Albstadt

Schweiß für Menschen in Not: Am 9. Oktober wird die Ebinger Innenstadt wieder zur Laufmeile

20.09.2022

Von Dagmar Stuhrmann

Schweiß für Menschen in Not: Am 9. Oktober wird die Ebinger Innenstadt wieder zur Laufmeile

© Studio Lengerer / Katja Bartolec

Der Charity-Lauf geht in die nächste Runde. Ein besonderer Spaß beim Kids-Lauf: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden mit Farbpulver beworfen.

Der Volksbank-Albstadt-Charity-Lauf startet am 9. Oktober wieder in Ebingen. Gelaufen wird für den guten Zweck. In diesem Jahr geht der Erlös an die drei Tafeln im Zollernalbkreis.

Am 9. Oktober übernehmen Laufbegeisterte jeden Alters wieder die Ebinger Innenstadt. Nach coronabedingter Zwangspause wird es eine Neuauflage des Volksbank-Albstadt-Charity-Laufes geben. Gelaufen wird ab 11 Uhr für einen guten Zweck.

Schweiß für Menschen in Not

Der Charity-Faktor hat beim Volksbank-Albstadt-Citylauf schon in den Jahren zuvor viel Raum eingenommen. So setzen die Organisatoren mit dem Rotary Club Ebingen-Zollernalb auch in diesem Jahr ganz auf das Motto „Schweiß für Menschen in Not“.

Konzept vorgestellt

Vorstandssprecher Robert Kling und Markus Haug von der Volksbank Albstadt stellten am Montag zusammen mit Andreas Mebold und Carla Frick vom Rotary Club Ebingen-Zollernalb sowie Ingolf Welsch (Skyder Event & Track Company) das Konzept vor. Mit dabei auch Matthias Siegler sowie Nathalie Hahn und Peter Blechmann von der Albstädter Tafel beziehungsweise vom Förderverein der Balinger Tafel.

Schweiß für Menschen in Not: Am 9. Oktober wird die Ebinger Innenstadt wieder zur Laufmeile

© Dagmar Stuhrmann

Ziehen beim Volksbank-Albstadt-Charity-Lauf an einem Strang (von links): Matthias Siegler, Marion Gulde, Andreas Mebold, Nathalie Hahn, Carla Frick, Peter Blechmann, Ingolf Welsch und Markus Haug.

„Wir sind sehr froh, dass wir den Lauf wieder in der Ebinger Innenstadt austragen können“, freute sich Ingolf Welsch von Skyder Event & Track Company. Es habe zwar einen Plan B gegeben, den man nun aber in den Schubladen lassen könne. Es bleibe beim bewährten Rundkurs in der Ebinger City, über Untere Vorstadt, Garten- und Bahnhofstraße.

Um 11 Uhr startet der Jedermannslauf

Eine Runde ist 560 Meter lang. Die Startnummernausgabe ist am 9. Oktober um 9 Uhr. Los geht’s um 11 Uhr mit dem Jedermann/Frau-Lauf für Teilnehmer von Firmen, Behörden und Vereinen. Im Anschluss steht um 13 Uhr der Kids-Color-Run auf dem Programm. Natürlich werden bei beiden Läufen auch wieder die Sieger gekürt.

Steigende Teilnehmerzahlen

Die Teilnehmerzahlen sind von Jahr zu Jahr angestiegen. So sind laut Ingolf Welsch von Skyder Sportpromotion 2019 von den zirka 1100 Teilnehmern insgesamt fast 13.000 Runden gelaufen worden, was ein neuer Rekord gewesen sei.

Veranstalter wollen an Erfolg anknüpfen

An diesen Erfolg wollen die Veranstalter des City-Laufs nun anknüpfen. Beim Charitylauf bestimmen die Teilnehmer die Distanz selbst, indem sie während einer Stunde so viele Runden laufen wie möglich, alleine, im Kollegenkreis oder mit Freunden aus Firma, Verein oder Behörde. Gewinnen werden nicht nur die Läuferinnen und Läufer mit den meisten Runden, sondern auch die drei Tafeln im Zollernalbkreis.

Pro Runde wird gespendet

Von den zehn Euro Startgeld pro Teilnehmer fließen pro gelaufener Runde 25 Cent in die unterstützten Projekte. Schülerinnen und Schüler können kostenlos teilnehmen. Die Kids suchen sich eigene Sponsoren, im Familien- oder Freundeskreis oder auch Unternehmen. Jede gelaufene Runde aller Läufer wird zugunsten der Charity-Projekte gespendet.

