Stetten a.k.M.

Storzinger Landjugend sorgt mit Theaterstück „Dr Pappadeckl“ für Heiterkeit und beste Laune

01.04.2024

Von Susanne Grimm

Storzinger Landjugend sorgt mit Theaterstück „Dr Pappadeckl“ für Heiterkeit und beste Laune

© Susanne Grimm

Paul (links) versucht sein Malheur zu erklären.

Beim 38. Ostertheater der Landjugend Storzingen hatte das Publikum viel zu lachen. Der Verlust des Führerscheins zieht in dem Bühnenstück unweigerlich Komplikationen nach sich, wobei man diese noch durch Verschleierungsversuche und Flunkereien potenziert.

Reichlich zu Lachen hatte das Publikum am Ostersonntag in der rappelvollen Weckensteinhalle in Storzingen, dem kleinen Ortsteil im Schmeiental von Stetten am kalten Markt. Zum 38. Male sorgte die Landjugend des Dorfes bei ihrem mittlerweile schon traditionsreichen Ostertheater für überbordende Heiterkeit und bester Laune. „D’r Pappadeckel“ hieß der Dreiakter von Maria Herth, mit dem das zehnköpfige Darstellerteam die Zuschauer in Wallung brachte.

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Storzinger Landjugend sorgt mit Theaterstück „Dr Pappadeckl“ für Heiterkeit und beste Laune

© Susanne Grimm

Die Akteure des Ostertheaters.

In dem Stück ging es natürlich nicht um Bierdeckel oder sonstige Kartonagen, sondern um den Pappendeckel, der für das Führen eines Fahrzeugs unabdingbar nötig ist. Den zu verlieren zieht unweigerlich Komplikationen nach sich, wobei man diese noch durch Verschleierungsversuche und Flunkereien potenzieren kann. Paul Holzschuh (Benjamin Haug) und sein Freund Karl (Johannes Wittner) wollten es hierbei zur wahren Meisterschaft bringen, hatten aber nicht mit der enormen Frauenpower ihrer weiblichen Familienmitglieder und der überaus neugierigen Nachbarin Martha gerechnet.

Bei der Heimfahrt in eine Polizeikontrolle geraten

Obwohl es die beiden Kerle hätten besser wissen müssen, schließlich kannte Paul seine gewitzte Tochter Dorle gut genug und auch Karl hatte mit seiner Ehefrau Anna (mitreißend gespielt von Susanne Mors, die übrigens zum ersten Mal auf der Bühne stand) alles andere als ein Heimchen an seiner Seite. Hintergrund der furiosen Geschichte ist der Umstand, dass Paul und Karl bei einem abendlichen Hock versackt sind und bei der Heimfahrt in eine Polizeikontrolle gerieten.

Storzinger Landjugend sorgt mit Theaterstück „Dr Pappadeckl“ für Heiterkeit und beste Laune

© Susanne Grimm

Susanne Mors glänzte in der Rolle der energischen Anna.

Aufgrund des Promillespiegels und des alkoholbedingten lockeren Mundwerks von Karl kassierte der Verkehrswächter gleich beide „Pappendeckel“. Das musste unter allen Umständen den Ehefrauen verschwiegen werden. Doch Pauls Tochter Dorle (spritzige Darstellung von Rebecca Mors) roch den Braten sofort und nutzte die Chance, ihren Vater zu nötigen, ihr den Führerschein zu bezahlen, wenn sie den Mund halten sollte.

Schweinereien in Storzingen auf der Spur?

Im gleichen Kontext animierte sie ihre harmlose Mutter Rosa, treuherzig-brav dargestellt von Katharina Pozzi, sich ebenfalls bei der Fahrschule anzumelden, denn Rosas Ehemann Paul hatte sich bisher immer geweigert, „seinen Frauen“ die Eigenmobilität zu ermöglichen. Und weil es bei der Fahrschule „Schrottgeppel“ Rabatt für multiple Anmeldungen gab und sogar Privatunterricht, schloss sich Karls bessere Hälfte Anna an, die „scho immer auf de Nürburgring welle hät“. Das Quartett voll machte schließlich Oma Amalie, die von sich behauptete: „Zu meiner Zeit, do hätt i sogar dr Nicki Lauda überfahra, i war nämlich scho emmer von dr schnella Truppe!“.

Storzinger Landjugend sorgt mit Theaterstück „Dr Pappadeckl“ für Heiterkeit und beste Laune

© Susanne Grimm

Volle Weckensteinhalle beim Storzinger Ostertheater.

Da die am Fenster lauschende Martha nur Wortfetzen wie „Verkehr“, „Privatstunden“, „die Männer dürfet’s it erfahre“ und ähnliches mitbekam, wähnte sie, unerhörten Schweinereien in Storzingen auf der Spur zu sein. So nahmen dann die Verwicklungen, Missverständnisse und sich daraus ergebende zusätzliche Kalamitäten ihren Lauf, bei denen drei weitere Mannsbilder, unwissend der tatsächlichen Sachlage, kräftig mitmischten. So der überforderte Fahrlehrer Peter, gespielt von Manuel Mors, der ebenfalls sein Debüt auf der Bühne gab, und sich von der resoluten Anna sagen lassen musste, wie Rennen zu fahren sind.

„S’Fahrgestell ischt no ganz guat“

Dann war da noch der rundliche Automechaniker August, dargestellt von Bühnendebütant Tobias Mors, der mit viel Liebe zum Detail agierte. August hatte ein Auge auf Oma Amalie geworfen und meinte schäkernd zu ihr (und zur Gaudi des Publikums, denn Paul wollte eigentlich wissen, wie es um sein Auto steht) „s’Fahrgestell ischt no ganz guat ond au s’Getriebe lauft no richtig rond. D‘ Karosserie hot a paar ganz kleine Lackschäda, aber des macht en Oldtimer erst wertvoll, gell Amalie?“

Jannis Mogg, der den ruhigen Polizisten Rudi mimte, hatte in dieser Gemengelage so viel zu tun, dass seine Gelassenheit zum Teil flöten ging und er beispielsweise die burschikose Martha in den Hühnerstall sperrte. Die schwor knüppelschwingend Rache, die der eigentlich Unschuldige, Peter, der Fahrlehrer, der nach ihrem Dafürhalten Privatstunden in „Sauereien“ gab, abbekam.

Freunde von Lustspielen könne sich selbst ein Bild machen

Wie die ganze Geschichte ausging, die Wahrheiten ans Licht kamen, die „Pappendeckel“ neu erworben oder wieder erteilt worden sind, davon können sich Freunde von Lustspielen, Klamauk und schwäbischem Wortwitz selber ein Bild machen. Oder ob bei den Männern Gehirnerschütterungen ob der gewalttätigen Übergriffe von Oma und Martha die Folge waren. Wobei Dorle knochentrocken diagnostizierte: „Wo nix isch, kann au nix erschüttert werde!“

Weitere Vorstellungen finden statt am Samstag, 6. April und Samstag, 13. April um jeweils 20 Uhr in der Weckensteinhalle in Storzingen. Kontakt und Kartenreservierungen ist möglich über die Telefonnummer 07573 3583060, die Mobiltelefonnummer 0160 4014922 oder die Mailadresse theater.storzingen@gmx.de.

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