Schömberg

Schömberger Gastronomie: Der Bajazzo ist Geschichte, aber im Waldeck tut sich was

13.09.2019

Von Daniel Seeburger

Schömberger Gastronomie: Der Bajazzo ist Geschichte, aber im Waldeck tut sich was

© Daniel Seeburger

Das Bajazzo ist Geschichte. Die Gaststätte hat im August geschlossen.

Der Bajazzo ist nicht mehr. Damit gibt es in Schömberg eine weitere Wirtschaft weniger. Das könnte auch Auswirkungen auf die Fasnet haben. Für das Waldeck ist ein neuer Pächter ins Sicht - allerdings gibt es auch dort noch Probleme.

Das Gaststättensterben in Schömberg nimmt so langsam beängstigende Formen an. Vor knapp einem Jahr schloss der Staudamm seine Pforten. Seit August ist der Bajazzo geschlossen. Das Gebäude, in dem sich die Gastwirtschaft befand, wurde von der Besitzerfamilie verkauft. Dafür tut sich bei der Neu-Verpachtung des TG-Sportheims Waldeck etwas. Allerdings kommt es zu Verzögerungen.

Bajazzo war wichtig für die Narrenzunft

Auch die Narrenzunft ist besorgt. Denn der Bajazzo war in diesem Jahr noch einer der Hauptanlaufpunkte für die Narren nach dem Bolones und vor der Hauptfasnet beim Maschgera. In Zukunft wird es allerdings den Bajazzo nicht mehr geben. Das frühere Café Hehl von Helga und Hubert Hehl wurde 1993 zum Café Bajazzo. Gaby und Albert Schmidberger übernahmen das Lokal 2001 von Günter Hehl. Nach dem plötzlichen Tod von Albert Schmidberger beendete seine Frau vor kurzem den Wirtschaftsbetrieb.

Diese Maßnahme werde Einfluss auf das Schömberger Leben und auch die Fasnet haben, postete die Schömbeger Narrenzunft bei Facebook.

Zunftmeister Bernhard Wuhrer: „Ich sehe das ganz entspannt“

Zunftmeister Berhard Wuhrer allerdings sieht die Sache weniger dramatisch. „So schlimm ist das nicht für die Fasnet“, erklärte er am Freitag im Gespräch. Er verwies darauf, dass in den vergangenen Jahren viele Wirtschaften in Schömberg geschlossen hätten. Aber auch er sagt: „Der Bajazzo war eine wichtige Wirtschaft“. Er bedauere es, dass es dieses Lokal in Zukunft nicht mehr gebe.

„Die Narren müssen in Zukunft vielleicht ein bisschen umdenken“, führte Wuhrer aus. Klar aber sei, dass man auch in Zukunft an der Fasnet von Wirtschaft zu Wirtschaft ziehen werde.

Das Maschgera sei sowieso eine ganz freie Form des Narrens und findet unter anderem auch in Privathäusern statt. „Das kann man nicht lenken“, so der Zunftmeister.

„Ich sehe das ganz entspannt“, meinte Bernhard Wuhrer, der durch die gehäufte Schließung von Gaststätten im Städtle keine konkrete Auswirkungen auf die Fasnet sieht.

Immer weniger Gaststätten für die Narren

Gerade das Ende des Staudamms vor zwei Jahren war für die Narren schlimm. Denn traditionsgemäß ging es nach dem Narrensprung und vor dem Narrenlied am Montag in den Staudamm zum Kutteln essen. Dieser Brauch fand schon an der vergangenen Fasnet nicht mehr statt.

Bleiben in Zukunft noch das Cafe Baier, das Zollhaus, der Plettenberg, die Kanone, der Goaßahemml, der Postillon und Biggis Träuble übrig, in denen sich die Narren nach dem Bolones stärken können.

Potenzieller Waldeck-Pächter wartet auf Wohnung

Währenddessen wartet eine weitere Schömberger Wirtschaft darauf, dass es weitergeht. Das Sportheim der TG Schömberg, das Waldeck, wurde Anfang Juni wegen der Insolvenz der Pächter geschlossen. Ein Nachfolger sei in Sicht, erklärte die dritte Vorsitzende der Turngemeinde, Gertrud Bendrat, am Freitag auf Nachfrage. Das Problem: Die Wohnung im Waldeck ist bisher noch nicht frei. Die aktuelle verschärfte Situation auf dem Wohnungsmarkt schlägt voll durch. „Wer eine freie Wohnung für die aktuellen Mieter weiß, darf sich gerne bei uns melden“, sagte Gertrud Bendrat.

Die Situation sei für die TG und den neuen Wirt unbefriedigend. „Der neue Pächter hätte gerne noch das Sommer- und Herbstgeschäft mitgenommen“, erklärte die dritte Vorsitzende.

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