Handball

Situation „gefühlt unverändert“: HBW Balingen-Weilstetten glaubt weiter an sich

17.05.2022

Von Marcus Arndt

Situation „gefühlt unverändert“: HBW Balingen-Weilstetten glaubt weiter an sich

© Eibner

In Hannover ging der HBW leer aus.

Noch vier Spiele bleiben den „Galliern“ um den zweiten Abstieg in der Vereinsgeschichte zu verhindern. Minden punktete bei den Bergischen Löwen doppelt und verdrängte das Team von Jens Bürkle wieder von Rang 16.

Nach der „Willensleistung von Wuppertal“, wie es die Verantwortlichen der Weserstädter mit viel Pathos formulieren, zog GWD am Samstag nach Pluspunkten mit den Schwaben gleich. „Wir sind sehr glücklich, dass wir dieses hart umkämpfte Spiel für uns entscheiden konnten“, gesteht Frank Carstens ein, „der BHC hat den besseren Start erwischt und am Anfang auch besser verteidigt. Nach unserem Rückstand hält uns Malte Semisch im Spiel, sodass wir mehr Konter laufen konnten.“ Nach der Pause sei es ein kämpferisches Ding gewesen, findet Mindens Coach, „die B-Note ist uns dabei vollkommen egal. Wichtig sind diese zwei Zähler.“

Diese bringen den Westfalen wieder einen Nichtabstiegsplatz ein. Das Momentum scheint sich abermals zu drehen – und diesmal nicht zwingend zugunsten des HBW, welcher am Donnerstag in Hannover (Endstand: 27:31) ohne zählbaren Erfolg blieb. Zum dritten Mal in Folge. Während Minden trotz bekannter Heimschwäche (4:26 Punkte) am kommenden Spieltag gegen die Recken erneut eine machbare Aufgabe hat, erwartet der schwäbische Tabellenvorletzte die HSG Wetzlar (Donnerstag, 19.05 Uhr, SparkassenArena). Die Mittelhessen haben zuletzt mit 26:30 gegen Erlangen verloren, kämpfen nichtsdestotrotz um das internationale Geschäft.

„Davon war auszugehen“

Die Balinger weiter gegen den Abstieg. Unaufgeregt registrierten die Kreisstädter Mindens fünften Auswärtserfolg. „Wir wussten ja alle, dass es wahrscheinlich ist, dass Minden in naher Zukunft Punkte holt“, erklärt Bürkle und fügt hinzu: „Wir haben uns wirklich mit uns beschäftigt. Weil wir wissen, dass wir ein paar Dinge noch besser machen müssen, um an die Punkte zu kommen. Wir haben gegen Lemgo ein vernünftiges Spiel gemacht, wir haben auch in Hannover – bis auf die Startphase, wo wir ein paar technische Fehler zu viel haben – wirklich ein sehr gutes Spiel gemacht und waren ganz knapp an den Punkten dran. Aber wir wissen, wir müssen es noch besser machen.“

Das sei eine schwierige Aufgabe, räumt der Sportwissenschaftler unumwunden ein. „Diese geht die Mannschaft weiter konsequent an“, betont der 41-Jährige, „alles andere können wir ohnehin nicht beeinflussen. Wir müssen schauen, dass wir in die Punkte kommen. Es ist eigentlich seit Wochen klar, dass uns Minden nichts schenken wird. Davon war auszugehen.“

Und so wird es auch bleiben. Auch nach Mindens 26:25-Erfolg sei die Situation gefühlt unverändert, betont Bürkle, „natürlich hat man jetzt keine zwei Punkte Vorsprung mehr, aber es geht nach wie vor darum, das Besondere zu erreichen. Wir sind nach wie vor im Kampf um diesen Platz an der Sonne dabei. Von daher ist die Situation gleich. Vieles, was wir vor der Runde vorhergesagt haben, ist vier Spieltage vor Schluss auch eingetreten.“

Lamentieren hilft nichts

Das kommt dem HBW nicht gänzlich ungelegen. „Wir sind in der Situation, die wir haben wollten – und jetzt müssen wir schauen, dass wir diese weiterhin gut angehen und in die Punkte kommen. So einfach ist der Auftrag“, sagt Bürkle. Lamentieren wolle er nicht, „die Situation könnte schlimmer sein, könnte besser sein – und vielleicht ist sie einfach nur realistisch, wie sie gerade ist. Jetzt müssen wir diese hohe Hürde gegen Wetzlar gemeinsam mit unseren Fans angehen und meistern.“

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