Handball

Schwaben schwächeln: HBW Balingen-Weilstetten verspielt Führung in den Schlussminuten

26.03.2023

Von Marcus Arndt

Schwaben schwächeln: HBW Balingen-Weilstetten verspielt Führung in den Schlussminuten

© Eibner

Im Aufstiegsrennen ließen die „Gallier“ in Essen am Sonntagnachmittag einen Zähler liegen.

Es war Schwerstarbeit für den Zweitliga-Spitzenreiter aus Balingen. Der HBW war am Drücker, machte aber den Deckel nicht drauf und kassierte mit der Schlusssirene noch den Ausgleich. Aus dem Nullwinkel traf Felix Eißing zum 21:21.

„Das regt mich richtig auf“, gesteht Jens Bürkle ein, „weil wir hier mehrfach die Möglichkeit haben, das Spiel zu entscheiden.“ Am Hallo generierte der Primus schon in der ersten Spielsequenz die besseren Szenen. Erst verteidigten die Schwaben stark – dann netzte Lukas Saueressig mit viel Überzeugung.

Auch in der Folge wirkte der Bundesliga-Absteiger stabiler, der gegen die Ruhrpott-Schmiede konsequent verteidigte. Vorne setzte Jens Schöngarth mit zwei Rückraumkrachern wichtige Akzente. Mit 3:1 führte der Primus nach vier Minuten – entscheidend setzten sich die Gäste aber nicht ab. Der Ball lief richtig gut beim Kreisstadt-Klub, der allerdings zu viel liegen ließ. Auf der Gegenseite egalisierte der Ex-„Gallier“ Markus Dangers zum 4:4 (11. Minute).

Essen bleibt dran

Früh schärfte der Balinger Coach nach, wechselte das Personal im rechten Rückraum und am Kreis. Auch das Angriffsspiel beim Altmeister lief nicht rund. Die „Gallier“ – die seit langem mal wieder mit Regisseur Filip Vistorop, aber ohne Kapitän Felix Danner aufliefen – stellten erneut auf plus Zwei: beim 6:4 (16.).

TUSEM-Trainer Michael Hegemann reagierte, bat zur Extrabesprechung. Die Gastgeber machten nun mehr Tempo, aber auch mehr Fehler. Die Schwaben erhöhten auf 8:5 (19.), aber der Traditionsklub von der Margarethenhöhe blieb in Schlagdistanz. „Weil wir einfach schlecht geworfen haben“, kritisierte Bürkle. Wichtig, dass Tobias Heinzelmann humorlos vom Kreis netzte: zum 9:6 (23.).

Gefühlt waren die Schwaben deutlich besser, doch es war eine enge Kiste in Essen. Nun sah auch Bürkle zwingend Gesprächsbedarf. Doch das Balinger Fehlerfestival ging weiter. Symptomatisch: Erst scheiterte Kristian Beciri frei vom Kreis und handelte sich nur Sekunden später eine Zeitstrafe ein. Beim 9:10 von Justin Müller waren die Westdeutschen wieder dran (28.). Kurz vor der Pause legte der HBW nochmals vor, doch handlungsschnell glich Dennis Szczesny zum 11:11 aus.

HBW macht den Deckel nicht drauf

Auch nach dem Seitenwechsel tat sich Balingen-Weilstetten sehr schwer, führte aber mit 13:11 (32.). Die Fehlerquote blieb jedoch unfassbar hoch. Erst zog Schöngarth die nächste Fahrkarte, dann leistete sich Heinzelmann ein dummes Foul – und wieder war für Essen die Chance zum Ausgleich da. In Überzahl verkürzte der TUSEM zum 13:14 (39.). Doch auch die Gastgeber warfen zu viele Bälle weg und Oddur Gretarsson machte das 17:13 (44.).

Hegemann nahm nach nur zwei Treffern in 14 Minuten die nächste Auszeit. Der Ex-Nationalspieler versuchte es nun mit drei Rechtshändern im Rückraum. Das funktionierte besser, aber der HBW konservierte vorerst den Mehr-Tore-Vorteil (19:16/49.). Noch war das Ding nicht durch, aber es wurde von Minute zu Minute schwieriger für den TUSEM. Dieser wehrte sich erfolgreich gegen biedere Balinger.

Dass Müller abermals den Anschlusstreffer machte, passte ins Bild (19:18/55.). Crunchtime Am Hallo! Jona Schoch mit Wucht aus neun Metern und Moritz Strosack sorgten für die (Fast-)Entscheidung (21:18/ 58.). Essen ging All-In und belohnte sich mit einem 3:0-Lauf.

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