Balingen

TSG: Gegen Ulm reichen 100 Prozent nicht aus

30.11.2018

von Marcel Schlegel

Die Ulmer Spatzen gastieren am Freitag (19 Uhr) in der Bizerba-Arena. TSG-Trainer Ralf Volkwein hofft auf lautstarke Unterstützung der Fans.

Sollte man im Fußball tatsächlich über seine Leistungsgrenze hinausgehen und mehr als 100 Prozent auf den Rasen bringen können, dann braucht die TSG Balingen am Freitag um 19 Uhr genau ein solches Leistungsvermögen.

TSG: Gegen Ulm reichen 100 Prozent nicht aus

© Eibner

Im Hinspiel unterlagen Fabian Kurth & Co. dem SSV Ulm mit 0:2. Heute Abend müssen die Balinger an ihr Leistungsmaximum gehen, um gegen eines der besten Teams der Regionalliga etwas Zählbares einzufahren.

Denn am Abend ist mit dem SSV Ulm eines der besten Teams der Regionalliga Südwest in der Bizerba-Arena zu Gast. Für Ralf Volkwein waren die Spatzen schon vor der Saison einer der Topanwärter auf den Aufstieg. „Sie sind es noch immer“, sagt Balingens Trainer und fährt fort: „Um Ulm zu schlagen, muss bei uns alles passen.“

Heißt: hinten fehlerfrei bleiben und vorne die wenigen Gelegenheiten, die der Tabellenvierte den Gastgebern geben wird, eiskalt ausnutzen. „Wir werden eine Leistung brauchen, wie wir sie noch nie gezeigt haben“, sagt Volkwein. „Sonst werden wir keine Chance haben.“

Der TSG-Coach weiß, wovon er spricht. Er hat sich die Ulmer schon einige Male angeschaut. „Sie sind spieltechnisch enorm dominant, schlagen starke Standards, brauchen kaum Chancen, sind flexibel in der Spielanlage und wollen über kurz oder lang in die 3. Liga – ganz egal, ob sie das öffentlich als Ziel ausgeben oder nicht.“ Der SSV 1846 spielte zuletzt den Tabellenführer SV Waldhof Mannheim teilweise an die Wand, fing sich aber zwei kuriose Gegentore ein und blieb im Spitzenspiel beim 0:2 fahrlässig vor dem gegnerischen Tor. „Es war dennoch beeindruckend, wie Ulm aufgetreten ist, wie sie die Mannheimer teils hergespielt haben“, sagt Volkwein.

Die Kreisstädter trennten sich derweil vor Wochenfrist 2:2 von der U23 des 1. FSV Mainz 05. Auch Tage danach weiß Volkwein nicht so recht, was er von der Punkteteilung halten soll. Der Grund verbirgt sich im Spielverlauf: Die Balinger hatten die erste Hälfte dominiert, Chancen zuhauf.

Nach der Pause gaben die Württemberger nicht nur einen möglichen Sieg aus der Hand, sie gerieten zwischenzeitlich sogar in Rückstand – und das ärgert Volkwein noch immer: erstens, weil die TSG die Führung ohne Not herschenkte und sich die Gegentore durch eigene Fehler, Fehlentscheidungen und Unachtsamkeiten beinahe selbst einschenkte; noch mehr jedoch, weil die Balinger bei den Gegentoren in einfacher und sogar doppelter Überzahl waren – ein Mainzer hatte Gelb-Rot kassiert, ein weiterer wurde draußen behandelt. Und anstatt diese auszuspielen, verstrickten sich die Schwaben in folgenschwere Zweikämpfe und ließen die Flügel fahrlässig ungedeckt. „Das war unnötig“, mehr fällt Volkwein dazu nicht ein.

Auf der anderen Seite imponierte ihm, wie seine Elf im ersten Durchgang auftrat und auch, dass sie nach dem 1:2 nochmals zurückkam. „Wir können mit dem Punkt leben, nicht aber mit der schlechten Chancenverwertung im ersten Durchgang.“ Die muss gegen Ulm passen , sagt der Trainer des Tabellenzehnten, der am Abend auf zahlreiche Unterstützung der Zuschauer hofft.

„In solchen Spielen brauchen wir das Publikum. Unsere Fans in der Bizerba-Arena können den Unterschied ausmachen“, so Volkwein. „Sie können unsere Jungs pushen.“ Wie weit? Am besten über das Leistungsmaximum von 100 Prozent hinaus. Wenn dies denn möglich ist.

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