Fussball

Solide Winterbilanz der TSG Balingen: Die Mannschaft zahlt das Vertrauen zurück

19.12.2021

Von Marcus Arndt

Solide Winterbilanz der TSG Balingen: Die Mannschaft zahlt das Vertrauen zurück

© Ulmer

Nicht nur gegen Herbstmeister Mainz 2 präsentierte sich Balingen auf Augenhöhe.

In den finalen zehn Begegnungen 2021 zählte die TSG Balingen zu den formstärksten Klubs in der vierten Liga, holte satte 17 Punkte und distanzierte sich von den Abstiegsplätzen. Eine positive Momentaufnahme nach intensiven Wochen und Monaten.

Mit 27 Zählern reiht sich das Team von Trainer Martin Braun im Tabellenmittelfeld ein, hat acht von 21 Spielen gewonnen. Zehn Niederlagen kassierten die Kreisstädter, drei Mal haben sie unentschieden gespielt. „Mir wäre es sehr recht, wenn wir in der (Rest-) Rückrunde nicht zittern müssten“, sagt Jan Lindenmair, „aber das wäre absolut nicht korrekt gegenüber der Liga und den Konkurrenten um den Klassenerhalt. Selbstverständlich stecken wir weiterhin im Abstiegskampf, da braucht man nicht drumherum reden.“

Nach dem 23. Spieltag trennen die Eyachstädter, welche am Wochenende spielfrei waren, nur drei Zähler von Rang 14 (Stuttgart2/24 Punkte) – der erste Abstiegsplatz, wenn am Rundenende sechs Vereine absteigen müssen. Wahrscheinlicher, dass es ab Rang 15 (Pirmasens/24) runter geht.

Lindenmair fordert Herzblut

„Die Liga ist so eng, das sehen wir an jedem Spieltag“, fährt der Balinger Geschäftsführer fort, „nicht nur wir, sondern auch jeder Andere kann jeden schlagen. Und: Die Saison ist noch brutal lang. Wir sind sicherlich nicht an dem Punkt, wo wir im Januar in die Winter-Vorbereitung gehen können – und sagen, unser Ziel ist schon erreicht. Bei weitem nicht. Wir werden noch sehr viel arbeiten und Herzblut investieren müssen, um das Ziel zu erreichen.“

Zu Saisonbeginn hakte es bei der TSG noch gewaltig: mit nur drei Siegen in den ersten elf Ligaspielen sowie dem Pokalaus beim klassentieferen SSV Reutlingen (Endstand: 1:2). Nicht grundlos: Spät hatten die Kreisstädter im Sommer nach der strapaziösen Saison 2020/21 wieder mit dem Training begonnen.

Turnaround in Ulm

„Es wäre zu einfach, den nicht optimalen Start mit dem späten Einstieg in die Vorbereitung zu erklären. Wir haben ein gewisses Risiko in Kauf genommen, da waren wir auch immer transparent“, so Lindenmair weiter, „die Mannschaft hat das Vertrauen aber zurückgezahlt und das Blatt gewendet.“ Mit dem 2:1-Derbysieg in Ulm schaffte die TSG – nur wenige Tage nach dem 0:6-Heimdebakel gegen Kickers Offenbach – den Turnaround.

„Rückblickend kann man vielleicht sagen, dass die Vorbereitung doch etwas zu kurz war“, räumt der 42-Jährige unumwunden ein, „aber es hat noch ein paar andere Stellschrauben gebraucht. Martin hat rückblickend sehr viele gute Entscheidungen getroffen, die viele überhaupt nicht wahrnehmen. Das sind gute Gespräche mit den Spielern aber auch gute Analysen.“

„Diese Liga ist so eng“

Im letzten Drittel der Hinrunde haben die Balinger die Abstiegsplätze verlassen – und in den vergangenen Wochen auch beim Tabellennachbarn Walldorf (4:0) sowie gegen Schott Mainz (4:0) und Pirmasens (1:1) gepunktet. „Wir waren in der Lage, in Ulm und gegen Homburg zu gewinnen“, betont Lindenmair, „haben es jedoch nicht immer geschafft, gegen vermeintlich schwächere Gegner zu punkten. In dieser Liga gibt es ohnehin keine schlechten Teams – auch Großaspach hat als Vorletzter keine schlechte Mannschaft. Nur Schott Mainz ist etwas abgeschlagen. Diese Liga ist so eng – es geht für uns darum, jede Woche an unser Leistungsoptimum zu kommen, um zu punkten.“

„Erwartungsgemäß“, sagt der erfahrene Funktionär mit Blick auf die Tabellenkonstellation, „es stehen genau die Mannschaften oben, welche als Saisonziel ausgeben haben, zwingend oben mitzuspielen.“ Auch die Mainzer U23 sei für ihn keine Überraschung.

Nichts Ungewöhnliches

„Dass ein Team aus einem Nachwuchsleistungszentrum wieder vorne mitmischt, ist nichts Ungewöhnliches. Die haben Top-Bedingungen und können – das hat man bei Freiburg, Dortmund und Bayern gesehen – die Liga dominieren oder eben mal nicht.“ Die U23 des FSV überwintert als Zweiter, ist punktgleich mit Primus Ulm (beide 46). Nach der 0:1-Pleite bei den „Spatzen“ rutschte Offenbach (44) auf Rang drei ab.

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