Handball

Torjäger-Krone zum Abschied? Kerstin Foth bestreitet ihr letztes Zweitligaspiel vor dem Karriereende

22.05.2024

Von Daniel Drach

Torjäger-Krone zum Abschied? Kerstin Foth bestreitet ihr letztes Zweitligaspiel vor dem Karriereende

© Eibner-Pressefoto/Bernd Leitner

Kerstin Foth läuft am Samstag noch ein letztes Mal für die TG Nürtingen auf.

Mit 27 Jahren ist Schluss: Kerstin Foth läuft am Wochenende ein letztes Mal für die TG Nürtingen auf, dann hängt sie die Handballschuhe an den Nagel. Zum Abschluss steht ein Heimspiel an – und ein Fernduell um die Torjäger-Krone.

Am Samstagabend geht es für Foth & Co. in der heimischen Theodor-Eisenlohr-Sporthalle gegen die SG Kirchhof 09. In der Zweitliga-Tabelle liegen die Nürtingerinnen auf Rang vier, die Gäste stecken im Tabellenkeller und stehen seit dem vergangenen Wochenende als Absteiger fest. So steht am Wochenende in Nürtingen vor allem ein versöhnlicher Saisonabschluss im Fokus. Und damit auch die Abschiedsvorstellung von Kerstin Foth und ihrer Partnerin Christine Foth, die im vergangenen Dezember beide ihr Karrierende angekündigt hatten.

„Wird sicher besonders werden“

„Nach zehn Jahren 2. Bundesliga und 14 Jahren leistungsorientiertem Handball möchte ich nun mehr Zeit für andere Dinge haben“, erklärt Kerstin Foth. „Die Entscheidung ist lange gereift und ich denke, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um den Zenit nicht auszureizen und die Prioritäten zu verschieben. Mehr Zeit für Freunde, Familie und Freizeit. Dinge, die in den vergangenen Jahren definitiv zu kurz gekommen sind. Zudem möchte ich dieses Jahr noch mein Studium beenden und beruflich die nächsten Schritte gehen.“

Seit Beginn der Woche steige bei ihr die Aufregung, berichtet die Ostdorferin. „Bis hier hin konnte ich das alles ganz gut verdrängen, aber inzwischen ist das letzte Spiel und der Abschied doch sehr präsent. Ich freue mich aber darauf, ein letztes Mal in Nürtingen aufzulaufen. Ich hatte hier drei wunderschöne Jahre, die ich keinesfalls missen möchte. Ich habe in meiner Zeit als Spielerin tolle Menschen kennengelernt und habe auch gehört, dass die ein oder andere in der Halle sein wird. Es wird sicher besonders werden.“ Es sei auch Wehmut dabei, gesteht Foth ein. „Aber das ist auch gut so. Schließlich behalte ich meine aktive Zeit in guter Erinnerung und möchte all die Erfahrungen und Erlebnisse nicht missen, sondern in positiver Erinnerung behalten. Viele Momente erlebt man nur auf dem Handballfeld und in einer Handballmannschaft. Die wird es in der Form nicht wieder geben.“

Comeback nicht gänzlich ausgeschlossen

Nach 29 Spieltagen liegen Foth und Svenja Mann (Kurpfalz Bären) in der Torjägerliste mit jeweils 217 Treffern gleichauf. Die Krone wäre „ein netter Nebeneffekt“, sagt die Nürtinger Rückraumspielerin. „Ich denke aber, es wird am Ende so kommen, wie es kommen soll. Je weniger Druck ich mir mache, desto besser stehen die Chancen. Aber: Handball ist und bleibt ein Teamsport. Ich werde in meinem letzten Spiel mit genügend Dingen zu kämpfen haben. Daher ist es definitiv keine Option, um jeden Preis aufs Tor zu werfen. Ein Sieg zum Abschluss und eine gute persönliche Leistung wären für mich mindestens genauso viel wert.“

Dem Handball werde sie auch nach dem Karriereende verbunden bleiben, betont Foth. „In welcher Form ist aber noch offen.“ Ein Comeback sei nicht geplant, so die 27-Jährige weiter. „Aber: Sag niemals nie. Zunächst freue ich mich aber über einen freien Kopf, eine freie Freizeitgestaltung und mehr Zeit. Falls mir dann doch die Decke auf den Kopf fallen sollte, denke ich vielleicht nochmals darüber nach. Es ist aber bewusst auch von keiner Auszeit, sondern von meinem Karriereende die Rede.“

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