Balingen

TSG: mehr Aufwand als Ertrag

17.08.2018

von Marcel Schlegel

Die TSG Balingen erwartet am Samstag um 14 Uhr den FSV Frankfurt. Die Volkwein-Elf braucht vor allem eines: Tore aus dem Spiel heraus.

Das Schöne am Fußball ist, dass man sich über manche Spiele ärgern und gleichzeitig freuen kann. Ralf Volkwein, Trainer der TSG Balingen, hätte auf eine der beiden Seiten zuletzt aber gerne verzichtet.

TSG: mehr Aufwand als Ertrag

© Hartenfelser

Zuletzt spielte die TSG Balingen gegen Hoffenheim 2 und in Dreieich unentschieden. Gegen Frankfurt soll nun vor heimischer Kulisse der zweite „Dreier“ der Regionalliga-Saison her.

Zweimal war der Regionalliga-Aufsteiger seinem Gegner überlegen, beide Male kam die Volkwein-Elf indes nicht über eine Punkteteilung hinaus: erst gegen Hoffenheims U23 (0:0), jüngst in Dreieich (1:1). Man merkt dem A-Lizenzinhaber den Ärger über die verlorenen Punkte noch an. Denn spricht man mit Volkwein über die beiden Unentschieden, zählt er zuerst die vielen vergebenen Möglichkeiten auf. Dann jedoch wendet sich der Coach der positiven Seite zu, die sich in folgenden Zahlen ausdrückt: vier Spiele, fünf Punkte, Platz zehn, im ersten Regionalliga-Jahr der Vereinsgeschichte – das ist ordentlich.

„Was mich optimistisch stimmt, ist die Art und Weise, wie die Jungs auftreten und wie selbstkritisch sie mit sich umgehen“, so der TSG-Trainer. Sein Credo: Wenn man, die klare 0:2-Niederlage am zweiten Spieltag in Ulm ausgenommen, Mainz 2 (2:0), Hoffenheim 2 oder Dreieich dominieren könne, warum solle man sich nun vor den kommenden Gegnern verstecken, etwa dem traditionsgewaltigen FSV Frankfurt, der am Samstag (14 Uhr, Bizerba-Arena) zu Gast ist? Eine rhetorische Frage.

Was aber muss die TSG besser machen, um gegen den punktgleichen Tabellen-14. zu bestehen? Nicht nur für Volkwein liegt das auf der Hand. „Wir müssen die Chancen, die wir aus dem Spiel heraus bekommen, machen. Wir erspielen uns genug. Irgendwann wird diese Nachlässigkeit bestraft.“ Tatsächlich resultierten die bisherigen drei Treffer aus oder nach Standards: zweimal traf Kapitän Manuel Pflumm traumhaft per Freistoß, einmal köpfte Matthias Schmitz nach einer Ecke ein – die Tore machen die Abwehrspieler. Das muss sich ändern.

Außerdem hat Volkwein in Dreieich beobachtet, dass seinen Jungs gegen Ende die Körner ausgingen. Die Rechnung aus Aufwand und Ertrag ginge bisher nicht auf. Frühe Tore könnten für Entlastung sorgen. Der Trainer drückt das so aus: „In der Regionalliga hält man keinen Verein über 90 Minuten in Schach. Wir dürfen den Gegner nicht mehr im Spiel lassen, wenn wir besser sind.“

Erfreuen kann sich der Wehinger derweil am bisherigen Zuschauerzuspruch bei den Heimspielen (Schnitt: 1925). Er hoffe wieder auf eine stattliche Kulisse wie zuletzt gegen Hoffenheim (2500). „Die Euphorie auf den Rängen hilft uns“, sagt er. „Ich hoffe, das bleibt so. Die Jungs haben sich eine gute Kulisse verdient.“

Glücklich sind die Balinger, dass das Frankfurt-Spiel am Samstag überhaupt in der Bizerba-Arena stattfinden kann. Zwischenzeitlich hatte eine Verlegung ins Stadion an der Kreuzeiche, also nach Reutlingen, im Raum gestanden. Nun darf die TSG den entsprechenden Sicherheitsauflagen – wohlgemerkt vorerst – mit einem erhöhten Aufgebot an Sicherheitskräften und einem improvisierten Gästesektor entgegnen.

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