Das war souverän, das war im Stile eines Titelverteidigers – zumindest auf dem Platz: Mit einem auch in dieser Höhe verdienten 11:0-Kantersieg beim Landesliga-Aufsteiger SF Gechingen ist die TSG Balingen am Freitagabend in die 2. Runde de WFV-Pokals eingezogen. Doch: Das Erstrunden-Match könnte für die TSG noch ein Nachspiel haben, weil der im zweiten Durchgang eingewechselte Henry Seeger nicht auf dem Spielberichtsbogen stand. Welche Folgen der Formfehler für die Wertung des Pokalspiels haben wird, war am Freitagabend noch nicht bekannt.

Schon vor dem Seitenwechsel hatten die von Martin Braun trainierten Regionalliga-Fußballer im Sportpark der Sportfreunde mit 6:0 geführt. Insbesondere der laufstarke Angreifer Walter Vegelin, der zur Pause in der Kabine bleiben durfte, war schon in der ersten Hälfte heiß gelaufen – und hatten den Gechingern alleine vier Tore eingeschenkt.

Braun war mit der Leistung seiner Jungs entsprechend zufrieden. „Wir haben sehr kontrolliert agiert, geduldig auf unsere Chancen erwartet und die Angriffe dann auch gut und effektiv zu Ende gespielt“, sagte der TSG-Coach.

In der 2. Pokalrunde (kommenden Samstag, 15.30 Uhr) soll der amtierende Landespokal-Sieger aus Württemberg nun entweder beim TV Darmsheim oder beim TV Echterdingen antreten, die sich am morgigen Samstag (15.30 Uhr) duellieren.

Awortie-Grant mit starkem Auftritt

Von Beginn an ließ der schwäbische Viertligist keinen Zweifel am Drei-Klassen-Unterschied zwischen beiden Teams. Zwar verfehlten die ersten Warnschüsse noch ihr Ziel, doch nach dem 1:0 durch Vegelin in der 21. Minute war der Bann gebrochen. Der Balinger Stürmer hatte sich mit Pedro Almeida in den Gechinger Strafraum gepasst und blieb vor dem gegnerischen Kasten eiskalt. Nach einer zu kurz geklärten Akkaya-Ecke packte anschließend Moritz Kuhn aus dem Rückraum einen Sonntagsschuss aus – das 2:0 in der 29. Minute, ehe Vegelin einen Balinger Konter zum 3:0 vollendete (35.). Nyamekye Awortie-Grant, der ein starkes Spiel machte, setzte im Zusammenspiel mit Lukas Ramser kurz darauf erneut Vegelin in Szene, der vollstreckte zum 4:0 (37.). Awortie-Grant beackerte die durch den Abgang von Laurin Curda zum SC Paderborn vakant gewordene rechte Seite und glänzte auch beim 5:0 durch Jan Ferdinand (43.) und beim 6:0-Pausenstand, erneut von Matchwinner Vegelin erzielt (45.), als Vorlagengeber.

Seeger als Einwechselspieler, Torschütze und Gefoulter

Nach der Pause legten die Braun-Jungs nach, zumal den Gastgebern zusehends die Kraft ausging und sie in der Zuordnung entsprechend nachlässig agierten. Auf Seiten des Regionalligisten kam erst der auffällige Almeida Morais zu seinem verdienten Treffer und nach dem 7:0 (52.) des Deutsch-Portugiesen feierte Henry Seeger einen Einstand nach Maß, zumindest spielerisch: Keine 120 Sekunden nach seiner Einwechslung nutzte der Angreifer die Unentschlossenheit der Gechinger Abwehr und schob die Kugel locker zum 8:0 (55.) ein. Erneut Ferdinand steuerte kurz vor seiner Auswechslung per Abstauber seinen zweiten Treffer zum Balinger Kantersieg bei; das 9:0 fiel in der 59. Minute. Per Elfmeter machte der eingewechselte Jonas Meiser die Partie zweistellig, vor seinem Tor zum 10:0 (70.) war eben Seeger im Strafraum der Sportfreunde gefoult worden. Zwar auch aus dem Strafraum, aber nicht als Strafstoß legte Sascha Eisele in der 85. Minute das 11:0 nach – und damit den Endstand. Doch unter Umständen nicht das Ende der Geschichte.

TSG Balingen: Binanzer; Awortwie-Grant, Eisele, Schmitz, Vogler, Akkaya (53. Andric), Almeida Morais, Kuhn (46. Müller), Ramser (53. Seger), Ferdinand (65. Mathauer), Vegelin (46. Meiser).

Tore: 0:1 Vegelin (21.), 0:2 Kuhn (30.), 0:3, 0:4 Vegelin (35., 37.), 0:5 Ferdinand (43.), 0:6 Vegelin (45.), 0:7 Almeida Morais (52.), 0:8 Seeger (55.), 0:9 Ferdinand (59.), 0:10 Meiser (70. Elfmeter), 0:11 Eisele (85.).

Schiedsrichter: Jonathan Woldai (Bonlanden).

Zuschauer: 500.

Das Vorbereitungsprogramm der Balinger bleibt straff. Schon am Sonntag lässt Braun erneut testen, dann trifft die TSG in zwei einstündigen Vorbereitungsspielen in der eigenen Bizerba-Arena zunächst auf den Drittligisten SC Freiburg 2 (15.30 Uhr) und anschließend auf den Oberligisten FC Holzhausen (17 Uhr).