Handball

Schalter wieder umgelegt: „Gallier“ untermauern ihre Aufstiegsambitionen in Elsenfeld

27.02.2023

Von Marcus Arndt

Schalter wieder umgelegt: „Gallier“ untermauern ihre Aufstiegsambitionen in Elsenfeld

© Eibner

Grund zum Jubeln für die „Gallier“ (im Bild Tobias Heinzelmann). Während der HBW doppelt punktete, ließ Verfolger Eisenach einen Zähler liegen.

Der Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga ist zurück in der Spur. Mit dem souveränen 32:26-Sieg beim Altmeister TV Großwallstadt baute der HBW Balingen-Weilstetten die Tabellenführung wieder aus.

„Es war ein sehr guter Auftritt“, bilanzierte Jens Bürkle, „wir hatten in der ersten Halbzeit ein gutes Tempo im Spiel – machen vielleicht ein, zwei Fehler zu viel im Gegenstoß. So lassen wir sie am Leben. Insgesamt haben wir aber mit viel Mut und Bereitschaft, nach vorne zu rennen, gespielt. Das war einfach gut.“

„Mehr als verdient gewonnen“

Zur Pause lagen die „Gallier“ mit 15:12 vorne, welche in Durchgang zwei bereits in der 37. Minute auf plus Acht stellten (22:14). „Überragend“, fand der Sportwissenschaftler, „da haben wir alles mit Gegenstößen bestraft, hatten eine gute Steuerung von ‚Luki‘ und einige Torwartparaden von Mario. Da haben wir das Spiel im Griff, bringen uns dann aber selbst mit freien Fehlschüssen ein wenig raus.“ Ohne Not zog der Primus zig Fahrkarten – und beim 27:25 (52. Minute) drohte die Partie zu kippen.

„Da machen wir es noch einmal kurz eng“, monierte der Balinger Trainer, „auch in der Abwehr sind es in der Phase zwei, drei Tore, die zu schnell fallen.“ Unaufgeregt legte der Aufstiegsaspirant den Schalter wieder um. „Als es drauf ankam, waren die Spieler da“, so der erfahrene Übungsleiter weiter, „haben Nervenstärke bewiesen, die Ruhe behalten, einfach gut weitergespielt. Damit haben wir souverän und mehr als verdient gewonnen.“

Und damit die Englische Woche mit einem wichtigen Auswärtssieg abgeschlossen. Hinter dem Tabellenführer aus Balingen (38:8 Punkte) festigte der ThSV Eisenach Rang zwei. In Lübeck setzten die Thüringer ihre Ungeschlagen-Serie fort, holten in der „Hanse-Hölle“ einen Zähler (Endstand: 25:25). „Letztlich wohl eine gerechte Punkteteilung, agieren wir abgeklärter, nehmen wir beide Punkte mit“, resümierte ThSV- Keeper Johannes Jepsen. In der finalen Spielphase drehten die Wartburgstädter noch einen 23:25-Rückstand und blieben auch im achten Spiel in Serie ohne Niederlage. Satte 14:2 Punkte verbuchten die Ostdeutschen, welche kurz wackelten.

Anders die Gemütslage bei den Hansestädtern. „Vom Spiel her betrachtet, ist es ein verlorener Punkt. In der jetzigen Situation ist es ein gewonnener Punkt“, erklärte VFL-Kapitän Finn Kretschmer, „am Ende fehlt uns ein wenig die Ruhe, wir werfen zwei Bälle weg und lassen die letzte Chance liegen. Da hätten wir den Sieg mitnehmen müssen.“

Torarme Partie in Essen

Ohne zählbaren Erfolg blieb der Dessau-Roßlauer HV. In Hüttenberg lagen die Biber lange Zeit vorne, mussten sich dem „Original aus Mittelhessen“ aber noch mit 32:34 geschlagen geben. „Es war so ein wenig die Kopie des Hinspiels. Wir liegen bis zur 55. Minute in Führung und verwerfen in zwei Minuten zwei Würfe, geraten in Rückstand und verlieren dann das Spiel“, kritisierte Uwe Jungandreas. Der erfahrene DRHV-Kommandogeber wusste, woran es lag: „Unser Problem in der Abwehr war, dass wir den Gegner zu nah ans Tor haben herankommen lassen. Das war einer unserer Schwerpunkte und den haben wir nicht geschafft, 60 Minuten lang umzusetzen.“

Trotz der Pleite bleiben die Sachsen-Anhaltiner (31:15) Vierte, reihen sich weiterhin zwischen dem TuS N-Lübbecke (33:15 / 36:34-Sieg in Dresden) und der HSG Nordhorn-Lingen (31:15) ein. Die Niedersachsen verspielten in Essen in der Schlussphase eine Zwei-Tore-Führung, nutzten die finalen Wurfchancen nicht zum Sieg (Endstand: 17:17). „Für uns war es ein absoluter Punktgewinn“, betonte TUSEM-Coach Michael Hegemann, „die Jungs haben in der zweiten Halbzeit eine gute Moral gezeigt, aber die Art und Weise des Spiels war natürlich alles andere als zufriedenstellend.“

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