Farbpulver aus Maismehl

Damit die sportliche Herausforderung den Kindern und Jugendlichen auch Spaß bringt, rennen sie durch die „Color-Zone“, wo sie mit einem Farbpulver beworfen werden, das 100 Prozent natürlich ist, weil es aus Maismehl mit Lebensmittelfarbe besteht. Mit diesem farbenprächtigen Bild wollen die Veranstalter der größten Charity-Aktion Albstadts zusätzlichen Ausdruck verleihen und unterstreichen, dass man beim Helfen auch Spaß haben kann.

Auch für ein Beiprogramm mit Moderation und Musik ist gesorgt. Außerdem wird es eine Hüpfburg für Kinder geben und eine Gastromeile für die Zuschauer. Auch dieses Mal wird kein Eintritt verlangt.

Erlös geht an die Tafeln

Den drei Tafeln im Zollernalbkreis – neben der Albstädter und der Balinger auch die Hechinger Hohenzollern-Tafel – soll der Erlös des diesjährigen Charity-Laufs zugutekommen. „Ich finde es gut, dass das Geld in der Region bleibt“, sagte Volksbankchef Robert Kling beim Pressegespräch. Durch die Preissteigerungen, nicht nur im Energiebereich, werde die Not der Menschen immer größer. Man spüre das allenthalben, so Kling.

Vorschlag kommt an

„Der Vorschlag, dass die Begünstigten aus der Region sein sollen, wurde einhellig angenommen“, erklärte Rotary-Präsident Andreas Mebold. Den Rotariern sei es ein Anliegen, vor Ort zu helfen. Carla Frick beschrieb die Kooperation mit den Schulen: „Wir freuen uns, dass uns die Schulen wieder unterstützen.“

Situation für Tafel ist schwierig

Matthias Siegler, Nathalie Hahn und Peter Blechmann – die Vertreter der Tafeln – schilderten die schwierige Situation, in der sich Tafeln momentan befinden. „Die anderen Hilfssysteme greifen nicht mehr“, so Matthias Siegler. Deswegen hätten die Tafeln einen immer größeren Zulauf zu verbuchen. Er gehe davon aus, dass die Kundenzahlen weiter nach oben gehen werden, weil immer mehr Menschen, die bislang vielleicht gerade noch so über die Runden kämen, in die Bredouille geraten werden, so seine Prognose.

Spendenaufkommen geht zurück

Die Problematik werde schlimmer und damit die Tafeln noch wichtiger, davon geht auch Nathalie Hahn aus. Sie wünsche sich, dass für die Ukraine-Flüchtlinge politisch ein grundsätzlich anderer Weg gefunden werde. „Die Geflüchteten kommen jetzt auf die Kunden, die wir ohnehin schon haben, noch obendrauf“, so Nathalie Hahn. Dadurch kämen die Tafeln an ihre Leistungsgrenzen. Nicht nur das Spendenaufkommen sei zurückgegangen, sondern es werde auch zunehmend problematischer, ehrenamtliche Helfer zu finden.

Weniger Ehrenamtliche engagieren sich

Angesichts der sinkenden Sachspenden könnten aber Lebensmittelzukäufe trotzdem nicht zur Regel werden. Dazu kommt: Die steigenden Energiepreise treffen auch die Tafeln. „Die Hilfe vor Ort muss ankommen“, betonte Peter Blechmann vom Förderverein der Balinger Tafel. Die Not der Bedürftigen sei groß. Dennoch fühlten sich die Tafeln mehr oder weniger alleingelassen.

Läden haben veränderte Konzepte

Neben den Sachspenden gehen aber laut Matthias Siegler von der Albstädter Tafel auch die „Zeitspenden“ deutlich zurück: Durch die Corona-Pandemie sei die Zahl der Ehrenamtlichen gesunken. Die Lebensmittelspenden von Läden seien bereits vor Corona weniger geworden, so Matthias Siegler, bedingt durch veränderte Konzepte. Die Läden verkauften sich dem Mindesthaltbarkeitsdatum nähernde Artikel durch Sonderpreisaktionen mittlerweile oft selbst und spendeten dadurch weniger an die Tafeln.

Wer beim Volksbank-Albstadt-Charity-Lauf mitlaufen möchte, kann sich auf albstadt-citylauf.de anmelden.

Diesen Artikel teilen: