Gegenüber dem 2:2 in Bad Cannstatt stellte der TSG-Coach auf zwei Positionen um: Neben Jan Ferdinand rückte Leander Vochatzer für den gesperrten Tim Wöhrle und Ex-Profi Moritz Kuhn (Knieverletzung) in die Startelf der „Roten“.

Diese mühten sich in der ersten Spielsequenz um defensive Stabilität gegen die geballte Stuttgarter Offensiv-Power um den früheren Albstädter Kevin Dicklhuber. Auf der Gegenseite hatte Sascha Eisele nach sechs Minuten die erste richtige Möglichkeit, schloss aber von der Strafraumgrenze zu überhastet ab.

Ferdinand egalisiert Kickers-Führung

Besser: Die „Blauen“, welche immer wieder gefährlich in die Balinger Box kamen. Einen Tekerci-Eckball wuchtete Paul Polauke mit dem Kopf aus acht Metern in die Maschen (8. Minute). Die TSG-Antwort folgte prompt – ein Ramser-Freistoß klatschte allerdings nur an den Pfosten (11.).

Der Kreisstadt-Klub blieb am Drücker, hatte keine 120 Sekunden später die nächste richtig gute Standardchance. Die Kickers-Mauer fälschte den Schuss von Ferdinand unhaltbar für Felix Dornebusch ab: 1:1 in der Bizerba-Arena.

Doppelchance für Dicklhuber

Es blieb weiter ein unglaublich intensives Duell – nun wieder mit leichten Feldvorteilen für den Aufsteiger aus Degerloch. Der machte mächtig Alarm über die linke Seite, über David Kammerbauer.

Wirklich gefährlich für Marcel Binanzer wurde es allerdings nur bei den vielen Stuttgarter Standards. Klasse lenkte der TSG-Torhüter einen Dickl-Hammer aus 26 Metern um den Pfosten (23.). Der Kickers-Kapitän sorgte auch den nächsten Aufreger, wurde aber stark von Nyamekye Awortwie-Grant gestoppt (27.). Der Tabellen-16. fand in dieser Phase offensiv nicht statt.

Braig-Foul bleibt ohne Folgen

In der 31. Minute der nächste Balinger Aufreger, doch Ferdinand scheiterte aus kurzer Distanz an Dornebusch. Den Abpraller klärte Nikas Kolbe recht rustikal gegen Halim Eroglu. Glück für die „Blauen“, welche gewaltig wackelten. Beim Primus lagen die Nerven nun blank. David Braig streckte TSG-Kapitän Matthias Schmitz nieder (39.). Auch diese Szene blieb ohne Konsequenzen für die Stuttgarter, welche mit dem 1:1 zur Pause gut bedient waren.

Pfosten-Pech für die TSG

Nach dem Seitenwechsel generierten die „Roten“ weiter die besseren Szenen. Ferdinand traf aber nur den Pfosten und Kolbe klärte in höchster Not auf der Linie. Das wär’s nach 33 Sekunden gewesen! Gefühlt hatte Balingen den Daumen drauf, investierte einen Tick mehr als pomadige Kickers. Symptomatisch: ein wüster Tekerci-Tritt gegen Binanzer (51.). Auch der hatte keine Konsequenzen. Es waren unglaublich viele Fouls des Tabellenführers.

Effektive Stuttgarter

Unbeeindruckt machte Balingen weiter, zeigte ein richtig gutes Spiel. Eroglu versuchte es aus der Distanz (64.). Ohne Erfolg. Bitter, dass Braig eine kurzzeitige TSG-Orientierungslosigkeit mit dem 1:2 bestrafte (71.). Per Kopf netzte der Kickers-Angreifer nach einer Kiefer-Flanke.

Der Kreisstadt-Klub wehrte sich, war im letzten Drittel aber nicht präzise genug. Ohne Probleme verteidigte der Primus alles weg, brachte das knappe 2:1 über die Zeit. Loris Maier hatte die Riesenchance auf den dritten Stuttgarter Treffer, aber Adrian Müller haute die Kugel noch von der Linie (85.).

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„Ich bin nicht enttäuscht. Wir haben sehr mutig gespielt“, stellte Isik nach dem Abpfiff klar. „Stuttgart macht aus keiner Chance zwei Tore – das ist auch eine Qualität. Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit unserer Leistung – die Fortschritte sind da.“

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Griebsch (59. Müller), Vochatzer, Almeida Morais (63. Akkaya), Katsianis-Sanchez, Awortwie-Grant, Ramser (80. Pilic), Schmitz, Ferdinand (80. Seeger), Eroglu.

Tore: 0:1 Polauke (8.), 1:1 Ferdinand (13.), 1:2 Braig (70.).
Gelb-Rote Karte: Kiefer (90.+1/S.).

Schiedsrichter: Roy Dingler (Pforzheim).

Zuschauer: 2499.