Ginge man rein nach dem Torverhältnis, stünde die TSG Balingen auf dem viertletzten Platz. Zwölf Treffer mehr bekommen (45) als geschossen (33) haben die Kreisstädter in den bislang 24 Saisonpartien. Stark zu Buche schlagen da selbstverständlich das 0:6 in Elversberg, das 1:6 daheim gegen Offenbach im Oktober sowie die 0:5-Schlappe am Samstag in Haiger. Für Martin Braun spielt das Torverhältnis allerdings eine „sekundäre“ Rolle. „Es ist sicher schön, wenn man ein gutes hat, aber es ist schwer, darauf zu spielen“, sagt der TSG-Trainer, der von seiner Elf primär sehen will, „dass wir ein gutes Spiel machen und erfolgreich sind, und dann ist das Torverhältnis für mich das zweite Thema.“

Schwächste Defensive der Liga

Das trifft wohl auch auf Sonnenhof Großaspach zu. Die Sportgemeinschaft stellt mit 49 Gegentreffern die schwächste Defensive der Liga – Balingen hat die zweitschwächste–, 31-mal zappelte der Ball im Netz des Gegners – ergibt ein Torverhältnis von minus 18.

Prominente Neuzugänge

Doch der Tabellenfünftletzte scheint sich durch die namhaften Wintertransfers stabilisiert zu haben. „Sie haben noch mal richtig Geld investiert“, weiß Braun. Sechs Punkte aus drei Partien sammelte der „Dorfklub“ in diesem Jahr und hielt sich zuletzt beim 4:0 in Pirmasens und dem 1:0 gegen den Bahlinger SC hinten schadlos. Neben Sascha Mölders kam auch Dominik Salz, der in 17 Oberliga-Saisonspielen für den SGV Freiberg 13 Tore erzielte, sowie Innenverteidiger Lamar Yarbrough und Allrounder Manuel Konrad. Aus Brauns Sicht hat sich durch die Neuzugänge auch das Auftreten verändert. „Sie spielen körperbetonter. Alle vier sind relativ große und robuste Spieler“, sagt der 53-Jährige.

Neues Sturmduo trifft

Außerdem traf Mölders gegen Pirmasens dreimal und Salz markierte gegen Bahlingen den Siegtreffer. „Wir müssen schon schauen, dass wir von der Mannschaft her körperlich robust sind. Und dann heißt es: richtig dagegenhalten. So ein Spiel kann ja auch Spaß machen, wenn man weiß, dass viel Leidenschaft

und Durchsetzungswille gefragt sind“, erklärt Braun. Ein Vorteil könnte sein, dass die Aspacher (26 Punkte/25 Spiele) gewinnen müssen und die TSG (31/24) sich zunächst auf ihre Konterstärke besinnen kann.

Andere Anfangsphase nötig

Doch so passiv wie die Rot-Schwarzen zuletzt in der Anfangsphase daheim gegen den FC Gießen agierten, sollten sie diesmal nicht zu Werke gehen. „Ich habe die Hoffnung, dass die Jungs alles einbringen und wenn sie selber den Ball haben, mutig nach vorne spielen“, sagt Braun, dessen Team nun erneut zeigen kann, dass es mit Rückschlägen wie im Oktober gut umgehen kann. Denn von den hohen Niederlagen ließen sie sich nicht beeindrucken. „Die Mannschaften, die mit solchen Spielen und Phasen richtig umgehen, werden erfolgreich sein“, ist Braun überzeugt.

Verbesserte Personallage

Balingens Trainer Martin Braun kann im Regionalliga-Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach personell aus dem Vollen schöpfen. Die zuletzt erkrankten Spieler stehen ihm wieder zur Verfügung. Jonas Meiser und Marco Gaiser mussten beim Auswärts-0:5 gegen den TSV Steinbach Haiger wegen eines Magendarminfekts passen, Laurin Curda, Pedro Almeida Morais und Daniel Seemann fielen laut Braun „krankheitsbedingt“ aus. „Diese Woche sah es gut aus, es sind alle zurück“, sagt Braun zur Personallage. Zudem stellt Braun in Aussicht, dass Tim Wöhrle nach seinem im Mai 2021 erlittenen Kreuzbandriss erstmals wieder im Kader stehen könnte.