Albstadt

Schenkung fürs Albstädter Kunstmuseum: Zwei Werke von Bernd Zimmermann bereichern Sammlung

12.03.2024

Von Dagmar Stuhrmann

Schenkung fürs Albstädter Kunstmuseum: Zwei Werke von Bernd Zimmermann bereichern Sammlung

© Dagmar Stuhrmann

Zwei Bilder mit dem Titel "Kommunikation" schmücken die Wand im KulTurm. Die Übergabe fand im Beisein von Dr. Kai Hohenfeld, Daniela Nickert. Ilse Setzepfand und OB Roland Tralmer (von links) statt.

„Kein Mensch ist eine Insel“, sagte Museumschef Dr. Kai Hohenfeld bei der Übergabe der Schenkung. Das passt, denn die Bilder tragen den Titel „Kommunikation“ und stehen damit sinnbildlich für das, was im „KulTurm“ – dem neuen Begegnungsort in der Ebinger City – passieren soll,

Das Kunstmuseum Albstadt hat aus dem Nachlass des Albstädter Künstlers Bernd Zimmermann zwei Bilder mit dem Titel „Kommunikation“ geschenkt bekommen. Es handelt sich um zwei Farbholzschnitte (Unikate), die 2005 entstanden sind, aus der Serie Puzzle-Holzschnitte.

Dauerleihgabe für KulTurm

Das Kunstmuseum stellt die beiden Farbholzschnitte gut sichtbar für die Öffentlichkeit dem „KulTurm“ – ehemals „Mode am Turm“ in der Bahnhofstraße in Ebingen – als Dauerleihgabe zur Verfügung. Das passt, erläuterte Oberbürgermeister Roland Tralmer bei der Übergabe der Schenkung, denn der KulTurm soll zu einem Ort der Begegnung und somit der Kommunikation in der Ebinger City werden.

Bilder regen zur Kommunikation an

Die beiden Bilder aus Bernd Zimmermanns beeindruckendem Oeuvre mögen, so hofft OB Tralmer, dazu beitragen, den Ort für die Bürgerinnen und Bürger als Begegnungsort attraktiv zu machen. Dazu eigne sich schließlich nichts mehr als Kunst. Mit dem Titel „Kommunikation“ regten die Bilder zu eben dieser an und stünden nicht zuletzt für ein Thema, so der OB, dass ihn fortlaufend begleite.

Seiner Meinung nach ist Kommunikation auch ein Schlüsselwort, was viele Probleme in der Gesellschaft und der Stadt anbelange. Wenn im Sinne eines Austauschs sachlicher Argumente eine Kommunikation stattfände, dann wäre aus Tralmers Sicht etwa die „Einbahnkommunikation“ von Sonntagsspaziergängen obsolet.

Museumsdirektor dankt für Schenkung

Neben OB Tralmer dankte auch der Direktor des Kunstmuseums Albstadt, Dr. Kai Hohenfeld, der Tochter des im Juni 2023 verstorbenen Künstlers, Daniela Nickert, und der Verwalterin des Nachlasses, Ilse Setzepfand, für die Schenkung.

Es schließt sich ein Kreis

„Es schließt sich ein Kreis“, sagte Daniela Nickert mit Blick auf das Leben ihres Vaters. Von Bernd Zimmermann stammt die in den 1960er-Jahren entstandene geschnitzte Säule im Treppenhaus des Bürgerturms, die den Ausrufer Spanagel darstellt. Nun kehrt ein Teil seiner Arbeiten in den benachbarten KulTurm zurück.

Die beiden Kunstwerke, betonte Dr. Kai Hohenfeld, passten nicht nur gut zum neuen Begegnungsort in der Ebinger City, sondern auch zum Profil des Kunstmuseums mit seiner grafischen Sammlung.

Austausch und Wahrnehmung

Der abgebildete menschliche Kopf mit schauenden Augen stehe für Austausch und Wahrnehmung, die Farben symbolisieren Vielfalt und Individualität. „Kein Mensch ist eine Insel“, so Dr. Hohenfeld. Menschen tauschen sich aus, teilen sich mit, wachsen über sich hinaus.

Ausdrucksstark und niemals elitär

Die Puzzle-Holzschnitte, erzählt der Museumschef, ähneln sich, sind aber dennoch jeder für sich einzigartig. Ausdrucksstark, abstrahierend, expressiv und niemals elitär sei das Werk Zimmermanns, der kein Akademiestudium absolviert hatte, aber laut Dr. Hohenfeld ein „ausgesprochen begabter Autodidakt“ gewesen sei:

Seine Werke stehen für ausgeprägte Raffinesse in den Holzschnitten und der Bildhauerei sowie einen unverwechselbaren Individualstil. Die Figuren seien teils überzeichnet, archaisch, karikierend und brächten den Betrachter nicht selten zum Schmunzeln.

Projekt im Rahmen des ZIZ-Programms

Das Projekt „KulTurm“ ist im Rahmen des ZIZ-Programms (Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren) ins Leben gerufen worden. Bis August 2025 ist somit der Bestand gesichert. Was danach kommt, ist noch ungewiss. „Wir hoffen, dass es den KulTurm auch darüber hinaus noch lange geben wird“, sagt Christine Seizinger vom ZIZ-Team der Stadt.

Aufgabe des neuen Citymanagers

Um die Nutzung und Belebung des KulTurms soll sich laut Rathaussprecherin Mona Lehmann in erster Linie der neue Citymanager kümmern. Ulrich Daum ist seit 1. März im Amt. Stück für Stück solle unter Einbindung von Vereinen, sozialen Trägern und anderen ein Konzept erstellt werden, wie die Pop-up-Veranstaltungsfläche mit Leben erfüllt werden kann.

Ausstellung in der Paulusgalerie

Nachdem der 1937 geborene Künstler 2023 verstorben war, ist posthum im November eine Ausstellung der vielfältigen Kunst Bernd Zimmermanns in der Paulusgalerie in Tailfingen eröffnet worden. Dort ist auf drei Etagen ein umfassender Teil seines Schaffens aus über fünf Jahrzehnten zu sehen. Die Anordnung und Kombination der Werke für diese Ausstellung hat er selbst noch zusammengestellt.

Verlängerung bis Herbst

Aufgrund des nicht abreißenden Besucherstroms wird die Ausstellung in der Paulusgalerie bis in den Herbst hinein verlängert. Interessierte haben jeden ersten Samstag im Monat von 14 bis 17 Uhr Gelegenheit, das vielseitige Schaffen von Bernd Zimmermann kennenzulernen.

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