Erst vor Kurzem haben die Mitglieder des TSV Ebingen den Weg freigemacht für ein großes Projekt, das der Verein schultern will. Um den Mitgliedern das Konzept für das geplante Vereinssportzentrum mit Bewegungslandschaft vorzustellen, war eigens eine außerordentliche Versammlung einberufen worden.

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Eindeutiges Votum

Das Votum war eindeutig: Die Mehrheit der Mitglieder stimmte Mitte März für die Bewegungslandschaft, die in der ehemaligen Strickerei der Ebinger Textilfirma Gebrüder Haasis in Ebingen unter der Regie des TSV entstehen soll.

Alarmierende Nachricht

Doch dann kam vergangene Woche eine Nachricht, die die Verantwortlichen des TSV Ebingen zunächst alarmiert haben dürfte: Die Firma Gebrüder Haasis hat Insolvenz angemeldet. Mit der weiteren Abwicklung ist die Stuttgarter Kanzlei Dr. Axel Kulas beauftragt worden.

Projekt ist nicht tangiert

Der Insolvenzverwalter beruhigte jedoch auf Anfrage des ZAK sofort: Das Projekt des TSV werde von dem Insolvenzverfahren nicht tangiert. Die Liegenschaften des Unternehmens seien von dem Verfahren nicht betroffen.

Insolvenzverwalter: „Alles in trockenen Tüchern“

Was aber heißt das im Detail? Ist das TSV-Projekt in Gefahr? Der Insolvenzverwalter sagt: Nein, es ist nicht in Gefahr. Wir haben bei Dr. Axel Kulas nochmals nachgehakt: „Was die Pläne für das Projekt des TSV Ebingen angeht, ist alles in trockenen Tüchern“, bestätigt er ausdrücklich und erklärt, warum das aus seiner Sicht so ist.

Die betreffende Liegenschaft habe nämlich nichts mit der insolventen Gesellschaft, der Gebrüder Haasis GmbH & Co. KG, zu tun und sei somit auch nicht von der Insolvenz erfasst.

KG ist selbst nur Mieter

Die KG sei selbst nur Mieter des Gebäudes. Vermieter sei der langjährige Seniorchef der Firma Gebrüder Haasis, Werner Haasis. Das heißt: „Der Verein kann das Gebäude losgelöst von der Insolvenz wie geplant von Herrn Haasis sen. direkt mieten“, erklärt Dr. Kulas. Solche Betriebsaufspaltungen sehe man sehr häufig, erläutert er, bei denen Gesellschaften nicht Eigentümer von Liegenschaften sind, sondern diese anmieten.

Zukunftsweisendes Projekt

Der geplante Umbau der Halle ist ein zukunftsweisendes Projekt nicht nur für den TSV Ebingen, sagte Vorsitzender Hartmut Rall bei der Mitgliederversammlung, sondern für die gesamte Stadt und die Umgebung. Mit der Zustimmung der Mitgliederversammlung im Rücken stehen die Zeichen nun eigentlich gut für das Projekt.

Verein nutzt Gebäude bereits

Damit verbunden sind Investitionen in Höhe von 1,2 Millionen Euro.

Fördermittel sind in Aussicht. Die Finanzierung samt Bürgschaft durch die Stadt ist im Detail noch zu klären, doch der TSV könnte nun die nächsten Schritte angehen.

Der Verein nutzt das Gebäude bereits.

Situation nach Abriss der Schlossberghalle

Im Juli 2023 hat der Verein einen Teil der Lagerhalle in der Sigmaringer Straße 25 als Turnhalle und Trainingsstätte angemietet. Die Turnhalle wurde im September 2023 der Öffentlichkeit vorgestellt. Durch den Abriss der Schlossbergturnhalle hatte sich die Situation für den Turn- und Sportverein immens verschlimmert.

Fürs Turntraining musste auf andere, teils weit entfernte Hallen ausgewichen werden, was mit langen Fahrtwegen verbunden war. Auch bei Auf- und Abbau von Turngeräten blieb viel Zeit auf der Strecke. In der angemieteten Lagerhalle konnte der Verein hingegen die Geräte, Stufenbarren und Co., fest installieren – mit dem Ergebnis, dass jetzt effizienter trainiert werden kann.

Mietvertrag läuft aus

Der Mietvertrag läuft am 30. März aus. Damit stellte sich die Frage, wie es weitergehen soll. Die Option, die nun zum Zug kommen soll: Der Verein mietet die gesamte Halle und baut sie weiter aus.

Was die Bewegungslandschaft bieten soll

Die Bewegungslandschaft im Vereinssportzentrum soll Schulen, Vereinen, Gruppen und Einzelpersonen gegen Eintritt offen stehen. Weitere Räume will der TSV Ebingen für Crossfit- und für Cardio-Training, Yoga, Gymnastik, Functional Training, Modern Dance, Hip-Hop und Zumba ausstatten. Hauptelement der Bewegungslandschaft sind verschiedene Trampolin-, Kletter-, Hangel- und Rutsch-Elemente. Wer abrutscht, landet weich in einer riesigen Schnitzelgrube. Ein Treffpunkt mit Café ist ebenfalls geplant.