FUSSBALL

Rutter nicht zu stoppen: Hoffenheims Talent trifft bei der TSG Balingen in Unterzahl

13.03.2021

Von Marcel Schlegel

Rutter nicht zu stoppen: Hoffenheims Talent trifft bei der TSG Balingen in Unterzahl

© Sören Herl

Tim Wöhrle (Mitte) und die TSG Balingen haben erneut verloren.

Fünftes Regionalliga-Spiel ohne Sieg in Serie: Die TSG Balingen ist am Samstag der U23 der TSG 1899 Hoffenheim unterlegen. Das 0:1 des überragende Georginio Rutter kassierten die Schwaben während der einstündigen Überzahl.

Der Unterschied zwischen der TSG Balingen und der U23 der TSG 1899 Hoffenheim: Georginio Rutter. Den 18-jährigen Stürmer, den die Kurpfälzer erst Anfang Februar vom französischen Erstligisten Stade Rennes für den Hoffenheimer Profikader verpflichteten, bekamen die Balinger Amateure am Samstag zu keinem Zeitpunkt in den Griff. Mit seinem Treffer zum 1:0 entschied der Champions League erfahrene Franzose, um dessen Verpflichtung sich offenbar auch der FC Bayern München, Borussia Dortmund und der FC Arsenal London bemühten, das richtungsweisende Spiel in der 77. Minute zugunsten der badischen Gäste, die damit den ersten „Dreier“ nach zuvor vier sieglosen Partien feierten, sich auf Tabellenplatz 17 verbesserten – und in der Regionalliga Südwest gegen Balingen ungeschlagen bleiben (vier Siege, zwei Remis).

Erst Ping-Pong und dann Tor

Bitter für die gastgebende TSG, die seit fünf Spielen auf ein Erfolgserlebnis wartet und nun endgültig im Abstiegskampf steckt: dem entscheidenden Treffer war ein symptomatisches Strafraum-Ping-Pong vorausgegangen. Doppelt bitter: Hoffenheim gewann, obwohl die Balinger gut eine Stunde lang in Überzahl waren. Doch bei Kälte, Dauerregen und Windböen fehlte es der Mannschaft von Balingens Coach Martin Braun, die unter anderem ohne Kapitän Matthias Schmitz auskommen musste, wie schon in den vergangenen Wochen insbesondere in der Offensive kollektiv an der nötigen Präzision, sowie an jener Willensstärke und Durchschlagskraft, die Rutter auf der Gegenseite alleine auf sich vereinte. Und so stellte Braun nach dem Spiel fest, was ansonsten die Balinger Gegner urteilen: „Wir tun uns gegen einen gut organisierten und tief stehenden Gegner schwer, uns Chancen herauszuspielen.“

Szene für Szene: Lesen Sie hier den Ticker vom Regionalliga-Spiel zwischen der TSG Balingen und der Hoffenheimer U23 nach.

Markant ist dies, weil das Balinger Spiel ausgerechnet nach dem zweiten unnötigen taktischen Foul an der Mittellinie und der folgerichtigen gelb-roten Karte gegen Hoffenheims Bundesliga-Profi Melayro Bogarde einen Bruch bekam (33.). Nun mussten die Schwaben das Spiel machen – und dies gelang ihnen bis in die Schlussphase hinein fast nur bis an die Strafraumgrenze von „Hoffe zwo“. Braun meinte: „Die Hoffenheimer Mannschaft hat eine enorme Schussqualität, mit der wir nicht mithalten können. Aber wenn wir vorne Spieler drin hätten wie Rutter, dann würde auch was nicht stimmen.“ Sein Gegenüber Kai Herdling ergänzte: „Er hat gezeigt, warum er bei den Profis trainiert.“

Immer wieder der Franzose Rutter

Rutter hatte es am Samstag schon nach 55 Sekunden das erste Mal aus der Ferne probiert, war zunächst noch an Balingens gut haltendem Keeper Julian Hauser gescheitert. In der 8. Minute, als sich Rückkehrer Cedric Guarino und Felix Heim per Doppelpass in den Hoffenheimer Strafraum kombinierten und Heim dann gleich doppelt an Gäste-Keeper Luca Phillipp scheiterte, zeigte die Braun-Elf ihre vielleicht beste Offensivaktion. Nach einer Viertelstunde lief dann erneut Rutter an der Balinger Strafraumgrenze entlang, ließ sich auch vom dritten Verteidiger nicht aufhalten und brachte den Ball abermals flach und gefährlich aufs Hauser-Tor. Auch beim Ekene-Fernschuss fehlte für die TSG 1899 nicht viel (33.).

