TSG Balingen bezwingt Regionalliga-Primus SSV Ulm 1846 dank Treffern von Schmitz und Kuhn
08.04.2023
Hinten kompakt, vorne eiskalt: Die TSG Balingen hat am Samstag Regionalliga-Spitzenreiter SSV Ulm 1846 mit 2:1 (1:0) besiegt. Und das nicht unverdient.
Die TSG Balingen hat das Titelrennen in der Fußball-Regionalliga Südwest wieder spannend gemacht. Vor der Rekordkulisse von 2032 Zuschauern in der Bizerba-Arena besiegte die Braun-Elf am Samstag Spitzenreiter SSV Ulm 1846 mit 2:1 (1:0). Weil die TSG hinten wie zuletzt topp organisiert stand und vorne kaum eine Gelegenheit ausließ, war der Heimsieg im Württemberg-Derby verdient.
Der zweite Dreier der TSG in Folge stürzte die angeschlagenen Ulmer endgültig in eine kleine Krise. Denn für die Spatzen war es die zweite Niederlage in den letzten drei, allesamt sieglosen Spielen. Das einstmals komfortable Neun-Punkte-Polster auf den TSV Steinbach, Balingens kommenden Gastgeber (15. April), schmolz bis auf drei Zähler zusammen (noch ein Spiel mehr). Die von Martin Braun trainierten Balinger bleiben trotz ihres 13. Saisonsiegs auf Platz 6, allerdings fehlen der TSG nur zwei Zähler auf den Tabellenzweiten Steinbach, der beim VfR Aalen nur 0:0 spielte.
Momentum dreht sich
Schon in der ersten Hälfte war die Braun-Elf dem Tabellenführer mit einer disziplinierten und aggressiven Defensive begegnet. Einzig in den Anfangsminuten leisteten sich die Balinger noch den ein oder anderen Fehlpass. Johannes Reichert flog eine zu kurz geklärte Ecke vor die Füße, doch der Ulmer Kapitän verzog im Strafraum deutlich (5.). In der Folge präsentierten sich die Gastgeber zusehends besser organisiert und wurde nun auch bei eigenem Ballbesitz mutiger. Laurin Curda zog mit Tempo in den Ulmer Sechzehner ein, ließ sich etwas abdrängen, sodass der Ball über den Spann rutschte (11.).
Dennoch: Mit jeder weiteren Minute verlagerte sich das Momentum im Derbys, das in der ersten Halbzeit insgesamt ausgeglichen verlief, ein wenig zugunsten der Gastgeber. Die Ulmer waren es nun, die auf Konter lauern mussten. Erneut Curda steckte in der 29. Minute auf Moritz Kuhn durch und dessen scharfe Hereingabe strich an Feind und Jan Ferdinand vorbei, war aber noch abgefälscht worden. Und bei der folgenden Ecke schepperte es dann: Kuhn zirkelte den Ball an den ersten Pfosten auf den Hinterkopf von TSG-Kapitän Matthias Schmitz; ein Ulmer war noch dran, der Ball im Netz – das 1:0 (30.).
Curda auf Kuhn
Die Spatzen reagierten wütend, drückten auf die Balinger Reihen, doch die ganz große Gefahr, die konnte der SSV 1846 vor der Pause nicht mehr entfachen: Patrick Dulleck mit einem verdeckten Schuss (32.) und Lucas Röser, der ebenfalls im Strafraum zum Abschluss kam (33.), sorgten vor dem Tor von Marcel Binanzer noch für kleine Aufreger.
Nach der Pause legte Curda auf Henry Seeger quer, der traf das Außennetz (47.). Danach nahmen die Ulmer Fahrt auf, aber nur kurzzeitig. Die bis dahin gefährlichste Szene: der Pfostenschuss von Lucas Röser (51.). Auch als Jonas Vogler eine Hereingabe fast ins eigene Tor (52.) und Binanzer gegen Dulleck in höchster Not klärte (69.), hatte die TSG das nötige Quäntchen Glück.
Allerdings: Wie schon im ersten Durchgang verteidigten die Gastgeber die Ulmer in den entscheidenden Situationen souverän und setzen selbst hie und da zum Gegenstoß an. Nach einem solchen erhöhte Kuhn vorentscheidend. Und das 2:0 in der 78. Minute, es war eine Co-Produktion der beiden offensiv auffälligsten Balinger: Aus der eigenen Hälfte setzte Curda zu einem Solo an, spielte den perfekten Pass in die Schnittstelle auf Kuhn und der frühere Zweitliga-Profi blieb im Abschluss eiskalt. Gegen Ende wurde das Derby nochmals spannend. Dies, weil die Braun-Elf einmal unaufmerksam war und schon tauchte Ulms Tobias Rühle vor Binanzer auf – das 1:2 (83.). Doch dabei blieb es.
So spielte die TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Müller, Vogler, Schmitz, Curda, Vochatzer, Wöhrle, Kuhn (90.+1 Vegelin), Seeger (82. Ramser), Ferdinand.
