Albstadt

Tailfinger Skibörse verschoben: „In der momentanen Lage nicht darstellbar“

14.07.2020

Von Daniel Drach

Tailfinger Skibörse verschoben: „In der momentanen Lage nicht darstellbar“

© Horst Schweizer (Archivfoto)

Ein Anblick vergangener Zeiten: Dicht an Dicht drängen sich die Besucher durch die Zollern-Alb-Halle - dieser Tage undenkbar.

Die 44. Skibörse des WSV Tailfingen findet 2020 nicht statt. Nachgeholt wird diese erst im November 2021 - wie gewohnt in der Zollern-Alb-Halle. Dem Albstädter Wintersportverein brechen damit Einnahmen im fünfstelligen Bereich weg.

Die Skibörse des WSV Tailfingen ist eigentlich Jahr für Jahr ein Publikumsmagnet für Wintersportler aus dem In- und Ausland. Nun das Novum: Erstmals fällt die Großveranstaltung in diesem Jahr ersatzlos aus.

Event fällt dem Corona-Virus zum Opfer

Der Vorstand und der Ausschuss des Skivereins haben im Rahmen einer Sitzung nach gründlicher Beratung einstimmig beschlossen, die für November 2020 vorgesehene 44. Skibörse nicht durchzuführen und um ein Jahr zu verschieben.

Der bittere Verzicht basiert auf den allgemeinen Bestimmungen der Durchführung von Veranstaltungen aufgrund der Corona-Virus-Situation. Somit findet die 44. Auflage voraussichtlich 13. und 14. November 2021 in der Zollern-Alb-Halle statt.

Gesundheit steht im Vordergrund

„Die Vorgaben der Landesregierung, gerade im Hinblick auf die Abstandsregelungen, können wir definitiv nicht umsetzen“, erklärt der WSV-Vorsitzende Thomas Merz die Entscheidung. „Bei uns herrscht immer riesiges Gedränge“, so Merz weiter, „außerdem hätten wir sicher weniger Helfer gehabt, da viele zur Risikogruppe gehören.“

Der Hauptgrund für die Absage sei jedoch, dass man sich selbst, die ehrenamtlichen Helfer und auch die Besucher schützen wolle, betont der Funktionär. „Das tut uns natürlich schon auch weh; das ist ein herber Schlag“, führt Merz weiter aus, „das ist ein finanzieller Ausfall im ordentlichen fünfstelligen Bereich.“

Maßnahmen für den Winter nötig

Die Skibörse ist eines der Hauptstandbeine des WSV Tailfingen. Besonders hart trifft es den Verein, da im vergangenen Winter kein einziger Betriebstag möglich war. Auch die kommende Saison steht unter keinem guten Stern. „Es ist bekannt, dass das Virus sich in Skigebieten ausgebreitet hat“, befürchtet Merz nachhaltige Besorgnis bei den Wintersportlern, „es ist fraglich, wie sich das bei uns in Albstadt auswirkt.“

Für den kommenden Winter muss ein Konzept ausgearbeitet werden. „In der Vereinsgaststätte dürfen wir nur deutlich weniger Personen bewirten“, skizziert der WSV-Vorsitzende, „an einem guten Skiwochenende müssen wir also Maßnahmen ergreifen.“

Ein weiteres Problem sei die Liftschlange, so Merz. „Um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten können wir uns am Vorbild des Bikeparks orientieren, der bereits seit Ende Mai wieder unter Auflagen in Betrieb ist.“ Ein speziell eingerichtetes Leitsystem wirkt dicht gedrängten Schlangen und Menschentrauben entgegen.

Auch bei Lockerungen reicht Vorlaufzeit nicht aus

Nichtsdestotrotz drohen auch in der kommenden Saison finanzielle Einbußen. Die Skibörse durchzuziehen sei jedoch kein Thema gewesen, bekräftigt Merz, „In die Halle hätten nach den aktuellen Vorgaben 178 Personen gleichzeitig dürfen - inklusive Personal“, rechnet der Funktionär vor, „das wäre in der momentanen Lage nicht darstellbar gewesen.“

Selbst wenn die Regelungen für Großveranstaltungen, die aktuell bis 31. Oktober gelten, dann gelockert werden, hätte die Vorlaufzeit nicht mehr gereicht. „Wir können nicht bis Ende Oktober abwarten und dann entscheiden“, so Merz, „organisatorisch wäre es nicht möglich, die Skibörse so schnell auf die Beine zu stellen.“

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