Champions-League-Mann Rutter schockt die TSG Balingen: die Fotos vom Spiel gegen Hoffenheims U23

Trotz Überzahl konnte die TSG Balingen am Samstag nicht gegen Hoffenheims U23 gewinnen. Der champions-league-erprobte Georgino Rutter erzielte das entscheidende Tor. Dabei standen zu diesem Zeitpunkt nur noch zehn Hoffenheimer auf dem Feld. Die Balinger warten damit seit fünf Spielen auf einen Sieg. Bernard Moschkon hat die Impressionen vom Spiel eingefangen.

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Impressionen vom Spiel.

© Moschkon

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Impressionen vom Spiel.

© Moschkon

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© Moschkon

In der zweiten Halbzeit verlor das zuvor temporeiche Duell zweier im Ligabetrieb angeschlagener Gegner zusehends an Qualität. Der Fight dominierte – auf und neben dem Platz, wo sich die Balinger Funktionäre auf den Rängen heftige Wortgefechte mit Hoffenheims NLZ-Chef Marcus Mann lieferten, der unterhalb der leeren Tribüne auf und ab lief, während auf dem Feld erneut Rutter aus spitzem Winkel einlief und an Hausers Beinen scheiterte (64.).

Seemann hat Ausgleich auf dem Fuß

Trotz Überzahl waren die Württemberger der Führung eigentlich nur einmal wirklich nah gewesen: in der 67. Minute, als Routinier Lukas Foelsch, der beste Balinger, Geburtstagskind Leander Vochatzer mit einem präzisen Pass in die Gasse freispielte. Vochatzer legte im Strafraum auf Daniel Seemann quer und der fand aus der Nahdistanz im holprigen Rasen und in Hoffe-Keeper Phillips seinen Meister. Auch Marc Pettenkofer scheiterte mit dem Nachschuss. In der Schlussphase drückte die TSG auf den Ausgleich, doch Vochatzer (80.) und Seemann (90.+2) blieben glücklos.

Und während 1899-Coach Kai Herdling nach dem Spielende von einem verdienten Sieg sprach, fand Braun, dass ein Remis das faire Ergebnis gewesen wäre – und da konnte man durchaus beim Balinger Coach sein. „Wir sind derzeit in einer schwierigen Phase, in der wir solche engen Spiele verlieren“, sagte der 52-Jährige, dessen Team zwar Regionalliga-Zehnter geblieben ist, aber nur noch sechs Punkte auf „Hoffe zwo“ und den ersten Abstiegsplatz aufweist. „Das ist sicher enttäuschend, aber eine Erfahrung, aus der wir lernen müssen.“

Eisele nach Comeback enttäuscht
Eigentlich hätte sich Sascha Eisele (26) freuen müssen, schließlich feierte der Leistungsträger der TSG Balingen nach fast viermonatiger Verletzungspause sein Comeback. Doch wie seine Teamkollegen war Eisele nach dem 0:1 gegen Hoffenheim 2 vor allem eines: unheimlich enttäuscht. Zum einem, weil die Schwaben nun seit fünf Partien auf einen Sieg warten. Zum anderen, weil die Heim-Pleite gegen den aktuellen Abstiegskandidaten in eigener Überzahl zustande kam. Heißt: nicht zustande kommen sollte. „Wir waren viel am Ball, haben das Spiel dominiert. Wir hatten auch einige aussichtsreiche Situationen – aber der letzte Wille vor dem Tor, den hatten wir heute nicht“, sagte Eisele, den „das Ping-Pong-Gegentor“ vom überragenden Sinsheimer Stürmer Georginio Rutter spürbar ärgerte. „Es liegt uns nicht, wenn wir das Spiel machen müssen“, so Eisele weiter, der ebenfalls bemerkte, dass der Hoffenheimer Platzverweis nach einer halben Stunde den Balingern kurioserweise eben nicht in die Karten spielte. „Das sollte nicht so sein.“

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