Handball

Spitzenspiel in der SparkassenArena: Primus HBW Balingen-Weilstetten trifft auf Dessau-Roßlau

13.04.2023

Von Marcus Arndt

Spitzenspiel in der SparkassenArena: Primus HBW Balingen-Weilstetten trifft auf Dessau-Roßlau

© Moschkon

Kommt beim HBW immer besser in Form: Ex-Nationalspieler Jens Schöngarth.

Im Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga erwartet der HBW Balingen-Weilstetten am Freitagabend den Verfolger aus Dessau (19.30 Uhr). In der Rückrunde sind die „Gallier“ noch ungeschlagen – und wollen es auch bleiben.

Im Emsland haben die Balinger ihre Serie ausgebaut, besiegten die HSG Nordhorn-Lingen mit 31:30. „Das sind schon Big Points“, hebt Jens Bürkle hervor, „hier überhaupt etwas mitzunehmen.“ In der finalen Spielsequenz hatten die Schwaben zwar den Daumen drauf, doch die Grafschafter blieben stets in Schlagdistanz, kamen mehrfach zum Ausgleich. „Ich bin sehr zufrieden, weil wir in der Crunch-time wieder da waren“, fährt der erfahrene Coach fort, „von unseren beiden Torhütern angefangen.“

Erst nahm Mario Ruminsky HSG-Torjäger Georg Pöhle eine Freie weg – und in der Folge parierte Simon Sejr zwei Siebenmeter der Niedersachsen. Zehn Sekunden vor der Schlusssirene sorgte Filip Vistorop für die Entscheidung. „Mit der richtigen Konsequenz“, findet der 42-Jährige, „in der letzten Aktion waren wir mutig genug, um das Ding ohne Keeper zu spielen. Da sind wir Richtung Tor marschiert, haben Stärke bewiesen.“ Er sei auch sehr zufrieden, „dass wir es geschafft haben, in dieser Atmosphäre zu bestehen. Das ist alles andere als leicht.“

DRHV mit guter Serie

Und die Aufgaben des Aufstiegsaspiranten bleiben weiterhin anspruchsvoll. Am Freitagabend gastiert der Tabellenvierte Dessau-Roßlauer HV in der „Hölle Süd“. Die „Biber“ haben vier der vergangenen sechs Spiele gewonnen – allein die bedeutungslose Partie gegen Motor Zaporizhzhia (Endstand: 30:32) ging verloren. Im Duell mit Altmeister TV Großwallstadt wurden die Punkte geteilt (27:27). Nach der 34:22-Gala gegen Nordhorn-Lingen mühten sich die Ostdeutschen in Würzburg zuletzt zu einem knappen 39:36-Sieg.

„Man hat förmlich gesehen, dass wir schon nervös waren. Wir haben aber die Nerven behalten, sind ruhig geblieben und haben auf unsere Chance gewartet“, analysiert DRHV-Trainer Uwe Jungandreas, „in der ersten Halbzeit kassierten wir 21 Gegentore, was nicht so oft vorkommt. Mitte der zweiten Halbzeit, die Phase, wo die Wölfe ein paar Fehler machten, konnten wir zu unseren Gunsten nutzen und haben das Spiel am Ende für uns durchbekommen.“ Bereits der 18. Saisonsieg für die „Biber“, welche nur drei Pluspunkte (ein Spiel weniger) Rückstand auf Rang zwei haben.

Viel Power

„Das ist die Tempomannschaft der Liga“, betont Bürkle, „mit wirklich guten Leuten und einer klaren Hierarchie.“ Top besetzt ist der Rückraum der Ostdeutschen mit Top-Scorer Timo Löser (170 Saisontore), Regisseur Vincent Sohmann (136) und Max Emanuel (76). „Die kommen mit viel Power“, warnt der Sportwissenschaftler. „Das ist eine sehr, sehr gute Angriffs- und Gegenstoßmannschaft, die wirklich viel Qualität hat“, hebt der frühere Erstliga-Kreisläufer hervor, „auch Jakub Hrstka ist auf Außen aufgrund seiner Tore ein ganz wichtiger Spieler für sie, der uns auch im Hinspiel über den Gegenstoß schon auch richtig zu schaffen gemacht hat.“

Auch die anderen Außen seien gut, „angriffsorientiert mit extremem Tempo.“ Entsprechend hat Bürkle sein Team auf den Ligagipfel vorbereitet. Gewohnt akribisch. „Rückzug war ein enorm wichtiges Thema, um das Ganze von ihnen ein bisschen einzudämmen“, verrät der Balinger Kommandogeber, der auch noch „ein paar Sondersituationen“ üben ließ.

Personell wird sich gegenüber der vergangenen Woche nicht viel ändern. „Es sind alle gesund geblieben, die gespielt haben“, sagt Bürkle. Ob es für ein Comeback von Guilherme Linhares de Souza reicht? Der Brasilianer kann nach wie vor das Knie nicht richtig durchstrecken. „Wir müssen abwarten“, so der Balinger Übungsleiter, „werden aber nichts riskieren.“

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