Balingen

TSG auf Manager-Suche: Jan Lindenmair verlässt Balingens Fußballer

01.03.2023

Von Marcel Schlegel

TSG auf Manager-Suche: Jan Lindenmair verlässt Balingens Fußballer

© Moschkon

Wechselt in die Wirtschaft: TSG-Manager Jan Lindenmair.

Geschäftsführer Jan Lindenmair verlässt die TSG Balingen nach dieser Regionalliga-Saison. Der Stuttgarter wechselt in die Wirtschaft. Die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger sei angestoßen, erklärt Vereinschef Eugen Straubinger.

Dieser Abgang ist schmerzhaft für die Fußballer der TSG Balingen: Geschäftsführer Jan Lindenmair wird den Kreisstadt-Klub zum Saisonende verlassen. Das gaben die TSG-Verantwortlichen am Mittwoch bekannt. Der Stuttgarter kehrt der Sportbranche vorerst den Rücken. Vereinsangaben zufolge wird Lindenmair im Sommer eine Führungsposition in einem IT-Unternehmen im Stuttgarter Raum übernehmen.

„Es ist keine Entscheidung gegen die TSG Balingen, sondern eine für meine Familie – für mehr Wochenenden mit meiner Frau und unseren Kindern“, sagte Lindenmair. „Es war eine tolle und lehrreiche Zeit bei der TSG“, so der 44-Jährige. „Ich bin jeden Tag gerne von Stuttgart nach Balingen zur Arbeit gefahren, habe mich in der TSG-Familie stets wohlgefühlt und großartige Menschen kennengelernt. Man kann sich vorstellen, dass mir diese Entscheidung schwergefallen ist“, erklärte Lindenmair, der die Geschäftsführung im Sommer 2019 von Fabian Fecker erbte.

Straubinger bedauert Abschied

„Natürlich hat uns Jans Entschluss überrascht“, sagte Eugen Straubinger, Vorsitzender der TSG Balingen Fußball, gegenüber unserer Zeitung. „Und ich darf auch zugeben, dass ich zunächst zwei weinende Augen hatte, weil wir mit seiner Arbeit sehr zufrieden waren und zwischen uns persönlich auch eine Freundschaft entstanden ist.“ Allerdings seien Lindenmairs Beweggründe „absolut nachvollziehbar“, so Straubinger. „Wir haben vollstes Verständnis und freuen uns, dass Jan eine neue und sicherlich spannende Aufgabe gefunden hat, noch dazu quasi vor seiner Haustür.“

Einen Nachfolger für den gebürtigen Heidenheimer, der vor seiner Aufgabe in Balingen unter anderem Miteigentümer einer Stuttgarter Sportagentur war, haben die TSG-Verantwortlichen noch nicht gefunden. Noch dränge die Zeit nicht, schließlich wird Lindenmair sein Amt erst Ende Juni abgeben, betonte Straubinger. „Wir haben den Prozess nun angestoßen und werden die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger strukturiert und gewissenhaft angehen.“ Vieles sei denkbar, sofern es neben der fachlichen Qualifikation vor allem auch menschlich passe, sagte Straubinger.

Vom Volleyball zum Fußball

In Lindenmairs Amtszeit (zunächst als Berater) fällt neben dem erstmaligen Viertliga-Aufstieg (2018) allen voran die Abspaltung der Fußballabteilung vom Hauptverein (2020), die mit zahlreichen Professionalisierungsschritten einherging.

„Wir haben vieles erreicht, so manchen Kraftakt gemeistert und ich bin dankbar, dass ich die sportlich beste Zeit der TSG miterleben und ein Stück auch weit mitgestalten durfte – und: noch ein paar Monate mitgestalten darf“, sagte der Noch-Geschäftsführer des aktuellen Tabellenzweiten, welcher diesen Samstag (14 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz in die restliche Regionalliga-Rückrunde einsteigt. „Die TSG Balingen steht für Werte und eine Identität, die wir, glaube ich, in den vergangenen Jahren nochmals geschärft haben.“

Vor seiner Aufgabe beim Amateurklub vom Rande der Schwäbischen Alb war Lindenmair erfolgreicher Volleyball-Trainer, coachte unter anderem den Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart und war Juniorinnen-Bundestrainer. „Ich bin ein Kind des Sports“, so Lindenmair. „Aber Aufgaben im Sport sind eben meistens endlich und daher habe ich mich für eine neue Herausforderung in der Nähe meiner Familie und mit mehr Planungssicherheit entschieden.“

Unterdessen haben die Verantwortlichen der Balinger TSG um deren Manager Jan Lindenmair am Mittwoch die Unterlagen für die Drittliga-Lizenz eingereicht. Die Hintergründe lesen Sie hier.

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