem Ergebnis im Reinen war, schien Sedat Gören zumindest etwas damit zu hadern. „Alles war möglich, alle drei Ergebnisse waren drin“, sagte der Fulda-Coach. „Schade, dass wir kein Tor gemacht haben. Wir müssen an unserer Präzision arbeiten.“

Das Gefühlschaos des Vereinsurgesteins konnte man ein Stück weit nachvollziehen. Zwar hatte das Regionalliga-Spiel vor rund tausend Zuschauenden nicht wirklich einen Gewinner verdient (wie schon das Hinspiel). Einen Tick näher dran am Heimsieg war aber Görens Barockstadt, für die Dominik Rummel fünf Minuten vor Schluss per Kopfball die Latte traf.

Ferdinand fällt nicht

Auf der Gegenseite, und das dokumentiert den Hin-und-Her-Charakter des Viertliga-Spiels, hatten die achtplatzierten Osthessen in der Schlussminute ebenfalls Glück, dass der ansonsten strenge Schiedsrichter Niclas Zemke der TSG einen Elfmeter verweigerte. Balingens zuvor länger verletzte Torjäger Jan Ferdinand, den Braun in der Schlussphase brachte, war im Strafraum sichtbar von Marius Grösch gezogen worden. Ferdinand ließ sich vom Zupfen und Zerren des Fuldaer Verteidigers aus dem Tritt bringen, aber er fiel nicht. Am Ende wäre es der Leistung beider Teams auch nicht gerecht geworden, wenn ein strittiger Elfer die Partie im Fuldaer Johannisau entschieden hätte.

„Beide Mannschaften haben bis in die Nachspielzeit nicht nachgelassen, dem Gegner keinen Raum zum Atmen gelassen, es war eine intensive Partie“, fand Gören. Braun urteilte inhaltlich deckungsgleich: „Zwei Mannschaften, die viel körperliche Substanz und die Bereitschaft eingebracht haben, gegen den Ball zu arbeiten, die sehr diszipliniert waren. Dazu ein Platz, der das Spielen etwas erschwerte. Ich denke, es war ein leistungsgerechtes Unentschieden, beide hatten gute Chancen.“

TSG verliert Platz 2 an kommenden Gegner

Die erste davon hätte schon sitzen können. Doch TSG-Keeper Marcel Binanzer klärte aus nächster Nähe eine brenzlige Klärungsaktion seines Kapitäns Matthias Schmitz mit einem Reflex über die Latte; Schmitz hatte sich in eine scharfe Gaudermann-Hereingabe geworfen, um Moritz Reinhard den freien Einschuss zu verwehren (8. Minute). Was die Schwaben spielerisch draufhaben, zeigten sie in der 19. Minute. Am Ende einer Kombinationsstaffete im gegnerischen Strafraum stand ein Treffer von Walter Vegelin, der Ferdinand in der Startelf ersetzte. Doch Vegelin hatte beim uneigennützigen Zuspiel von Leander Vochatzer im Abseits gestanden.

Dann wurde es kurios: Der anfangs auffällige Dennis Owuso tauchte in der 22. Minute allein vor Binanzer auf. Er verlor dann zwar Gleichgewicht, aber nicht Übersicht und bediente Leon Pomnitz, der das Kunststück fertigbrachte, aus fünf Metern über das leere Tor zu schießen.

Nach der Pause war die Braun-Elf, zumindest zunächst, die aktivere Mannschaft. Die Gastgeber konnten sich nach scharfer Kuhn-Hereingabe auf den und einer Meiser-Abnahme am kurzen Pfosten bei ihrem Abwehrspieler Grösch bedanken, der den Ball akrobatisch von der Linie kratzte (56.). Wenig fehlte zudem in der 77. Minute, als Reinhard aus elf Metern knapp das TSG-Tor verfehlte.

Die TSG, die auswärts weiterhin eine Macht ist (eine Niederlage, drittbester Wert), hat nun Platz 2 an den FC 08 Homburg eingebüßt, der zeitgleich den VfR Aalen mit 3:1 besiegte. Eben nach Homburg geht’s für die Braun-Elf nächsten Samstag (11. März, 14 Uhr).

Foelschs Serie reißt – Vegelin zurückgepfiffen

Eine Serie ist am Samstag gerissen und die hat mit Lukas Foelsch zu tun. Sieben Mal hatte der 35-Jährige vor dem Gastspiel in Osthessen in der laufenden Regionalliga-Saison für die TSG Balingen auf dem Feld gestanden (zwei Startelf-Einsätze). Und alle sieben Partien mit ihrem Routinier entschieden die Schwaben am Ende für sich.

Das nun änderte sich bei der SG Barockstadt Fulda-Lehrerz. In der 68. Minute brachte Trainer Martin Braun seinen spielenden „Co“ für den gelb-rot-gefährdeten Leander Vochatzer in die Partie, ein Sieg sprang diesmal aber nicht mehr heraus. „Es war ein umkämpftes Spiel auf unebenem Geläuf mit insgesamt wenigen Aktionen in den Strafräumen“, sagte Foelsch, der Sekunden nach seiner Einwechslung eben im Sechzehner den einschussbereiten Fuldaer Dominik Rummel abgrätschte und so Schlimmeres verhinderte. „Wir haben das körperbetonte Spiel angenommen, uns offensiv aber noch einige Ungenauigkeiten geleistet und deshalb nur wenig gute Chancen herausgespielt“, so der Mittelfeldspieler weiter.

Von Beginn an lief am Samstag Edeljoker Walter Vegelin im Balinger Sturm auf. Der 22-jährige Nagolder, der eine starke Wintervorbereitung absolvierte, erzielte in der ersten Hälfte das einzige Tor des Spiels, wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. „Es war ein umkämpftes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten“, sagte Vegelin. „Das Spielfeld war schwer zu bespielen. Am Ende geht das 0:0 in Ordnung.“

So spielte die TSG: Binanzer; Curda, Eisele, Schmitz, Vogler, Akkaya, Fritschi, Vochatzer (68. Foelsch), Kuhn, Meiser (68. Viventi), Vegelin (81. Ferdinand)

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