Zollernalbkreis

Südwestmetall sieht Betriebe in der Region Neckar-Alb mit dem Rücken zur Wand

22.09.2022

von Pressemitteilung

Südwestmetall sieht Betriebe in der Region Neckar-Alb mit dem Rücken zur Wand

© Frank Eppler

Dr. Jan Vetter ist Geschäftsführer der Bezirksgruppe Reutlingen des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, zu der neben der Region Neckar-Alb auch die Landkreise Calw, Freudenstadt und der Norden des Landkreises Sigmaringen gehören.

„Schwache Produktionszahlen und einen „starken Einbruch der Auftragseingänge“ beklagt Martin Holder, Vorsitzender der Bezirksgruppe Reutlingen des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. In der Verlautbarung seines Verbands attackiert er auch deshalb die Forderungen der IG Metall in der anstehenden Tarifrunde.

Die Metall- und Elektroindustrie (M+E) in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald sieht sich nach Angaben von Südwestmetall gegenwärtig massiven Belastungen und Risiken ausgesetzt. „Aufgrund weltweiter Lieferkettenprobleme und Materialmangel können unsere Unternehmen ihre Auftragsbestände nur sehr verzögert abarbeiten“, sagte Martin Holder, Vorsitzender der Bezirksgruppe Reutlingen des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, am Donnerstag anlässlich des Sommerfestes des Verbands in Haigerloch. Zu den schwachen Produktionszahlen geselle sich nun auch noch ein starker Einbruch der Auftragseingänge. „Schon jetzt steht fest, dass die M+E-Industrie in diesem Jahr erneut deutlich unter ihrem Vorkrisenniveau bleiben wird“, so Holder.

Kostenschub nicht zu kompensieren

Die explodierenden Preise für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte und Frachtkosten belasteten die M+E-Unternehmen in der Region aktuell besonders stark, sagte Bezirksgruppen-Geschäftsführer Dr. Jan Vetter: „Die Preiseffekte früherer Kostenschocks Mitte der 1970er Jahre, Anfang der 1980er Jahre und unmittelbar vor der globalen Finanzmarktkrise werden derzeit weit übertroffen.“ Die Kostensteigerungen würden für die M+E-Firmen zunehmend unkalkulierbarer. „Die große Mehrheit der Betriebe ist nicht in der Lage, den massiven Kostenschub über eigene Preise zu kompensieren“, erklärte der Bezirksgruppen-Geschäftsführer.

„Überhöhte Erwartungen“

Aus Sicht Holders gestaltet sich die laufende M+E-Tarifrunde alles andere als einfach. „Die 8-Prozent-Lohnforderung der IG Metall ist völlig aus der Zeit gefallen. Die Gewerkschaft zeichnet in ihrer Forderungsbegründung – wie so oft – ein viel zu rosiges Bild von der Lage der Betriebe“, ereifert sich der Verbandsvorsitzende. Die IG Metall wecke bei ihren Mitgliedern überhöhte Erwartungen und beschwöre einen Tarifkonflikt herauf, den die M+E-Industrie in dieser herausfordernden Lage überhaupt nicht brauchen könne. Klar sei für ihn: „Eine flächendeckende Tariferhöhung von 8 Prozent steht außerhalb aller Möglichkeiten.“

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