Fußball

TSG Balingen gewinnt Pokalkracher: Später Doppelpack bringt Entscheidung

01.11.2022

Von Daniel Drach

TSG Balingen gewinnt Pokalkracher: Später Doppelpack bringt Entscheidung

© Ulmer

Walter Vegelin schraubte den Deckel auf den Achtelfinal-Sieg der Balinger im WFV-Pokal. Der TSG-Stürmer vergoldete den Führungstreffer von Lukas Ramser nur eine Minute später.

Die TSG Balingen steht im Viertelfinale des WFV-Pokals. Gegen den FC Holzhausen setzte sich die Braun-Elf am Dienstag durch zwei späte Treffer letztlich verdient mit 2:0 durch.

Es war ein besonderes Achtelfinalspiel im WFV-Pokal. Das zeigte nicht zuletzt die starke Kulisse im Holzhausener Panoramastadion. 3000 Zuschauer sahen eine hochklassige Partie, die der Favorit am Ende für sich entschied.

Neun Ex-Balinger in der Starfelf

Warum das Pokalspiel für viele Beteiligten keine normale Begegnung war, zeigt ein Blick auf die Aufstellung des FC Holzhausen: Gleich neun Akteure mit Balinger Vergangenheit standen in der Startelf des Oberligisten. TSG-Trainer Martin Braun tauschte seine Formation gegenüber des Regionalliga-Spiels in Trier auf fünf Positionen. Unter anderem musste Jan Ferdinand verletzt passen, der wiedergenese Kapitän Matthias Schmitz stand dagegen zur Verfügung.

Nachdem alle Zuschauer den Weg ins Panoramastadion gefunden hatten und die Begegnung mit zehn Minuten Verspätung startete, gehörte den Gastgebern die erste gute Aktion: In der ersten Minute setzte Nils Schuon einen Freistoß aus 25 Metern knapp über das Balinger Gehäuse. Die Holzhausener starteten wie erwartet hochmotiviert, liefen die Gäste früh an. Doch die zeigten sich unbeeindruckt. Adrian Müller schlug zwei gefährliche Bälle in die Spitze, Pedro Almeida Morais (7. Minute) und Leander Vochatzer (11.) verpassten jeweils knapp. Die erste Großchance gehörte dem Oberligisten, doch nach einer verlängerten Ecke traf der freistehende Oliver Grathwol den Ball nicht perfekt – Jonas Vogler klärte auf der Linie (15.). Auf der Gegenseite verpassten auch die Balinger die frühe Führung, als Morais einen Ball am gegnerischen Sechzehner eroberte, aber im Eins-gegen-Eins mit FCH-Schlussmann Henning Schwenk den Kürzeren zog (18.).

Schwenk wird zum Faktor

In der 25. Minute konterte der Regionalligist, Walter Vegelin legte auf Morais ab, der den Ball unter Bedrängnis aus elf Metern an den Pfosten hämmerte. In der Folge hatte die TSG einige brenzlige Situationen zu überstehen – unter anderem scheiterte Holzhausens Goalgetter Janik Michel an der vielbeinigen Balinger Hintermannschaft (32.). Sascha Eisele besaß noch eine ordentliche Chance für die Gäste (39.), aber es blieb beim 0:0 zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Hausherren den besseren Start, Grathwol (47.) und Pascal Schoch (51.) verzogen aus aussichtsreicher Position jeweils knapp. Kurz darauf bewahrte Schwenk seine Mannschaft erneut vor dem Rückstand, als er gegen Vegelin aus kurzer Distanz mit einem spektakulärem Reflex klärte (53.). In der Folge war es weitgehend ein Spiel auf Augenhöhe zweier taktisch disziplinierter Mannschaften. Gute Ansätze verpufften in dieser Phase jedoch auf beiden Seiten.

TSG behält die Nerven

Ein starker Balinger Umschaltmoment blieb in der 67. Minute unbelohnt: Moritz Kuhn scheiterte nach Müller-Zuspiel an Schwenk. Und auch Lukas Ramser ließ eine gute Gelegenheit liegen (70.). Eine Viertelstunde vor dem Ende konnte sich Carlos Konz bei seinem Keeper bedanken, dass es nicht klingelte, als Vegelin nach einem Fehlpass des Ex-Balingers an Schwenks Fußabwehr verzweifelte. Kurz darauf war es aber soweit: Jonas Fritschi fasste sich aus 30 Metern ein Herz, zog ab, Schwenk konnte den Ball mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenken, doch Ramser staubte trocken zum verdienten 1:0 ab (79.). Eine Minute später schraubte Vegelin mit einer starken Einzelaktion dann auch den Deckel drauf.

Nach dem Spiel gab es keine zwei Meinungen: „Ich denke, wir haben verdient gewonnen“, sagte TSG-Trainer Braun – und sein Gegenüber Pascal Reinhardt pflichtete ihm bei. Dabei hatte es Holzhausen den Kreisstädtern vor einer „Wahnsinnskulisse“ (O-Ton Reinhardt) nicht leicht gemacht. „Ich glaube, wir hatten sechs, sieben, acht richtig gute Chancen“, resümierte Braun. „Gut war, dass wir nicht verzweifelt sind, nachdem wir die ersten davon vergeben haben.“ Weniger Möglichkeiten machte der Balinger Trainer beim Rivalen aus.

Braun hochzufrieden

„Holzhausen hatte einen gefährlichen Schuss“, urteilte Braun über die Situation nach der Pause, als Oliver Grathwol auf 1:0 hätten stellen können. „Wenn wir da ein Tor schießen, wird es spannend“, befand auch Reinhardt. Doch auch die TSG musste lange warten, machte erst mit dem Doppelschlag in der Schlussphase den Deckel drauf. „Das erste Tor darf so nicht passieren“, räumte Reinhardt ein, der seinem Team dennoch ein Kompliment machte. „Alles in allem bin ich zufrieden.“ Auch da ging es Braun ähnlich: „Wir haben gewusst, dass es sehr schwer wird. Ich bin zufrieden mit der Leistung und wir sind froh dass wir hier gewonnen haben“, so der TSG-Coach nach dem überstandenen Achtelfinale.

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Vochatzer (88. Foelsch), Almeida Morais (90. Dierberger), Vegelin (90.+2 Seeger), Müller, Ramser, Schmitz, Vogler, Fritschi, Kuhn.

Tore: 0:1 Ramser (79.), 0:2 Vegelin (80.).

Schiedsrichter: Lars Erbst (Gerlingen).

Zuschauer: 3000.

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