Scherenschnittsterne und „Endschuhe“: Tieringer Trio bastelt für humanitäre Projekte in Uganda
05.12.2023
In Tieringen steht Weihnachten nicht nur einmal im Jahr an, sondern das ganze Jahr über – zumindest für Paula Hofgärtner und das Ehepaar Anton und Marga Strobel. Die engagierten Tieringerinnen und der engagierte Tieringer stellen kunstvoll gestaltete Weihnachtssterne, Kerzen und traditionelle „Endschuhe“ her, um Spenden für wohltätige Zwecke zu sammeln. Der gesamte Erlös fließt in die Unterstützung von Pfarrer Dr. Ferdinand Kasozi und dessen humanitäre Projekte in Uganda.
Die Herstellung der handgefertigten Produkte erfordert viel Liebe zum Detail und einen beträchtlichen Zeitaufwand. Selbst im Hochsommer greifen die fleißigen Bastler zu Goldpapier und Schere, um sicherzustellen, dass die Besucher aus Tieringen und darüber hinaus während der Adventszeit ein Meer an Sternen erhalten. Die Herstellung eines einzigen Exemplars kann mehrere Stunden dauern, und für die größten Unikate investieren die Frauen sogar einen ganzen Tag.
Die Initiative begann im Jahr 2009, als sich Paula Hofgärtner und das Ehepaar Strobel dazu entschlossen, ihre Fingerfertigkeiten in den Dienst einer guten Sache zu stellen. Das gesammelte Geld kommt der Arbeit von Pfarrer Dr. Ferdinand Kasozi, der bis 1998 als katholischer Seelsorger in Weilen u.d.R., Hausen a.T. und Ratshausen tätig war, zugute.
Die Technik zur Herstellung der kunstvollen Scherenschnittsterne wurde von Marga Strobel aus ihrer bayerischen Heimat ins Schwäbische gebracht und sorgt seither für viele festlich geschmückte Weihnachtsbäume.
Während die Frauen an den goldenen Himmelskörpern arbeiten, widmet sich Anton Strobel in seiner Werkstatt im Keller der Herstellung von Bienenwachskerzen in allen möglichen Größen und Formen. Zudem fertigt er mit Geduld und Geschick die sogenannten „Endschuhe“ an, handgewebte Hausschuhe, die auf einer alten Tieringer Tradition beruhen.
Die bevorstehenden Markttermine bedeuten für die bastelfreudigen Tieringer den Produktions-Endspurt. Am 9. und 16. Dezember, jeweils 9 bis 15 Uhr, lassen sich in der Scheune im Unterländle dann die Arbeiten des fleißigen Trios käuflich erwerben.
Anton Strobel informiert die Besucher dabei über die Verwendung der Spenden in Uganda. Pfarrer Dr. Ferdinand Kasozi, der Ende der 1990er-Jahre nach Uganda zurückkehrte, ist nicht nur Dozent für Philosophie und Theologie an der Universität Uganda, sondern auch Ausbilder im Priesterseminar. Durch die jährlichen Spenden ermöglicht die Initiative „Schulkind Uganda“ vielen Kindern den Schulbesuch.