Handball

Richtungsweisendes Kellerduell: HBW Balingen-Weilstetten erwartet TUSEM Essen

21.04.2021

Von Marcus Arndt

Richtungsweisendes Kellerduell: HBW Balingen-Weilstetten erwartet TUSEM Essen

© Eibner

Kann Vladan Lipovina im Kellerduell mitwirken?

Jens Bürkle strahlt trotz der angespannten Personalsituation der „Gallier“ vor dem Heimspiel am Donnerstag (19 Uhr) Zuversicht aus. Nicht grundlos, denn gegen die direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt lieferten die Schwaben in der Rückrunde.

„Das ist eine richtig wichtige Begegnung – für beide Seiten“, betont der HBW-Trainer, „Essen ist, wenn sie nicht gewinnen, sechs Punkte hinten dran. Das ist natürlich schon irgendwann ein Wort. Von daher stehen die jetzt wahrscheinlich auch zum ersten Mal so richtig unter Druck...“

Das gilt allerdings auch für die Schwaben, welche in den vergangenen drei Spielen ohne zählbaren Erfolg blieben und nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die Abstiegsplätze haben. „Wir haben natürlich auch den Druck“, nimmt der 40-Jährige den Gesprächsfaden wieder auf. Es sei eine Frage, „wie man es schafft, damit umzugehen“, sinniert der Sportwissenschaftler, „es ist uns 2021 gelungen, solche Spiele gut zu gestalten. Da hatten wir bis jetzt eine gute Mischung aus Lockerheit und Fokus.“

„Heiße Phase“

Anders als in der ersten Halbserie, als der Kreisstadt-Klub wichtige Punkte im Abstiegskampf liegen ließ, punktet das Team um Kapitän Jona Schoch kontinuierlich – siegte in Lübbecke bei GWD Minden sowie in den Heimspielen gegen Coburg und Nordhorn-Lingen deutlich.

„Jetzt geht es in die heiße Phase“, hebt Bürkle hervor, „und da wollen wir auch da sein. Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten gut gearbeitet. Es wird Zeit, dass wir diese Spiele zu uns ziehen, damit wir uns von da unten absetzen.“

Bitter für die Balinger, dass Torjäger Vladan Lipovina muskuläre Probleme hat. Kristian Beciri bestand hingegen den finalen Belastungstest und kehrt in den Kader zurück.

„Ich hoffe, dass Gregor Thomann wieder voll einsatzfähig ist“, sagt Bürkle unaufgeregt, welcher sich am Montag auf eine „rein informative Einheit mit niedriger Intensität“ beschränkte. „Wir haben uns da schon mit Essen beschäftigt“, verrät der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, „und sind ein paar Angriffssachen von uns noch einmal durchgegangen.“ In den vergangenen beiden Tagen rückte das Abwehrverhalten der „Gallier“ in den Fokus.

Naji versprüht Optimismus

Die Defensive zeigte doch Defizite, doch ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Ball wird gegen die konterstarken Westdeutschen ebenso enorm wichtig sein. Die haben vor Wochenfrist Primus Flensburg-Handewitt mächtig geärgert, unterlagen knapp mit 28:29. „Am Ende ist es bitter und die Enttäuschung ist groß“, blickt TUSEM-Coach Jamal Naji zurück.

Dennoch ist er optimistisch: „Wir waren in unserer Spielfähigkeit genau so gut wie Flensburg. Wenn wir die gleiche Leistung, gepaart mit der starken Emotionalität, auch bei den nächsten Spielen auf die Platte bringen, dann haben wir gute Chancen auf die nächsten Punkte.“

TUSEM macht viel Tempo

Die Schwaben, welche in der Hinrunde eine 27:32-Niederlage kassierten, sind also gewarnt. „Sie haben bis jetzt eine sehr große Leichtigkeit in ihrem Spiel“, hat Bürkle beobachtet, „gehen mit viel Tempo nach vorne, spielen mutige Pässe und sind schon bereit, Risiko zu gehen. Sie haben im Eins-gegen-Eins eine sehr starke Mannschaft und überhaupt eine gute Truppe, die wirklich auch Hoffnungen haben kann, in der Liga zu bleiben.“

Da überrascht es nicht, dass Justin Müller, der sechsmal gegen die SG netzte, selbstbewusst ankündigt: „Wir hatten den Tabellenführer am Rande einer Niederlage. Daraus müssen wir jetzt unsere Lehren ziehen und Balingen schlagen...“

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