Zieht man Vorbereitungs- und Pokalspiele als Indikatoren heran, um den Leistungsstand der TSG Balingen zu bemessen, lässt sich feststellen: Die Mannschaft von Trainer Martin Braun ist für ihr erstes Punktspiel der neuen Saison gewappnet. Dieses bestreitet die TSG am Samstag (14 Uhr) am Bornheimer Hang des FSV Frankfurt.

In den Testspielen blieb die Braun-Elf ohne Niederlage, auch gegen Staffelkollegen aus der Regionalliga Südwest hielt sich der Vorjahres-Achte schadlos (Remis gegen Bahlinger SC und SSV Ulm 1846). Im WFV-Pokal stehen die Balinger nach Siegen über den Landesligisten SG Empfingen (3:1) und den SSV Reutlingen 05 (3:2) in der 3. Runde, mit dem SV Nehren (Landesliga) nun Anfang September vor einer machbaren Aufgabe und angesichts des nominellen Klassenunterschieds mit zumindest einem Bein bereits im Achtelfinale.

Sascha Eisele: „Pokal-Derby hat uns weitergebracht“

„Ich denke, wir sind auf einem guten Level und bereit für den Saisonstart“, sagt denn auch Balingens Urgestein Sascha Eisele. Durch das emotional geführte Prestigeduell letzten Samstag an der Reutlinger Kreuzeiche habe seiner Elf nochmals an Selbstvertrauen gewonnen, so der 27-Jährige. Ja, gefestigt habe der Auswärtssieg beim Oberligisten seine Truppe – nicht eher verunsichert, weil er gegen Ende etwas zittrig war?

Sascha Eisele sieht darin eher einen Lerneffekt mit der positiven Bilanz, das Derby trotz der Verletzung von Luca Kölsch (dritter Kreuzbandriss) und dem im zweiten Durchgang hitzigen wie knappen Verlauf siegreich über die Runden gebracht zu haben. „Wir haben es gerade in der ersten Hälfte ordentlich gemacht, gut verteidigt, gut kombiniert“, resümierte Eisele die 2:0-Pausenführung, die den bis dahin unaufgeregten, überlegten und überlegenen Auftritt der TSG in adäquater Weise wiedergab. Anschließend habe die Mannschaft dann Probleme mit der Spieleröffnung bekommen, meint der Verteidiger. „Wir haben zeitweise aufgehört, unseren Fußball zu spielen, zu oft den langen Ball gewählt“, so der Eisele.

Frankfurt kein gutes Pflaster für TSG

Die Reutlinger kamen schließlich zwei Mal heran – auf 1:2 und 2:3 nach zwischenzeitlicher 3:1-Führung für Balingen. „Dass im Pokal dann nochmals die Hütte brennt, wenn die Reutlinger kurz vor Schluss den Ausgleich wittern, ist klar“, meint der Frommerner. „Aber wir haben in Summe verdient gewonnen und im Hinblick auf Frankfurt noch mal gesehen, was wir besser machen können.“

Mit dem FSV Frankfurt haben die Schwaben eher ausbaufähige Erfahrungen gemacht. Von acht Duellen gewannen die Hessen fünf, die TSG nur zwei. In der vergangenen Saison verlor die Braun-Elf beide Spiele gegen Frankfurt: 0:2 daheim, 0:4 auswärts. Im Stadion in Bornheim präsentierte sich Balingen zudem recht launisch: Ein Remis, ein Sieg und zwei Niederlagen, so lautet die Bilanz von Eisele und Co. in Frankfurt. „Der FSV war in der Vergangenheit für uns meist ein unangenehmer Gegner“, sagt der Ersatz-Kapitän. „Insofern ist das ein sehr guter Auftaktgegner für uns. Die Frankfurter werden uns alles abverlangen und wir wollen zeigen, dass wir das gute Niveau der Vorbereitung auch in die Runde transportieren können – und direkt punkten.“

Neuer Klub für Ex-Balinger Arutunjan

Harut Arutunjan hat einen neuen Verein gefunden. Der 23-jährige Rottweiler schließt sich dem FC Rielasingen-Arlen (Oberliga Baden-Württemberg) an. Beim ersten Pflichtspiel des Bodensee-Klubs im südbadischen Verbandspokal (3:2-Sieg gegen FC Singen) stand Arutunjan jedoch nicht im Kader. Arutunjan hatte im Winter 2022 die TSG Balingen (Regionalliga Südwest) verlassen und war zum FV Illertissen in die Regionalliga Bayern gewechselt. Dort konnte der Angreifer unter anderem aufgrund einer zähen Covid-Erkrankung nie Fuß fassen, löste den Vertrag auf und war zuletzt vereinslos.