Handball

Starkes Signal des HBW Balingen-Weilstetten: „Gallier“ halten dem SG-Druck stand

20.12.2021

Von Marcus Arndt

Starkes Signal des HBW Balingen-Weilstetten: „Gallier“ halten dem SG-Druck stand

© Herl

Mit dem Punktgewinn bleiben die Schwaben in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen.

Nach vier Niederlagen in Folge haben die Schwaben ihre Negativserie beendet. Überraschend punktete der Tabellenvorletzte gegen die SG Flensburg-Handewitt. Sekunden vor der Schlusssirene glich Vladan Lipovina aus.

„Ich bin sehr zufrieden“, betonte HBW-Trainer Jens Bürkle nach dem ersten Remis in dieser Runde, „das war eine Riesenleistung von der Abwehr, dass wir diese Top-Truppe im Angriff so limitiert haben. Das muss man erst einmal schaffen, mit nur 23 Gegentoren gegen Flensburg. Das war eine tolle Leistung.“

In der 40. Minute führte der Außenseiter noch mit plus Vier (19:15), drohte nach acht torlosen Minuten in der Schlussviertelstunde aber leer auszugehen – nach strittigen Schiedsrichterentscheidungen und vielen, vielen Fehlwürfen.

Machulla kritisiert

Vielleicht fehlten dem ausgedünnten Kader der Kreisstädter auch ein paar Körner gegen den robusten Tabellenvierten. Dieser verpasste in numerischer Überlegenheit nach dem 22:21 (55. Minute) die Entscheidung. „Unser Überzahlspiel lief katastrophal“, monierte Maik Machulla. „Brutal ärgerlich“, fasste der erfahrene SG-Übungsleiter das Duell mit dem Außenseiter am Sky-Mikrofon kurz zusammen.

Unumwunden räumte er ein: „Wir sind maximal enttäuscht. Wenige Minuten vor Spielende hatten wir mehrfach die Chance, das Spiel für uns zu entscheiden. Allerdings zeigten wir – um es nett auszudrücken – nicht unser bestes Angriffsspiel. Wir steckten nicht die Nase dort hinein, wo es wehtut.“

Pech bei ein paar Pfiffen

Es war ohne Zweifel ein gebrauchter Tag für den Vizemeister, welcher noch kurz über das vermeintliche Siegtor jubelte. Nach einer Schnellen Mitte netzte Mads Mensah Larsen in den leeren Balinger Kasten, aber das Schiedsrichtergespann Krag/ Hurst gab den Treffer nicht.

„Ich habe es nicht ganz gesehen, aber es sah für mich unsauber ausgeführt aus“, sagte der Balinger Kommandogeber, welcher eingestand: „Ich hätte mich wahrscheinlich auch massiv aufgeregt, wenn das Tor gezählt hätte. Wir hatten davor bei ein paar Pfiffen ein bisschen Pech.“ Sowohl der HBW-Coach – wie auch sein Gegenüber – haderte ein wenig mit den Unparteiischen. „Vieles ist gegen uns gelaufen“, meinte Machulla, „daran sind wir aber auch selbst schuld. Am Ende wird Balingen mit dem Punkt, den sie sich verdienten, belohnt.“

Der war nach den Leistungen der Schwaben in den vergangenen Wochen eine echte Überraschung. „Das war eine gute Mischung aus Geduld und Spielfluss“, bilanzierte Bürkle, „wir hatten auch die Chance, kurzzeitig noch deutlicher wegzuziehen. Hinten raus hatten wir auch das Quäntchen Glück.“

Ob mehr möglich war? „Wer gegen Flensburg einen Punkt holt, hat einen gewonnen Punkt“, hob der ehemalige Erstliga-Kreisläufer hervor, „alles andere wäre völlig vermessen.“ Auch in Bedrängnis – als die Flensburger im Sieben-gegen-Sechs einen 6:2-Lauf hatten – hielten sich die Eyachstädter am Sonntag an den Matchplan.

Schwaben bleiben ruhig

„Was ich wirklich positiv fand, war, dass wir die Phase nicht noch höher verloren haben“, betonte Bürkle nach der dramatischen Schlussviertelstunde. Er fügte hinzu: „Das ist uns in der Vergangenheit schon ein paar Mal passiert, dass wir in diesen Abschnitten, wo wir wenige Tore machen, das Spiel sofort Richtung Gegner schieben. Da hat die Mannschaft aber die Ruhe behalten, das war wirklich eine gute Eigenschaft.“

Diesen Artikel teilen: