FUSSBALL

TSG Balingen vor Regionalliga-Saisonfinale bei Mainz 05: Eine Saison – nah am Maximum

12.05.2022

Von Marcel Schlegel

TSG Balingen vor Regionalliga-Saisonfinale bei Mainz 05: Eine Saison – nah am Maximum

© Herl

Sascha Eisele (links) und die TSG Balingen sprinten dem Saisonende entgegen.

Am Freitag (17.30 Uhr) wird die TSG Balingen von der U23 des 1. FSV Mainz 05 erwartet. Es ist Balingens letztes Regionalliga-Spiel in dieser Saison. Das Ticket für ein weiteres Viertliga-Jahr hat die Braun-Elf schon gebucht.

Wie dicht das Leistungspotenzial der Mannschaften war, wie eng es also in der Regionalliga Südwest auch in dieser Saison zugegangen ist, lässt sich an der TSG Balingen anschaulich zeigen. Im besten Fall kann die auf Regionalliga-Rang 8 liegende Kreisstadt-Elf die Spielzeit noch als siebtbestes Team beenden. Sollte die Mannschaft von Trainer Martin Braun das Saisonfinale (Freitag, 17.30 Uhr) bei der U23 des 1. FSV Mainz 05 (Platz 5) allerdings verlieren, könnten die Württemberger noch auf Rang 11 abrutschen. Kurz: Drei Punkte entscheiden über die Vergabe von fünf Plätzen.

Siebter wäre das beste, Elfter das zweit- und noch beste Ergebnis der Balinger Vereinsgeschichte – eines, das schon in der Premierensaison erzielt wurde, notabene bei kleinerer Staffelgröße. Allerdings: Dass die Schwaben den besten Punkteschnitt in vier Jahren 4. Liga einfahren werden, steht schon jetzt fest. Entsprechend gelassen geht denn auch Martin Braun ins letzte Fußballspiel einer langen Runde, in der die TSG ihr Klassenerhalts-Ziel vorzeitig eintüten konnte, abermals markante Abgänge verkraften musste und bei den Neuverpflichtungen wie schon in den Vorjahren ein brillantes Händchen zeigte.

Einstellig wäre exzellent

„Jede der noch möglichen ist für uns eine sehr, sehr gute Platzierung. Und je höher wir am Ende in der Tabelle stehen, umso schöner ist es“, sagt der TSG-Coach. So oder so: Eine einstellige Platzierung im Regionalliga-Ranking wäre für die Balinger ein sensationelles Ergebnis.

Bedeuten würde dieses, dass die Württemberger hinter den finanziell potenten und strukturell professionellen Vollprofi-Vereinen, die teils schon annähernd unter Drittliga-Bedingungen arbeiten können, das beste (Amateur-)Team stellten. Und nebenbei nicht wenige Profivereine hinter sich lassen würden und werden, die gut doppelt so viel trainieren können als die Amateure von der Alb.

Braun, das hatte er schon vor ein paar Wochen mal gesagt, hätte diese Entwicklung selbst nicht uneingeschränkt für möglich gehalten. Als er die Mannschaft im Oktober 2019 übernahm, war diese dem Abstieg geweiht, der Saisonabbruch rettete die TSG vor der Oberliga. „Und es war damals nicht so, als hätte ich als Externer im Handeln der damals sportlich Verantwortlichen Fehler erkennen können.“

Nicht mehr viel Luft nach oben

Anders gesagt: Die TSG hat eine Runde gespielt, in der sie nah am Maximum dessen war, was unter den in Balingen gegebenen Rahmenbedingungen möglich ist. War sie vielleicht am Maximum? Wäre Platz 7 dieses Maximum? „Das kann man nie sicher sagen“, antwortet Braun. Er jedenfalls vermeide es ohnehin, in Kategorien wie Tabellenplätzen zu denken. „Ich schaue danach, wie wir zusammenarbeiten müssen, um uns weiterentwickeln zu können“, so der 53-Jährige. „Da lassen sich immer ein paar Dinge finden, solange die Mannschaft motiviert ist und besser werden will. Dieses Gefühl habe ich bei meinen Spielern zweifellos.“

Dass Lukas Foelsch der TSG Balingen als spielender Co-Trainer erhalten bleiben wird, steht noch nicht final fest. Am Routinier selbst liege es nicht, beteuert dieser. Lesen Sie hier das Interview mit dem 34-Jährigen.

Cedric Guarino wird mit dem SSV Ulm 1846 eine neuen Anlauf nehmen, in die 3. Liga aufzusteigen. Der 23-jährige Außenverteidiger hat seinen auslaufenden Vertrag beim designierten Regionalliga-Vizemeister verlängert. Guarino war vor der Saison von der TSG Balingen zu den „Spatzen“ gewechselt. „Ich fühle mich sehr wohl in Ulm und bin dankbar für die Möglichkeit, auch in der Zukunft Teil dieser Mannschaft sein zu können“, sagte Guarino. Simon Klostermann, der in der Winterpause aus Balingen gen Ulm ging, hat ein ohnehin langfristig gültiges Arbeitspapier.

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