Albstadt

Spielplatz-Streit: Albstädter Gemeinderat gibt grünes Licht für Bauprojekt

25.07.2019

Von Dagmar Stuhrmann

Spielplatz-Streit: Albstädter Gemeinderat gibt grünes Licht für Bauprojekt

© Dagmar Stuhrmann

Die Zuhörerränge im Großen Sitzungssaal waren am Donnerstagabend gut gefüllt: Zahlreiche Interessierte – darunter Mitglieder der Spielplatz-Initiative und Vertreter von Kirche und Sozialstation – verfolgten gebannt die nichtendenwollende Gemeinderatssitzung.

Der Albstädter Gemeinderat ebnete ins einer Sitzung am Donnerstagabend mehrheitlich den Weg für den Rückbau des Spielplatzes bei der Ebinger Hedwigskirche.

Die Bürgerinitiative um den Albstädter Unternehmer Thomas Frei hat sich in den vergangenen Wochen mächtig ins Zeug gelegt und mehr als 5000 Unterschriften gegen den Rückbau des Spielplatzes an der Ecke Schalksburg-/Danneckerstraße und das dort geplante Neubauprojekt der katholischen Kirche gesammelt.

Zuhörerränge im Sitzungssaal waren gut gefüllt

Entsprechend zahlreich war der Auftritt in der gestrigen Gemeinderatssitzung: Frei und seine Mitstreiter waren ebenso erschienen wie auch Vertreter von Kirche und Sozialstation.

Entscheidung wurde mit Spannung erwartet

Sie alle erwarteten mit Spannung bei schweißtreibenden Temperaturen im Großen Sitzungssaal und in einer Sitzung, die nicht enden wollte, die Debatte zum Spielplatz-Thema. Und sie mussten wahrlich lange ausharren.

Nachdem bereits am Beginn der Sitzung gewaltige „Brocken“ – siehe nebenstehende Seite – zur Entscheidung anstanden, rief OB Klaus Konzelmann den fraglichen Tagesordnungspunkt erst um 22.17 Uhr auf.

Ersr um 22.38 Uhr war die Sache entschieden

Um 22.38 Uhr war es dann entschieden: Der Gemeinderat stimmte mit großer Mehrheit – bei fünf Gegenstimmen und vier Enthaltungen – für die Aufstellung der Bebauungsplanänderung. Damit hat das Gremium den Weg für das Bauprojekt der Kirche auf dem Spielplatz-Grundstück geebnet.

Mehrheit für den Verwaltungsvorschlag

Über Elke Rapthels (ZUG) Antrag, den Aufstellungsbeschluss nicht zu fassen, ließ OB Klaus Konzelmann nicht abstimmen, da dieser Antrag mit der Ablehnung des Verwaltungsvorschlags gleichzusetzen sei, wie er begründete.

OB widerspricht Tauschgeschäft-Behauptung

Der OB widersprach vehement der Mutmaßung, dem Verkauf des Grundstücks an die Kirche liege irgendeine „Form von dubiosem Tauschhandel“ zugrunde. Laut Konzelmann ist diese Behauptung an den Haaren herbeigezogen und entspricht „keinesfalls der Wahrheit“.

„Daran ist nichts verwerflich“

Im Oktober 2017 habe die Stadt fünf Grundstücke im Mehlbaum von der Kirche bekommen, die Kirche habe von der Stadt das Spielplatz-Grundstück bei der Hedwigskirche bekommen. „Wir haben bezahlt, die Kirche hat bezahlt, wir waren beim Notar,“ so OB Konzelmann, „daran ist nichts verwerflich.“ Im Dezember 2017 habe der Gemeinderat dem einstimmig zugestimmt.

OB: Stadt wartet auf Ja oder Nein zu Bürgerbegehren

In einem Gespräch mit Vertretern der BI und der Kirche habe die Stadt versucht, Brücken zu bauen. Man habe den Bürgern unter anderem ein Mitspracherecht bei der Gestaltung des neuen Spielplatzes in der Danneckerstraße zugesagt.

„Jetzt warten wir darauf, dass Herr Frei sich äußert, ob er ein Bürgerbegehren will oder nicht“. Er gehe davon aus, so Konzelmann, dass dies im September aufs Tapet komme. Sollte es dazu kommen, ist es Sache des Gemeinderats, ob er ein Bürgerbegehren zulässt oder dies ablehnt

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